Vortrag 3. Juni 2024 Gottes Werk und Teufels Beitrag

Am 23. Mai trafen sich Venus und Jupiter im Stier, gleich anschließend lief Venus in den Zwilling und Jupiter folgte ihr am 26. Mai. Diesen energetischen Wechsel haben wir vor allem als irritierend wahrgenommen, denn Venus herrscht über den Südknoten in der Waage und ist damit in jedem Moment spürbar. Waage ist die äußere Seite der Venus, unsere Beziehung zur Welt, und Stier entspricht der inneren Seite der Venus und damit der Beziehung zu uns selbst. Auch Merkur hat zwei Seiten: die äußere Seite herrscht über den Zwilling, die innere über das Zeichen Jungfrau. Er wechselte gerade in den Zwilling und gesellte sich dort zum Jupiter, der wiederum Herrscher des gegenüberliegenden Zeichens Schütze ist.

Zwilling/Schütze

Diese Achse hat mit rationalem (Zwilling) und ganzheitlichem Denken (Schütze) zu tun. Zum Schützen gehört der große Zusammenhang, das Konzeptionelle; dem Zwilling sind Wissenschaft, Methodik, Erkenntnistheorie (These-Antithese), Wort und Sprache zugeordnet, das kleinteilige logisch-rationale Analysieren auf Basis einer definierten Vorgehensweise. Zwilling schaut zum Schützen, dem Naturgesetz, und beschäftigt sich mit den Phänomenen, die uns umgeben, er fragt nach den Zusammenhängen. Zwilling zerlegt die Dinge bis ins Kleinste, um herauszufinden, „was die Welt im Innersten zusammenhält“. Der Eingangs-Monolog von Goethes Faust beschreibt die forschende Zwillings-Rastlosigkeit auf anschauliche Weise.

Das Feuerzeichen Schütze hingegen sucht nach der Synthese und fragt prinzipiell, wie alles mit- einander verbunden ist. Hier finden wir die naturgesetzliche Weisheit und Intuition, ebenso Deutung oder Interpretation, den Rahmen, durch den wir auf die Welt schauen, unsere innere Wahrheit, die mit unserer emotionalen Sicherheit verbunden ist. Lehren, Philosophien und Religionen sind dem Schützen zugeordnet.

Beide Zeichen ergänzen sich und arbeiten miteinander. Würden wir zwillingslos nur im Schützen leben, wären wir komplett ideologisch oder würden übermäßig generalisieren. Wir würden uns mit unserer Wahrheit identifizieren und diese mit fanatischer Feuerzeichen-Power als einzig richtige darstellen. Der enthusiastische Schütze neigt zu Übertreibungen. Hier erweist sich der Zwilling als hilfreicher Störenfried, der sich dem Schützen, der voller Begeisterung in berauschter Überidentifi- kation gen Horizont galoppiert, naseweis in den Weg stellt und ein gefundenes Faktum präsentiert, das der ggf. unerlösten Schütze-Wahrheit widerspricht. Zwilling schöpft aus der Vielfalt aller Möglichkeiten. Der lästige Zweifel nimmt dem Schützen jedoch die emotionale Sicherheit und er reagiert unwirsch. Dem Fanatiker bleibt dann nur noch die Möglichkeit, mit der ideologischen Keule um sich zu schlagen, was wir seit geraumer Weile im Übermaß erforschen können.

Wie ist das möglich? Zwilling heißt analysieren, definieren, gruppieren, mithilfe von Versuchs- anordnungen Aussagen oder Thesen verifizieren. Das findet nicht mehr statt, denn für alles und jedes kann man sich ein Computer-Modell stricken, das ein beliebiges Dogma „beweist“ und zementiert. Es ist eine Frage des Geldes und der gekauften Wissenschaft.

Der zerstörte Stier

Fische sind die Schöpfung, Stier ist unsere Existenz und Waage ist die Welt. Auf den Stier folgt der Zwilling. Im Stier müssen wir unsere Existenz als gottgewollt annehmen, wir brauchen ein tiefes Vertrauen zu uns selbst, zu unserem Fühlen und zu unseren Sinneswahrnehmungen. Wenn wir die kühlen Mai-Abende im Pullover am Kaminfeuer zugebracht haben, sollte uns kein Wetterrückblick vom „heißesten Mai seit Menschengedenken“ überzeugen können! Unsere sinnliche Wahrnehmung dient unserem Überleben (Stier) und in der Verbundenheit mit uns selbst haben wir Zugang zu unseren Ressourcen und Potenzialen. Wenn dieser gegeben ist, kann Zwilling sich im nächsten Schritt wunderbar entwickeln. Er muss seine Denkprozesse nicht durch mediale (Zwilling) Ängstigung (Fische) lähmen lassen.

Deutschlands Pluto befindet sich in 12, Stier. Unsere Kollektivseele, die Essenz der deutschen Völker, ist mit dem Stier und dem 12. Haus verbunden und hat mit dem Pluto-Polaritätspunkt im 6. Haus, