Vortrag 6. Oktober Wir verlassen Absurdistan

Zum Auftakt unseres heutigen Treffens hat Merkur das Zeichen gewechselt – von der Waage in den Skorpion. Das ist wichtig, denn Merkur herrscht über den Südknoten in der Jungfrau. Dieser hat mit Prozessen der Reinigung, Klärung und Heilung zu tun und damit, in der Realität im Sinne der Stimmigkeit, des höheren Sinns und der Ordnung an den richtigen Platz kommen.

Während wir unseren Weg dorthin wiederfinden wollen, ist Merkur durch die rasche Abfolge seiner Zeichenwechsel der Protagonist, der ständig neue Themen vorgibt, die zu reinigen und zu klären sind. Jungfrau ist der Platz, von dem aus wir wirken.

Der Fische-Nordknoten ist die Lösung und damit unser Fokus. Saturn in den Fischen sollte unsere oberste Priorität und Zielsetzung sein. Alles will zurück zur Achtung der göttlichen Ordnung, damit das Leben wieder die notwendigen Bedingungen erhält, die es zur schöpferischen Entfaltung braucht. Merkur macht nun alles sichtbar, was nicht in dieser gesunden Ordnung ist. So arbeitet er ständig der Heilung zu, damit wir wieder in die Verbundenheit gelangen und alles, was durch Verzerrung deformiert wurde, in seine Stimmigkeit gebracht werden kann. In kleinen Schritten bewegen wir uns aus Absurdistan heraus und werden auf Realität und höheren Sinn ausgerichtet.

Über- und Unterordnung gehören zur Jungfrau, dürfen aber nicht verzerrt sein, weil das zur Demütigung oder Unterwerfung führen würde. Das ordnende Prinzip resultiert in der Realität aus dem Blick der Jungfrau auf die Fische, es respektiert die Gesetze der Schöpfung. Jungfrau will dem Guten dienen und zum Wohl aller beitragen. Vor diesem Hintergrund sollen wir uns auf neue Weise an die Realität anpassen. Derzeit sind wir an dem Punkt, wo der Südknoten alles thematisiert, was unstimmig oder unordentlich ist und sich nicht zum Besten für alle Beteiligten am großen Ganzen ausrichtet. Wenn wir uns an diesem Grundsatz orientieren, ist unsere Absicht rein (Trigon Skorpion- Fische). Wir wünschen uns etwas aus tiefstem Herzen (Sextil Fische-Stier, Schöpfung und Existenz), bleiben aber innerhalb der Leitplanken von Fische-Jungfrau, um die Reinheit unserer Absicht zu gewährleisten – das Gemeinwohl, das Beste für alle.

Die Lösung sind die Fische. Herrscher Neptun ist noch im Widder, wird aber am 22. Oktober in die Fische zurückkehren, wo der Nordknoten durch Saturn zur Priorität und Zielsetzung gemacht wird. Deswegen ist es so wichtig, sich auf die Fische auszurichten. Es wäre ein Fehler, sich an der Südknoten-Thematik aufzureiben, dort liegt keine Lösungsenergie.

Tun durch Nichttun

Venus herrscht über Stier und Waage, damit repräsentiert sie die Beziehung zu uns selbst (Stier) und unsere Beziehung zur Welt (Waage). Am 3. Oktober traf Venus den Südknoten. Merkur, Herrscher von Venus und Südknoten Jungfrau, hielt sich vom 19. September bis heute in der Waage auf. In dieser Konstellation liegt eine unglaubliche Herausforderung, sich im Hinblick auf persönliche Gefühle und Bedürfnisse, die eigene Existenz und die Abhängigkeit von den gegebenen Verhältnissen nur bedingt am Außen zu orientieren oder sich davon stören zu lassen. Im Wechselspiel von Innen und Außen ist das Außen maximal betont, allerdings auf der unerlösten Seite. Hier kommt der Fische-Nordknoten mit Saturn zum Tragen: Selbstverantwortung, Sicherheit, Prioritäten, Zielset- zung und Bewusstsein sind die Lösung. Wir sind aufgefordert, im Innen zu verweilen und mit Neptun eine Art Wu wei zu betreiben – gezieltes Nichthandeln oder bewusstes Nichteingreifen in einer Situation. Dieses taoistische Prinzip besagt, dass wir alles, was uns in unseren Gedanken festhält, loslassen können. So beruhigt sich das Bewusstsein durch Reflexion (Saturn) und neue Kräfte können entstehen.

