Vortrag 2. Juni 2025 Freiheitskompetenzen

Gemengelage am 03.06.2025; Hamburg; 02:34 Uhr MESZ

Die aktuelle komplexe Konstellation spiegelt sich in einer turbulenten Nachrichtenlage wider, die Dinge spitzen sich zu. Der Zeichenwechsel von Saturn von Fische in den Widder am 25. Mai hat wesentlich zu diesem Umschwung beigetragen, denn Saturn ist von großer Wichtigkeit, da er sich nah am Nordknotenherrscher Neptun befindet. Saturn wird am 13. Juli rückläufig und kehrt am 1. September noch einmal in die Fische zurück.

Im Spannungsfeld

Der Mond trifft am 4. Juni auf den Südknoten in der Jungfrau, was wir als Einstimmung auf Jupiters Wechsel in den Krebs betrachten können, der am 9. Juni stattfindet. Am selben Tag wandert auch Merkur in den Krebs. Beide Planeten bewegen sich noch im T-Quadrat zur Knotenachse, damit klinken sie sich energetisch ins aktuelle Tagesgeschehen ein, das die Entwicklung vorantreiben möchte. Die Situation ist entsprechend aufgeladen, wir befinden uns in einem unglaublichen Spannungsfeld durch die Knotenachse Fische/Jungfrau und die Position ihrer Herrscher Neptun (mit Saturn) und Merkur (mit Jupiter) im T-Quadrat. Dabei sind Saturn-Neptun im Widder für die Ausrichtung auf die Lösungsenergie (Nordknoten) zuständig, wir sollten uns also auf Saturn, Neptun und den Fische-Nordknoten fokussieren.

Im Widder geht es um Freiheit und um die Vorbereitung eines großen Neuanfangs. Neptuns Beitrag ist Heilung und mit Saturn Widder tobt ein Kampf auf der kollektiven Ebene, wir bekommen es mit Verantwortung und Konsequenz zu tun. Individuell können wir uns fragen, welche Freiheits-Opfer wir gebracht haben, denn wir werden mit den Konsequenzen konfrontiert. Ziel ist es, über den Fische-Nordknoten unseren Frieden damit zu machen, ins Vertrauen und so in die Heilung zu kommen. So bereiten wir uns auf einen Neubeginn in Freiheit und Selbstverantwortung vor. Venus ist gerade bei Chiron im Widder und weist auf unsere Erfahrung mit bedingungsvoller Freiheit (z.B. in den Jahren 2020-2022) hin: „Was habe ich für die vermeintliche Freiheit geopfert?“

Kurz: Wir sollen diese Erfahrung auswerten und uns mit Freiheit, Selbstbestimmung und Selbstver- antwortung auseinandersetzen – wonach wollen wir streben?

In der Konstellation steckt viel Kardinales: Widder möchte machen, was er will; Saturn besteht auf Regeln, Traditionen und Gesetzen und droht Konsequenzen für das eigene Handeln an. Wir gelan- gen an einen Punkt, an dem wir unsere Erfahrungen auswerten wollen, denn Widder lernt durch Erfahrung. Selbstverantwortung, Selbstbestimmung, Ideale, wo will ich eigentlich hin, was bedeutet Heilung – diese Fragen liegen in der Lösungskonstellation. Wir brauchen eine Vision (Neptun) unserer Berufung, um dann mit Saturn Prioritäten und Ziele zu setzen, die unserem Streben nach Heilung, Ganzwerdung und Frieden Halt und Struktur geben. Jeder braucht eine Art Anker – Saturn.

Saturn wird sich am 17. Juli dem Neptun bis auf 13 Bogenminuten annähern, wechselt dann aber die Richtung und läuft rückwärts davon. Die Konjunktion der beiden Planeten findet erst 20. Febru- ar 2026 statt. Das heißt, der laufende Saturn-Neptun-Prozess wird bis ins nächste Jahr fortgesetzt.

Saturn-Neptun und Nordknoten stehen als Gegenpol Merkur Zwilling und der Jungfrau-Südknoten gegenüber. Immer mehr Botschaften, Meldungen, Nachrichten, These-Antithese, eine wuselige Fülle von Kleinteiligem. Im Alltag muss ständig etwas an den richtigen Platz sortiert werden, weil unablässig eine Informationsflut auf uns eindringt. In der Tat sorgt Zwilling für große Unruhe. In der täglichen Routine laufen wir Gefahr, uns zu zerfasern; wir werden abgelenkt, verlieren unser großes Ziel aus dem Blick und damit auch die Orientierung.

