Vortrag 7. Oktober 2024 Bewegende Finsternis

Am 2. Oktober gab es um 20:49 Uhr einen Neumond in der Waage, verbunden mit einer Sonnen- finsternis. Dabei wurde ein Impuls freigesetzt, der eine längere Laufzeit hat als der übliche Mondzyklus von vier Wochen, denn die nächste Finsternis ist erst in sechs Monaten.

Sonne und Mond trafen sich nah beim Südknoten in der Waage, Merkur und Lilith waren auch dabei. Damit nicht genug – Venus, die über Waage und somit über die Finsternis herrscht, befindet sich im Skorpion. Mars stand zur Finsternis noch im T-Quadrat zur Knotenachse, gewissermaßen in deren Mitte. Das versetzt die Achse energetisch in Schwingung im Hinblick auf das, was Mars im Krebs will. Lösungsknoten ist der Nordknoten im Widder, Herrscher ist Mars. In der Neumond-Konstellation war Mond als Herrscher des zu erlösenden Mars im Krebs der Chef im Ring. Alles war energetisch miteinander verwoben: Venus herrscht über den Südknoten, Pluto Steinbock ist Herrscher von Venus Skorpion, Saturn Fische herrscht über Pluto Steinbock. Da hat sich eine ganze Kausalkette aufgebaut.

Der Südknoten bringt alle unerlösten und unerledigten Waage-Themen aus den tiefsten Tiefen der Zeit nach oben – alles, was jetzt geklärt und neu integriert werden will. Planeten auf dem Südknoten geben diesem noch mehr Betonung. Im persönlichen Horoskop wiederholt man die Themen von Planeten am Südknoten bis zur Chiron-Rückkehr (50. Geburtstag). Sonne, Mond und Merkur sind hier beteiligt: Mond ist die Geschichte, mit der man sich identifiziert, die Identität; Sonne ist die Selbstverwirklichung, das persönliche Ziel; Merkur ist Intellekt, Wissen, Kommunikation. Das alles in der Waage, wo ein wichtiger – unerlöster – Themenkomplex Abhängigkeiten und Erwartungen beinhaltet.

Waage ist das Zeichen unserer Beziehung zur Welt. Unsere subjektive Entwicklung spielt sich in den ersten fünf Zeichen vom Widder bis zum Löwen ab. Jungfrau ist das Übergangszeichen, in dem wir uns nach dem Höhepunkt der subjektiven Entwicklung (Löwe) klären. Wir haben Widder-Mut, Stier-Selbstvertrauen, Zwillings-Intellekt und emotionale Sicherheit im Krebs, was nunmehr alles im Löwen integriert ist und unsere Persönlichkeit ausmacht. Nun können wir buchstäblich aus dem Vollen schöpfen! Der Klärungsprozess in der Jungfrau bewahrt uns vor dem Überschnappen und erinnert uns an die kontinuierliche Selbstverbesserung, den Dienst am Ganzen und an den höheren Sinn. Nach dieser inneren Analyse sind wir gut darauf vorbereitet, in der Welt aufzutauchen und Beziehungen zu anderen einzugehen – Waage. Aus archetypischer Sicht beginnt im Austausch mit der Welt die zweite Entwicklungsrunde. Wir vergleichen uns mit anderen und lernen, uns darüber zu objektivieren. Waage ist ein kardinales Zeichen, wir streben nach Harmonie von Geben und Nehmen auf Augenhöhe. Hier beginnt die objektive Entwicklung, wir lernen durch den Austausch mit allem, was uns umgibt.

Der Waage ist die Gemeinschaft zugeordnet und damit das Bedürfnis, dazu zu gehören. Entsprechend gibt es gemeinschaftliche Werte, aber auch Bedingungen und Erwartungen im Sinne der jeweils definierten Harmonie. Waage ist das Zeichen der Extreme und Venus im Skorpion, die für Ohnmacht, Zwänge und getroffene Entscheidungen steht, verstärkt diese Extreme. Venus hat dem Neumond eine enorme Initiativkraft gegeben. Mars und Widder sind die Lösung, über diesen Weg sollen wir gehen. Wir zäumen das Pferd jedoch von hinten auf, wenn wir versuchen, dieser Konstellation beizukommen, indem wir über Venus, Waage und Südknoten gehen. Das zeigt sich auch im geopolitischen Großen und Ganzen. Beschreitet man den Waage-Weg, würde man z.B. Bedingungen stellen, mit der Venus im Skorpion erpressen oder Zwänge ausüben. Mit Pluto Steinbock (Herrscher von Venus Skor- pion) würde man Exempel statuieren, Regeln aufstellen, nach denen sich alle jetzt gewissen Werten und Bedingungen zu unterwerfen haben, widrigenfalls sie in die existenzielle Ohnmacht oder ins Off gedrängt werden würden. Siehe „Zukunftspakt“ – ein Südknoten-Projekt.