Die Innenschau hilft bei dieser Konstellation, über das Resonanzgesetz der Venus die Realität der eigenen Gefühle, Werte, Sinnlichkeit und Existenz zu verstehen. Tatsächlich erschließt sich uns über Resonanz auch unsere Verbindung zu den Fischen: Das Außen bringt uns immer mit dem Schöpfer und der Schöpfung in Kontakt, es ist nicht von den eigenen Bedürfnissen, Gefühlen und der eigenen Existenz abzutrennen. Wir sind aufgefordert, Innen und Außen nicht mehr so ‚pathologisch‘ zu trennen. Wir dürfen nicht in die Falle tappen, die eigenen Potenziale (innere Venus) mit dem, was uns umgibt, in Verbindung zu bringen, mit dem, was die Welt an Voraussetzungen und Möglichkeiten bietet. Auch wenn wir entsprechend erzogen oder sozial geprägt wurden.

Wenn wir uns von der allgegenwärtigen Krise und den sinnentleerten Alltäglichkeiten im Außen dominieren und uns am Ausleben unserer Potenziale hindern ließen, würden wir uns anpassen, um überleben zu können (Venus Jungfrau). Damit wäre klar, dass wir den Bezug zu den Gesetzen der Schöpfung verloren haben, unsere „Kultur“ hat sie abgespalten. Das ist ein gefundenes Fressen für Pluto Wassermann, der Abspaltungen wieder ins Bewusstsein und neu integrieren möchte, damit wir – Polarität Löwe – wieder ganz werden. Wenn alle Fische-Bezüge abgespalten sind und man der materialistischen Sichtweise eines getrennten Innen und Außen verhaftet ist, wie will man dann seine Potenziale leben? Gott spricht ständig zu uns, durch das, was wir erleben. Das sagt uns die Yod-Figur der Tierkreiszeichen Fische, Stier und Waage.

Es wird ein unterhaltsamer Monat: Merkur eilt bis 29. Oktober durch den Skorpion; Pluto wird am 14. Oktober direkt; Merkur trifft am 19.10. den Mars im Skorpion und am 22.10. kehrt Neptun zurück in seinen Heimathafen, Fische, wo er bis zum 26. Januar 2026 bleiben wird.

Merkur beschreibt als Herrscher des Südknotens dessen Modus operandi. Ein Planet ist ein aktives Prinzip, er bewegt etwas. Merkur bringt das genauere Wie des Jungfrau-Südknotens zum Ausdruck. Dieser besagt: „Alle unstimmigen Angelegenheiten der Vergangenheit kommen jetzt an die Oberfläche.“ Wollen wir wissen, was genau damit gemeint ist, müssen wir uns mit dem Herrscher Merkur befassen. Der hat gerade seine Waage-Passage beendet, in der bedingungsvolle Angelegenheiten und Abhängigkeiten thematisiert wurden – Verstrickungen. Menschen trafen sich und stellten fest, dass sie unterschiedliche Zugänge zur Realität haben. Folglich fand in der Kommunikation keine wahre Begegnung, kein echter Austausch statt. Venus Konjunktion Südknoten hat uns den Impuls gegeben, in solchen Situationen bei sich zu bleiben, sich nach innen auszurichten: „Was will der Schöpfer mir in diesem Moment damit sagen?“

Der Geist will wieder ins Leben – sowohl der spirituelle Geist der Fische als auch der mentale Genius-Geist des Wassermanns. Pluto Wassermann stärkt Gruppen mit gemeinsamen Interessen und Gleichgesinnte. Unser heutiges Vortrags-Gemeinde ist eine Wassermann-Gruppe!

Wer sich zur Zeit von Merkur Waage aus Gründen der Zugehörigkeit oder Erwartungserfüllung übermäßig ins Außen ziehen ließ, überhörte vermutlich seine innere Venus, die davon abgeraten hat. Sie wollte sich lieber zurückziehen und besinnen. Und wenn überhaupt Begegnung, dann doch bitte mit Gleichgesinnten, denn die verhelfen sich gegenseitig zu mehr Kraft, weil die Schwingung stimmt.