Bisher hatten wir noch den Jupiter im Zwilling dabei, also die Narrative, Verfälschungen und Dop- pelgänger. Die Nachrichten, die uns verabreicht werden, sind nicht nur verunsichernd, sondern werfen im Hinblick auf unser Weltbild (Jupiter) auch die Frage nach dem Wahrheitsgehalt auf. Diese Zweiheiten und Doppelgangstereien sind ein Merkmal der Zwillinge. Was unser Streben nach Freiheit und Selbstbestimmung betrifft, drängt uns das Zwillingsgewusel auch stets die Frage nach der eigenen Wahrhaftigkeit auf.

Auf der kollektiven Ebene wabern diese aktuellen Themen noch im Diffusen, aber wir erkennen deutlich den Krieg (Widder) um die „Wahrheit“ – den Informationskrieg durch das T-Quadrat von Merkur und Jupiter auf die Knotenachse. Mit Jupiter im Zwilling trifft die Ideologie auf das Narra- tiv. Dabei bemühen wir uns gerade, einen Bezug zur Realität herzustellen und an den richtigen Platz zu kommen (Jungfrau), um von dort aus dem höheren Sinn (Fische) zuzuarbeiten und den Neuan- fang zu gestalten. Es gibt keine „bedingte Freiheit“ und Wahrheit ist aus Schütze-Sicht nicht relativ. Schütze ist Naturgesetz, darüber kann man nicht diskutieren. Im Zwilling – das Zeichen der Wissen- schaft, des analytischen und logischen Denkens – kann die Wahrheit relativ sein. Man definiert sich ein Axiom und tobt auf dieser Grundlage los. Wichtig ist allein die Medienwirksamkeit: Je öfter wir gewisse Aussagen hören, desto eher neigen wir dazu, sie zu glauben und für „wahr“ zu halten.

Hier schlägt die große Stunde des Jungfrau-Südknotens, der sich einmischt und darauf hinweist, dass die Dinge nicht am richtigen Platz sind und somit auch nicht dem großen Ganzen dienen. Das ist die Qualität des Augenblicks, das erwähnte Spannungsfeld, durch das wir uns am besten mit ausreichender Reflexion (Saturn) bewegen und das, was auf uns einstürmt, sorgfältig überdenken und sortieren. Das Leitkriterium ist dabei der Fische-Nordknoten – dient die Botschaft einem höheren Sinn? Ist sie von heilender oder klärender Wirkung? Oder ist sie nur ein weiterer PR-Coup von etablierten Interessengruppen und Doppelgangstern?

Jupiter im Krebs

Das wird ein unterhaltsames Jahr! Die absolute – naturgesetzliche – Wahrheit des Schützen erschwert es, die ‚eigene Wahrheit‘, also das persönliche Weltbild, Überzeugungen, den eigenen Deutungsrahmen zu hinterfragen. Wir machen unsere emotionale Sicherheit gern an dem fest, woran wir glauben, womit wir uns identifizieren. Die Zeichen Krebs und Schütze stehen im Quinkunx zueinander, das ist ein Lernwinkel von 150°. In den letzten paar turbulenten Jahren haben Vertreter ‚anderer Wahrheiten‘ oft die Schütze-Antwort „kann ich mir nicht vorstellen“ zu hören bekommen. „So wie ich die Welt interpretiere, kann ich mir das nicht vorstellen“ wäre die vollständige Aussage. Dann würde ja alles zusammenbrechen, wird meist noch generalisierend hinzugefügt. Doch der Jungfrau-Südknoten stellt die Frage nach der Realität, der Fische-Nordknoten unter- streicht die Notwendigkeit, zwischen Wahrheit und Täuschung zu unterscheiden. Was wird hier gerade als Wahrheit definiert?

Schütze ist ein Feuerzeichen, damit hat Jupiter ein hohes Maß an Subjektivität und Interpretations- freude an Bord. Doch das Ausmaß der eigenen Vorstellungskraft ist nicht gerade ein Kriterium für die Wahrheitsfindung. Wer sich nicht mit Bewusstseinsentwicklung befasst, nimmt sein Glaubenssystem meist als selbstverständlich hin und geht davon aus, dass es für den Gesprächspartner ebenso selbstverständlich ist. Das muss aber keineswegs so sein!

Nach dem ganzen Zwillings-Terror kommt jetzt das, womit wir uns identifiziert haben, auf die Tagesordnung – in völlig neuen Umgebungsbedingungen. Mit Jupiter im Krebs könnten sich die Täuschungen offenbaren, denn in diesem Zeichen versuchen wir, nach all den verwirrenden Zwillings-Narrativen Halt zu finden, uns zu verorten. Wahrscheinlich wird es auf der großen Bühne schon eine Veränderung geben, wenn sich Saturn und Neptun am 17. Juli bis auf 13 Bogenminuten annähern. Für den Fische-Nordknoten ist die oberste Priorität Frieden oder wenigstens eine Kapitulation.

