In diesem Monat wird das Quadrat von Neptun und Saturn zum zweiten Mal gradgenau. Ein wichtiger Aspekt hierbei ist, dass Saturn sich in rückläufiger Bewegung in das Quadrat zu Neptun begibt.
Rückläufige Planeten im Transit wirken sich auf das Zeitgeschehen in der Weise aus, dass sich in ihrem Zusammenhang alles in Frage stellt und auf unerledigte Inhalte hin untersucht wird.
In Hinblick auf Saturn stellt sich jetzt die Frage, was sind die Ziele, die erreicht werden wollen und befinden sich diese in Einklang mit Neptun? Das heißt, sind die avisierten Ziele ehrlich und basieren sie auf einer reinen Absicht, also zum Wohl aller Beteiligten, oder sind sie von Machtinteressen geleitet?
Im Fall von letzterem drängt sich der Eindruck auf, dass sich das Saturnprinzip pyramidenförmig entwickelt hat. Eine Verdichtung von Macht und Kapital hat sich an die Spitze unserer Gesellschaften gesetzt. Es hat eine gigantische Verteilung von unten nach oben stattgefunden. Saturn, das Gesetz von Raum und Zeit, steht für die Vergänglichkeit. In diesem Rahmen gibt es einen Anfang und ein Ende. Der Steinbock bringt das göttliche Gesetz der Fische in Raum und Zeit auf die Erde. Auf der Grundlage dieses Prinzip gab es einen Anfang in der Schöpfung. Alles entstand aus einer Quelle.
Übertragen auf die gegenwärtige Situation könnte das bedeuten, dass es Bestrebungen gibt, ein globales Machtzentrum zu etablieren. Dieser zentralistischen Struktur steht jedoch die Polarität Plutos, der Krebs, gegenüber. Hier geht es um den Mikrokosmos, die kleinen Gemeinschaften auf regionaler Ebene. Die Krebspolarität fordert uns auf, im persönlichen Umfeld dem Leben zu dienen. Der Saturn befindet sich im Schützen, dem Zeichen der Natur und des Naturgesetzes. Das Tierkreiszeichen Krebs und Mond stehen für unsere Heimat und so auch für die Mutter Erde, Gaya. Das zeigt, dass sich zwar ein Weltbürger-Bewusstsein im Sinne der Verbundenheit aller lebenden Menschen bilden möchte, dies jedoch nur geschehen kann, wenn im Kleinen die Sorge um den Ort, die Natur und die Mitmenschlichkeit vorhanden ist. Das ist jedoch kaum möglich, wenn übergeordnete Machtinteressen, ausgehend von einem Zentrum, die Welt regieren.
Wir können also diesen Monat erwarten, dass das Neptun Saturn Quadrat eine Phase der Bereinigung einläuten wird, indem sich die Auflösung der etablierten Strukturen fortsetzt, wenn sie die Heilung auf der Mondebene blockieren. Will heißen, wenn unsere Heimat, die Gemeinschaft, der Ort, an dem wir leben, weiterhin vernachlässigt werden. Mond und Krebs stehen auch für unsere Identität, es geht hierbei um die Stimmigkeit in unserem Innern, die vielzitierte Authentizität.
Von einem anderen Aspekt des Neptuns betrachtet, können wir im Augenblick nicht verlangen, dass wir um unsere konkreten Ziele genau wissen. Der Auflösungszustand bezieht sich auch auf das Persönliche. Langfristige Pläne sind derzeit nicht möglich, denn die Prüfung mit Blick auf das Ganze ist der aktuelle Prozess, in dem wir uns befinden. Dieser Umstand verhilft uns dazu, die Qualitäten des Mondes zu praktizieren, was bedeutet, sich auf die Gegenwart zu konzentrieren. Aus den kleinen Schritten im Gegenwärtigen (Nordknoten in der Jungfrau) entwickelt sich ein neuer Weg, worauf wir augenblicklich nur vertrauen können (Südknoten in den Fischen).