Wichtig war es, auf die eigenen Ideale, Visionen, Träume und Sehnsüchte (Fische) zu lauschen, aber konkret auch Dinge zu betrachten, die mit Heilung und einem Beitrag fürs Gemeinwohl zu tun haben. Wir sollten uns von unseren Zielen leiten lassen, wo wir wirklich hinwollen. Die Fische kennen sich mit Täuschung aus, in dieser Hinsicht können wir ihnen nichts vormachen. Wenn es gelingt, sich wirklich mit dem Ideal oder Ziel, also dem, was man wirklich will (Neptun Widder) zu verbinden – im Hinblick auf Vertrauen, Loslassen von Handlungszwängen (Wu wei) und Neuanfang –, können wir in der ozeanischen Stille die schöpferischen Kräfte erleben und Antworten finden: „Was will ich?“ „Wo will ich meine Potenziale und Gaben wirklich einbringen?“ Die Talente, die uns allen mitgegeben wurden, wollen sich auf eine neue Art freisetzen oder, im besten Mars- Sinn, befreien.

Mars möchte Freiheit und Selbstbestimmung. Dazu gehört auch die Freiheit vom tobenden Wahn- sinn und von geisteskranken Bedingungen, die in Abhängigkeit (Waage) und Sklaventum (Jungfrau) irgendwelchen Nonsens wie z.B. Kriegsertüchtigung aufzwingen wollen. Gibt man dem nach, läuft man Gefahr, eine Realität zu nähren, die sich nicht an die Schöpfungsgesetze hält und eliminiert werden muss, damit das Lebendige wieder Raum bekommen kann.

Im Zulauf von Venus auf den Südknoten kam es in den USA ab 1. Oktober zum Shutdown, zur temporären Schließung von staatlichen Behörden und Einrichtungen. Zahlreiche Verwaltungs- beamte (Jungfrau) erhielten die – teils temporäre – Kündigung. Das ist eine großartige Gelegenheit, die tragenden Säulen der staatlichen Strukturen loszuwerden, die die „Kontinuität der Agenda“ über jedes Wahlergebnis nebst Präsidenten-Wechsel hinaus garantieren und grundsätzlich alles sabotieren (unerlöste Jungfrau), was nicht ihrer Agenda entspricht.

Wie soll denn mit Neptun Widder, Mars Skorpion und Pluto Wassermann das Drängen nach Neu- anfang, geistiger und physischer Befreiung sowie Selbstbestimmung stattfinden, wenn das Getriebe in Jungfrau und Waage aufgrund der bestehenden Abhängigkeit und wegen des Geldes (Venus) die alte Agenda nonstop weiterlaufen lässt? Tatsächlich sieht es so aus, als wäre der Wandel auf andere Weise nicht zu bewerkstelligen – auch das Getriebe muss jetzt innehalten und wird dazu gezwungen. Eine Besinnung auf das große Ganze und das Gemeinwohl ist für den Neuanfang unverzichtbar.

Mars und Merkur im Skorpion

Seit heute Abend ist die Gemengelage eine andere, Mars und Merkur stehen im Skorpion unter Pluto-Herrschaft. Beide Planeten treffen sich – wie erwähnt – am 19.10. Am 17.10. läuft Mars in die Opposition zum Stier-Pluto des Deutschland-Horoskops. Was ist jetzt wichtig?

Skorpion ist eine Steigerung der Waage, die das Außen und die Beziehung zur Welt mitbringt. Allerdings zieht sich im Skorpion alles zusammen, hier geht es um Ursache und Wirkung, es wird geprüft, Entscheidungen und Verbindlichkeit (Commitment) sind angesagt. Die Waage hat mit „sowohl-als auch“ zu tun, im Skorpion heißt es „entweder-oder“: Was in der Waage im Austausch mit der Welt und ihren jeweiligen Bedingungen geschieht, erfährt im Skorpion eine unglaubliche Vehemenz, denn es stellt sich die Frage, ob man sich damit verbindet oder nicht. Es muss eine Entscheidung getroffen werden, wo man steht.

Im Skorpion sind wir mit vereinnahmenden Kräften konfrontiert. Ein Commitment oder eine Ver- pflichtung sind eine große Kraft, die sich auf das Leben und Überleben auswirkt. Gleichzeitig ist ein Entwicklungsprinzip im Skorpion das Eliminieren durch Entscheidung. Mit Mars im Skorpion ist das Freiheits- und Machtstreben betont, ebenso das Streben nach Kontrolle und Selbstbestimmung sowie zwanghafte Gier. Ist Mars Skorpion in seinem Wunsch nach Selbstbestimmung ohn- mächtig? Verbindet er sein Handeln mit einem skorpionischen Ziel, einer Verpflichtung?