Doch es gilt das Pferd von vorn aufzuzäumen und sich mit Mars und Widder zu befreien. Mars Krebs soll gelebt werden, emotionale Unabhängigkeit. Wir sollen uns nicht mehr von Zwängen und Bedingungen in unserem Handeln beeinträchtigen lassen. Zum Neumond sind wir geprüft worden, im Privaten wirkten Zwänge, die vielen das Gefühl gaben, helfen zu müssen (Waage). Ein riesiges Spannungsfeld tat sich auf zwischen bindender skorpionischer Loyalität einerseits – „ich habe es doch versprochen!“ oder „wenn du mich brauchst, bin ich da“ –, und andererseits der Aufgabenstellung für die zu erlösende Waage: „ein Nein hilft sehr viel mehr als ein Ja“. Darin steckt die befreiende Mars-Energie. Wir sind alle mehr oder weniger durch einen entsprechenden Prozess gegangen, an dem wir persönlich (Sonne), mental (Merkur) und emotional (Mond) beteiligt waren.

Das war der Neumond-Impuls: Ganz genau zu schauen, ob die skorpionische Loyalität nicht eine Nibelungentreue sein könnte, mit der man eher ohnmächtig auf die erpresserische und vereinnah- mende Vehemenz der Skorpion-Energie reagiert. Wäre es in dieser Konstellation (Mars Krebs, Lösungsknoten im Widder) nicht angebracht, dass jeder sich auf seine Weise zurecht ruckelt? Und aus eigener Kraft seine Geborgenheit und innere Verortung findet und „sein Ding“ macht? In dieser Kraft und Selbstbesinnung – „was will ich, wo will ich hin?“ – liegt die Chance, mit der eigenen Wahrheit und Biografie in Harmonie zu kommen. Manch einer dürfte mit seiner Vergangenheit gehadert haben – „warum habe ich so lange dafür gebraucht?!“ Mag sein, dass es an emotionaler Kraft oder an Mut gefehlt hat, dann hat es eben länger gedauert. Darauf muss man sich immer wieder besinnen.

Am wichtigsten war es, bei sich zu bleiben und nicht in die Venus-Skorpion-Falle zu tappen. Natürlich steht man zu seinem Wort – aber nicht zum Preis der Selbstaufgabe.

Pluto wird direkt

Jetzt tauchen wir wieder auf, wir atmen durch. Das nächste Ereignis, das uns erwartet, ist Plutos letzter Richtungswechsel im Steinbock: Am 12. Oktober wird er direktläufig, dann setzen die Konsequenzen ein, damit möglichst alles planiert ist, was dem Neubeginn mit Pluto Wassermann (19. November) im Weg steht. In der Rückläufigkeit konnten wir einen großen Zerlegungsprozess betrachten, der sich nicht nur bei uns, sondern auch in den USA deutlich zeigt.

In dieser Woche dürfte es ein Ereignis geben, dass das systemische Ende einläuten wird, damit wir die Zeit bis zum 19. November für klärende Konsequenzen nutzen können. Aufräumen, Ordnung machen und 16 Jahre Pluto Steinbock beenden.

An der Konstellation lässt sich auch gut erkennen, warum bestimmte Kräfte Krieg wollen: Wenn Mars die Lösung ist, kann diese auch Krieg sein. Die Kriegstreiber sehen darin das geeignete Mittel, ihre Macht in der Welt zu bewahren oder wieder zu erlangen (Krebs ist auch Erde, Gaia). Pluto Steinbock ist die systemische Macht, die Obrigkeit. Mit dem Weltkrieg wollen sie das ganze Spektrum ihrer Dominanz wieder herstellen. Dann können sie das Südknoten-Thema wunderbar integrieren und allen Menschen ihre Bedingungen aufzwingen – in einer knallharten Erpressung auf Leben und Tod (Venus Skorpion). Krieg wäre nach dieser Sichtweise das einzig mögliche Szenario zur Rettung des Alten.

Ein weiterer unerlöster Venus-Weg wäre der Versuch, z.B. die Ukraine um jeden Preis in die NATO zu zerren, die Macht über einen (Militär-) Pakt sichern, um das System und seine Strukturen in die Pluto-Wassermann-Zeit hinüber zu retten. Auch dieser Versuch setzt am falschen Ende an und hat keine Kraft.