Die Propaganda wird sich als Täuschung erweisen und in der Kollision mit der Realität zerfallen. Was wird dann hinsichtlich Wahrheit und emotionaler Sicherheit in Gang gesetzt, in Bezug auf die Beheimatung in uns selbst? Wir brauchen einen inneren Referenzpunkt, um uns sicher zu fühlen, sonst können wir unsere Beziehung zur Welt nicht aufbauen. Nun treffen all diese Jupiter-Themen wie Deutung, Wahrhaftigkeit und Glauben auf unsere innere Verortung. Bekanntlich nimmt Jupiter als Vertreter eines gesunden Wachstums erst, bevor er etwaige Füllhörner ausschüttet. Wenn Jupiter im Krebs etwas nimmt, dann dürften das Orientierung und Verortung sein. Damit ist es um die Sicherheit geschehen, nach der im Krebs gestrebt wird – die Geborgenheit ist perdu.

Reflexionsübungen

Lebt man seinen Saturn nicht in Selbstverantwortung, sondern projiziert ihn nach außen, bezieht man Geborgenheit vom beschützenden Saturn im Außen. Bei Kindern ist das der Vater, bei Erwachsenen ist es die Obrigkeit oder eine Struktur („Rechtsstaat“ z.B.). Obrigkeiten wie Strukturen kommen und gehen, insofern ist es zielführender, sich in die Selbstverantwortung und eine stabile Selbstbeheimatung zu begeben. Deswegen empfiehlt sich die Fokussierung auf den aktuellen Lösungskomplex Saturn-Neptun und Fische-Nordknoten. Und die fortwährende Besinnung auf das eigene Entwicklungsziel durch innere Reflexion (Saturn): „Was sind meine Ideale? Wo will ich hin? Was sind meine Ziele, was ist für mich das Allerwichtigste? Mit welchen Erfahrungen der Vergan- genheit will ich meinen Frieden machen? Wo will ich loslassen, was will ich klären? Wie ist es überhaupt möglich, dass irgendwer meine Freiheit definiert?“

Nichts ist hier so defizitär wie die Vorstellung (Jupiter) von Freiheit (Saturn-Neptun Widder). Freiheit im Sinne von Selbstbestimmung ist zu einem sehr diffusen Etwas mutiert. Dieses Etwas wollen wir für uns neu definieren. Mit der aktuellen Konstellation geht es um das gottgegebene Geburtsrecht der Freiheit, das uns wieder in Einklang bringt mit den Gesetzen der Schöpfung (Fische).

Die größte Hürde ist die Angst, in Sinne der Selbstverantwortung etwas falsch zu machen (Saturn). Jupiter Krebs bringt die Geschichte und die Biografie mit ins Spiel. Saturn verdanken wir prägende Erfahrungen wie z.B. Strafmaßnahmen, die zu Schuldgefühlen, Angst vor Fehlern und möglichen Konsequenzen führte. Wer seinen Saturn zu sich holen will, muss sich das Recht und die Kompe- tenz zugestehen, die eigenen Angelegenheiten selbst beurteilen zu können.

Dabei hilft das Jungfrau-Mantra „schöner scheitern“ aus „Worstward Ho“ von Samuel Beckett:

Ever tried. Ever failed. No matter.
Try again. Fail again. Fail better.

Bisweilen stößt man dabei auf Zeitgenossen, die aggressiv und rechthaberisch anderen die Schuld zuschieben und sie zum Sündenbock (Saturn) machen, um sich nicht eingestehen zu müssen, dass sie sich geirrt haben. Das geht einher mit Zwillingsgezappel, Deutung und Narrativ (Jupiter) und schwappt bisweilen auch noch auf die Biografie und Geschichte über.

Die Auswirkungen der komplexen Konstellation finden wir sowohl auf der persönlichen als auch auf der kollektiven Ebene. Manchmal erleichtert es das Verständnis, zwischen Mikro- und Makrokosmos hin und her zu springen.

Abschließend sei noch Mars erwähnt, der als Widder-Herrscher im Löwen auch zur Selbstzen- trierung rät, zum Finden der inneren Mitte. Das ist die Erlaubnis zur Subjektivität! Bevor Mars am 17. Juni in die Jungfrau wechselt, wird er noch einige Inszenierungen veranstalten.

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