Entscheidungsjahr für Deutschland
Deutschland hat einen stark besetzten Steinbock und aktuell gerade einen stationären Saturn auf seinem Südknoten. Genau dort stand Saturn auch zum Fall der Mauer am 9. November 1989.
Die Mondknoten-Achse zeigt den Weg des Kollektivs an. Der Südknoten sagt etwas aus über das, was hinter uns liegt, der Nordknoten beschreibt die Zielrichtung. Im Falle Deutschlands sind aufgrund der beiden T-Quadrat-Planeten Mars und Neptun beide Knoten ständig aktiv und definieren die Lebensthemen.
Bei der Mondknotenachse Krebs-Steinbock geht es a) um Familien- und Sicherheitsthemen, um das Volk (Krebs) und b) um Staat, Ordnung, Regeln (Steinbock). Für die Gemeinschaft muss ein gemeinsamer Nenner gefunden werden, aber der kann individuellen Entwicklungszielen Schwierig- keiten bereiten. Eigentlich möchte man sich mit dem Südknoten im Steinbock über Leistung definieren und die Dinge fundamental vom Grundsätzlichen her angehen. Problematisch ist hier das achte Haus aufgrund der vorherrschenden Skorpion-Energie, denn im Moment der Auslösung – z.B. durch einen Transit-Planeten – kann es zu Macht-/Ohnmachtserfahrungen kommen. Das System soll eine Metamorphose, einen tiefgreifenden Wandel durchlaufen, und man sieht sehr deutlich die Polarität von System (Steinbock) und Volk (Krebs).
Das Seelenanliegen des Kollektivs
Deutschlands Pluto steht im Stier im 12. Haus, dem Haus der Fische. Venus, die Herrscherin des Stiers, ist im Wassermann im 9. Haus. Stier repräsentiert Arterhaltung, Fortpflanzung, die Beziehung zu sich selbst, die eigene Würde. Es ist das zweite Zeichen im Tierkreis und hat etwas Archaisches. Im Stier werden die Erfahrungen des Feuerzeichens Widder ausgewertet, die Energie geht nach innen. Stier ist ein wertschöpfendes Zeichen, es will überlebensrelevante Werte etablieren und bewahren. Hier liegen unsere gesamten Ressourcen, die uns zur Verfügung stehen: Talente, göttliche Gaben, Land, Rohstoffe. Insgesamt beinhaltet Stier alle Potenziale, die wir ins Leben mitbringen. Die existenzielle Stier-Skorpion-Achse konfrontiert uns mit dem Auftrag, unser Leben zu leben, unsere Potenziale zu entfalten. Am Ende unseres Daseins stellt sich für jeden die Frage, habe ich mein Leben gelebt, habe ich versucht, meine Potenziale auszudrücken, habe ich mich den Herausforderungen gestellt? Zum erlösten Stier gehört nämlich auch ein gesundes Selbstvertrauen: „Ich weiß nicht, ob ich das kann, aber ich stelle mich der Herausforderung.“ Das ermöglicht bestärkende Erfahrungen und die Entdeckung bisher brachliegender Talente. Manchmal wissen wir gar nicht, was wir alles können!
Deutschlands kollektives Thema ist die Herausforderung, aus tiefer Verbundenheit mit seiner Herzensenergie für seine Werte einzustehen. Wir müssen entscheiden, was wir etablieren und bewahren wollen. Was brauchen wir, was ist für uns am wertvollsten? Wenn der Skorpion an allen Gittern rüttelt, wenn es extremer wird – was ist dann das Wichtigste für uns? Welchen Wert wollen wir unbedingt hochhalten? Venus herrscht auch über Waage, sind uns vielleicht noch andere Werte, die im Außen liegen, wichtig?
Stier repräsentiert unsere Existenz und ist über ein Sextil mit dem Zeichen der Fische verbunden. Damit haben wir eine direkte Verbindung zum Schöpfer, unsere Existenz ist gottgewollt. Im Stier findet zudem ein schöpferischer Akt statt, Arterhaltung, Wertschöpfung. Stier fragt immer, bin ich satt, habe ich genug Ressourcen, kann ich damit eine existenzielle Sicherheit aufbauen? Wenn er das bejahen kann, entwickelt der Stier auch mehr Selbstwert und begründet ein Vertrauen in seine Existenz. Großes Thema!