Alarm für die emotionale Sicherheit

Jupiter ist im Zwilling und gehört zum roten Faden des unmittelbar bevorstehenden Wandels, der Auflösung der alten Strukturen (Saturn Fische) und der Vorbereitung des Neuen durch die Beendigung des Alten. Der Schütze-Herrscher Jupiter steht für das Glaubenssystem und unsere Überzeugungen, aber auch für die absolute Wahrheit des Naturgesetzes. Mit Jupiter betrachtet man die Dinge ganz- heitlich, zyklisch, vom maximal großen Zusammenhang oder Bezugsrahmen her. Schütze ist ein überaus dynamisches Feuerzeichen, deswegen kann Jupiter auch enorm übertreiben. Das tut er besonders gern, wenn er sich einen Teil der Wahrheit (Opposition Zwilling) schnappt und diese als ganze Wahrheit ausgibt. Mit seiner Überidentifikation trägt er sie durch die Landschaft und irgendwann mutiert dieser Teil einer Wahrheit zur absoluten Ideologie, die keiner mehr zu hinterfragen hat.

Im Zwilling finden wir die Narrative, irgendwelche Erzählungen, die der Ablenkung oder der Ideologie-Verankerung dienen. Diese geistern in großer Zahl umher, so dass Jupiter im Zwilling nicht mal mehr eine Teilwahrheit aus den Medien aufgreift, sondern ein Narrativ, genauer: ein Teilnarrativ. Verrückt! Zwillings-Herrscher Merkur ist gerade Teil des erpresserischen Waage- Rudels und stellt Bedingungen: Ihr dürft nur so und nicht anders meinen. Doch Merkur wandert am 13. Oktober in den Skorpion – dann wird der Sack zugemacht, jedes noch so tabuisierte Thema wird dann an der Oberfläche erscheinen.

Jupiter wird am 9. Oktober rückläufig, d.h. er wird gegen sich selbst rebellieren und zwar gegen das, was der gesellschaftliche Konsens ihm an definierten Glaubenssätzen aufdrückt. Das bedeutet Rebellion gegen das Narrativ, die Ideologie. Merkur Waage bringt das in den Austausch, es wird in der Gemeinschaft benannt. Über Venus Skorpion entstehen – basierend auf Entscheidungen – Zugehörigkeiten.

Plutos Rückläufigkeit endet, die Pluto-Steinbock-Zeit endet, Aufräumen ist angesagt, die Wege zum Neuen wollen geebnet werden, es geht nun von global zu lokal, d.h. das Erstarken der kleinen Gemeinschaften ist das Wichtigste – genau in diesem Prozess ist der Mars im Krebs.

Schon im Januar 2020 endete mit der Konjunktion von Saturn-Pluto im Steinbock ein Zyklus von 500 Jahren und ein neuer begann. Eigentlich ist das System seit 2020 „vorbei“, es wurde nur krampfhaft verlängert. Der rückläufige Wahrheits-Jupiter im Zwilling wird uns zum wirklichen, analytischen Denken auffordern. Erst mal wären die Glaubenssysteme und die Ideologie dran, auch unter Berücksich- tigung des Geschehens in der Gemeinschaft(Merkur Waage), der Aufforderung des Intellekts und der Aufforderung von Mars Krebs (die eigene Wahrheit leben, unabhängig handeln). Darum wird es gehen.

Ab 17. Oktober ist Venus im Schützen unterwegs. Zwischen Krebs und Schütze gibt es einen Lern- winkel: Die meisten Menschen machen ihre emotionale Sicherheit an ihrem Glaubenssystem und ihren Überzeugungen fest, an dem, was sie für wahr halten. Deswegen wollen sie auch ungern etwas hören, was diese Sicherheit gefährdet – sie identifizieren sich mit ihrer Überzeugung und diese soll gefälligst nicht ins Wanken gebracht werden.

Für sie wird es demnächst etwas ungemütlich, weil sich mit dem rückläufigen Jupiter alles in Frage stellt. Etliche werden sich die Haare raufen und merken, dass eine gewisse Blauäugigkeit und Naivität ebenfalls zum Schützen gehört. Das dürfte uns allen bekannt sein – so manches hat man sich nicht vorstellen können ... „Die würden uns doch nie anlügen!“ Da erwartet uns auf den letzten Metern bzw. Bogenminuten von Pluto Steinbock noch ein spannender gesellschaftlicher Prozess.

Es wird ein aufregender Monat!

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