Der Bahnhof

Wir sitzen auf gepackten Koffern am Bahnhof und wissen noch nicht, in welchen Zug wir einsteigen werden. Dieses Bild ist sehr stimmig, denn es beschreibt die gegenwärtige ungewöhnliche Umbruchsituation, in der wir uns befinden, sehr exakt.

Es ist der Aspekt von Uranus und Pluto, der diesen Umstand mit sich bringt, weil die beiden Planeten seit dem Jahr 2012 bereits fünf Mal ein gradgenaues Quadrat zueinander gebildet haben. In der Mitte dieses Monats wird es ein sechstes Mal geschehen, und erst im März 2015 wird diese Konstellation von Uranus und Pluto sich abschließen, indem sie ein letztes Mal stattfindet. Das heißt, wir werden dann fast drei Jahre lang durch einen Prozess gegangen sein, dessen Hauptmerkmal es ist, dass sich die von uns errichteten tragenden Säulen immer wieder in Frage stellen und einbrechen.

Wir bewegen uns in einem Spannungsfeld, in dem einerseits Euphorie und Aufbruchstimmung herrscht und andererseits eine Vision, wohin die Reise für uns geht, noch nicht klar zu erkennen ist. Während wir in dieser Situation nach Bildern suchen, die uns die Zukunft zeigen könnten, sind wir zugleich aufgefordert, Entscheidungen in Bezug auf unseren Lebensweg zu treffen. Der Pluto im Steinbock verlangt uns Weichenstellungen ab, ohne dass wir aus dem momentanen Blickwinkel die damit einhergehenden Konsequenzen absehen können.

Das Ungewöhnliche in dieser Zeit ist also, dass wir weniger denn je unseren klaren Verstand zur Verfügung haben, um das für uns Wichtige in die Wege zu leiten. Der Uranus im Widder fokussiert uns auf das Instinktive in uns, es geht um den Mut, diesen Impulsen zu folgen, auch wenn wir noch nicht wissen, wohin sie uns tragen. Genau diese Vorgehensweise, sozusagen aus dem Bauch heraus zu entscheiden, ist uns vom Intellekt geprägten Menschen eher ein Gräuel als eine Wonne.

Der Pluto im Steinbock versetzt jedoch das Gesetz von Zeit und Raum in Schwingung. So ist ein wesentliches Ziel des gegenwärtigen Prozesses, in Einklang mit Raum und Zeit zu gelangen, genauer: Es geht darum, zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein.

Halten wir vom Steinbockprinzip her tendenziell eher zu lange an einer Lebenssituation fest - wir halten aus, wir halten durch -, so besteht jetzt die Aufforderung darin, sich genau zu prüfen, ob das gerade der Fall ist.

In diesem Zusammenhang kommt dem Aspekt der Individualität eine große Bedeutung zu. In Verbindung mit Uranus bedeutet das, den Platz zu finden, der in individueller Hinsicht die Kriterien von „zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein” erfüllt. Frei nach dem Motto: „Ein Maß passt nicht allen.” Wir brauchen Unabhängigkeit und persönliche Freiheit, damit wir unserer Einzigartigkeit auf die Spur kommen, ihr für die Zukunft Raum geben und uns ausleben können.

Wir befinden uns in einer Zeit, in der die eigenen etablierten Lebensumstände sich wandeln wollen und im selben Atemzug bedeutet das auch, dass ein hohes Maß an persönlicher Sicherheit auf dem Spiel steht. Dem Autonomiestreben steht das Sichere und Bekannte gegenüber, der Neuanfang dem Gewohnten, und gleichzeitig bedeutet der Fluss des Lebens, nicht stehen bleiben zu können.

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