Gründungshistorie
Deutschland ist ein Kollektiv, dessen Stier-Qualität in Haus 12 extrem angstbesetzt ist. Schon bei der Reichsgründung wurden eigene Werte verleugnet. Mit der Venus im Wassermann, also vielen unterschiedlichen und revoluzzerischen Individuen, musste Bismarck aus einem Kleinstaaten- Flickenteppich und mannigfaltigen Partikularinteressen den ersten deutschen Nationalstaat zusammenschmieden.
Eigentlich wollte Bismarck Kirche und Staat voneinander trennen, das ist ihm nicht gelungen. Die Kirche ist Institution, ein klassisches Steinbock-Thema in unserem 8. Haus. Neptun steht für den Glauben, der für uns eine wichtige Angelegenheit ist. Wir brauchen die Gottverbundenheit, die Rückbindung. Zur Reichsgründung hatten die Eliten und Institutionen so viel Macht, dass sich diese Säkularisierung nicht durchführen ließ. Bismarck musste in dieser Hinsicht Kompromisse schließen (Mars in Waage!). So entstand ein Doppelgebilde aus viel Monarchie und wenig Parlament mit ersten Ansätzen zum Sozialstaat, was den Folgen der Industrialisierung Rechnung trug und die SPD klein halten sollte. Die Reichsgründung erfolgte nicht auf eigenem Boden, sondern im frisch eroberten Territorium des Erzfeindes Frankreich – unter letztem Kanonendonner in Versailles. Die Öffentlichkeit war nicht zugelassen, das Volk musste draußen bleiben. Alles zusammen zeigt den Verrat der eigenen Werte: Der Traum des Volkes vom demokratischen Aufbruch 1848 blieb bei diesem elitären Event völlig unberücksichtigt.
In diesem Kollektiv sitzt die fast zwanghafte Erfahrung von Monarchie, Staat, Macht und Ohnmacht. Wir haben uns nicht getraut, unsere Werte bei der Gründung des Reiches auch nur einzubringen, geschweige denn, sie umzusetzen. Deswegen hat Deutschland zwei Planeten im T- Quadrat.
Uncouragierte Selbstverräter?
Unsere Werte und Grundsätze, unser kollektives Herz sollen wir nicht verleugnen. Gleichzeitig haben wir aber in Haus 12 (Auflösung) eine Disposition für katastrophale Zusammenbrüche. Wir blicken auf eine Vergangenheit mit zahlreichen existenziellen Nöten zurück, mit Hungersnöten, Armut, 30-jähriger Krieg etc. Das ist unsere Herausforderung, das Leben hier war immer hart. Wir betreiben Selbstverleugnung aus Angst vor existenzieller Ohnmacht, Hunger und Tod.
Doch der Selbstverrat ist eine so schmerzhafte Situation, dass wir sie nicht aushalten können. Dann spaltet sich ein Teil unseres Bewusstseins ab und begibt sich in den Wassermann. Das ist eine Überlebensstrategie, die auf frühkindlicher Prägung basiert. Schon dem Baby sagt der Stier-Instinkt, es braucht die Mama. Das Baby beginnt zu schreien, wenn die Mama aus dem Raum geht, denn sie ist dann für das Kind sinnlich nicht mehr wahrnehmbar. Damit befindet es sich subjektiv in einer Leben-Tod-Situation – kommt die Mama nicht wieder, muss das Kind verhungern. Das Baby wird alles tun, damit Mama bleibt, denn nur mit Mama läuft die Party. Vielleicht wird es – als Überlebensstrategie – aufhören zu protestieren, weil Mama das nicht gefällt. Durch die Unterdrückung seines eigentlich gesunden Impulses spaltet es einen Teil von sich ab und verfügt damit nicht mehr über seine vollständige Kraft, die Integrität des Löwen, sondern hat zu wichtigen Aspekten seines Seins keinen Zugang mehr. In der Abspaltung (Wassermann) sind wir nicht am Leben, sondern nur noch am Überleben. Als Erwachsene reproduzieren wir in Triggersituationen dieses irrationale Gefühl existenzieller Bedrohung und starten wieder die frühkindliche Überlebensstrategie.