Auf jeden Fall wird das skorpionische Verlangen nach Freiheit (Mars) extrem betont sein. Ein zwanghaftes Streben kann einsetzen, das keinen Kontrollverlust mehr zulässt und das eigene Handeln vollständig dominiert. Der nach Sicherheit strebende Mars sagt „ich bestimme und habe alles in der Hand“. Wenn diesem Prinzip alles unterworfen wird, geht es bloß noch um das Verhindern einer Ohnmacht. Mars hat den Kopf nur dann über Wasser, wenn er sich nicht im Kontrollverlust befindet.

Zu diesem Mars gesellt sich Merkur mit seinem unerlösten Jungfrau-Gepäck. Die ganze Zeit besteht das Potenzial, dass aus dem tiefen Verlangen des Skorpions, in der Mars-Kraft oder -Macht zu bleiben, Kopf-über-Wasser-Entscheidungen getroffen werden, die entsprechend Krise und Ohnmacht auslösen – diese Konstellation ist ein wunderbarer Systemzerstörer, sie facht die vorhandene Krise in Bezug auf Realität, Stimmigkeit und Fische-Ausrichtung noch an.

Wir wissen nicht, welche Entscheidung getroffen wird, die in die absolute Ohnmacht führt, aber das wird sich um den 19. Oktober herum zeigen. Da Neptun drei Tage später in die Fische wechselt, bleibt ein gewisser Raum für Erwartungen. Skorpion neigt unerlöst zum Festhalten. Doch das Klammern an eine alte Ordnung (Südknoten Jungfrau), die keine Zukunft mehr schaffen kann, sondern nur noch das Überleben der abhängig Beschäftigten sichern soll, ist die Steigerung von dem, was wir gerade in der Merkur-Waage-Zeit erlebt haben. Wir sind persönlich aufgefordert, zu entscheiden, wo wir noch hingehen und wohin nicht mehr. Für uns könnte sich die Situation verschärfen, das bringt Skorpion mit sich. Doch Entscheidungen stehen an. Über das Eliminieren gelangt man auch zu einer Entscheidung. Wenn die Beantwortung der Frage „was will ich?“ schwerfällt, ist „was will ich nicht?“ ggf. leichter zu klären. Darüber öffnet sich dann der Raum der Entschiedenheit. In den Fischen wollen wir von etwas berührt werden, damit etwas Neues kommt, aber wir zerren nicht daran herum.

Mit Skorpion ist immer die Seele beteiligt. Pluto Wassermann gibt ein kollektives und auch ein individuelles Seelenthema vor: „Bin ich im Einklang mit meinem Seelenplan?“ (Wassermann Quadrat Skorpion) Es geht um wirklich große Dinge! Doch wir können uns wie Fische im Wasser durch die Gemengelage bewegen, wenn wir den Freiheitsaspekt betrachten – wenn wir nicht am Alten anhaften, das im Grunde schon am Dahinschwinden ist. Wenn wir den Mut (Mars) und das Vertrauen (Fische) haben und uns darauf fokussieren, was uns, auch im Sinne eines Ziels, am wichtigsten ist, können wir alles loslassen, was nicht dazu gehört. Was auf der Jungfrau-Seite vermeintliche Sicherheit verspricht, ist eine vereinnahmende Falle. Wir müssen keine Regeln mehr ernst nehmen, wenn sie im Grunde nicht mehr gelten und nicht mehr in Einklang mit der Realität gebracht werden können. Zentrales Achsenthema von Fische-Jungfrau ist die Annahme der Realität. Und die Realität ist nicht mehr so, wie sie hier in der Aufbäumung, in aller Verzerrung, ein letztes Mal aufschlägt. Allerdings ist noch genug Rest der reglementierenden Altrealität vorhanden, die es zu berücksichtigen gilt.

Letztlich haben wir uns darauf zu besinnen, dass wir schon frei sind. Das ist allerdings noch schwer zu fassen. Doch die Übergangszeit bietet uns – wie jeder systemische Wechsel – maximale Freiheit und Möglichkeiten. Durch die Fokussierung auf Fische und die Verbundenheit mit der Schöpfung können wir vom Bewusstsein her darauf zugreifen. Außerdem sind wir bereits seit 2020 in einer neuen Epoche (Pluto Konjunktion Saturn im Steinbock, das passiert alle 500 Jahre). Verlassen wir Absurdistan!

1 Antwort

  1. Schlicht und ergreifend: es tut mir gut, Dich zu lesen, liebe Ulrike! Herzlichen Dank, daß Du mich wieder an Deiner profunden Betrachtung teilhaben läßt!!!

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