Als Uranus 2015 den deutschen Neptun transitierte, wurde das Land mit Migranten geflutet, die das System sukzessive geschrotet haben, was sich gegenwärtig immer deutlicher zeigt. Wir sind mal wieder nicht für unsere Grenzen und Ressourcen eingetreten, sondern schenken reflexartig unsere Existenzgrundlagen – und etliche auch ihr Leben – weg.
Viele Menschen hier haben den Stier als Lernaufgabe, das heißt in die innere Harmonie mit sich selbst zu kommen und bestimmte Werte (Stier) nicht zu verraten (Pluto).
Platzt dieses Jahr der (Lösungs-) Knoten?
Wie schon erwähnt, steht Deutschland 2018 ein dreimaliger Saturn-Return bevor und die erste Konjunktion Saturns mit Deutschlands Südknoten findet im April 2018 statt. Entsprechend werden wir als Kollektiv mit unserer Vergangenheit und dem daraus resultierenden Trauma konfrontiert. Saturn steht auch immer für das natürliche Ende und die Aussichten sind gar nicht schlecht, dass es die bleischwer drückenden Eliten und Institutionen im 8. Haus zerlegt.
Dieses System, diese Steinbock-Machtstrukturen treiben uns in die Selbstverleugnung. Unsere Existenzängste sind ja nicht nur irrational, denn wir wurden schon oft enteignet. Nach dem Vertrag von Versailles 1919 sollten wir bis 1988 Reparationen zahlen. Die Reparationen des zweiten Weltkrieges zahlen wir immer noch unter dem fadenscheinigen Mäntelchen der vertragswidrigen EU-Staatenfinanzierung. Wenn wir unseren Mond erlösen wollen, müssen wir nicht nur seine innere Seite, sondern auch die äußere Seite leben. Geben, fürsorglich sein, Gemeinschaftssinn für das eigene Umfeld, die Familie entwickeln, Teil der Gemeinschaft sein. Der äußere Mond ist entführt vom Staat – besetzt durch Institutionalisierung und Reglementierung. So können wir nicht in die Harmonie kommen.
Der laufende Südknoten transitiert in Kürze den deutschen MC in Wassermann, im Anschluss die deutsche Venus im Wassermann im 9. Haus. Wir sind als Kollektiv seit dem jüngsten Selbstverrat retraumatisiert und damit in der Abspaltung, also nicht in der vollen Kraft der Löwe-Entfaltung. Die unerlöste Form des Löwen ist die narzisstische Persönlichkeit, der erlöste Löwe ist das strahlende Ich, das sich voller Freude ausleben kann.
Unser narzisstischer Knall entsteht durch die Abspaltung, weil wir uns wieder nicht getraut haben, unsere Stier-Werte durchzusetzen. Dabei enttäuschen wir tatsächlich niemanden, wenn wir die Tür unseres Gartenzauns schließen und sagen „bis hierhin und nicht weiter!“ Überleben bringt immer Abgrenzung mit sich, so viel Selbsterlaubnis muss sein. Für Deutschland geht es darum, eine skorpionisch-radikale Entscheidung für das Eigene zu treffen.
Abspaltungen führen immer zu einem Verlust oder zur Unterdrückung, Verleugnung oder Opferung eigener Werte, Gefühle und Bedürfnisse. Mit dem laufenden Südknoten in Wassermann haben wir bis zum Herbst die Möglichkeit, diese Mechanismen klar zu erkennen und zu neuer Stärke zu gelangen. Schließlich tragen wir mit jeder Selbstbefreiung auch zur Befreiung vom kollektiven Trauma der Unfreiheit (Uranus im Widder) bei.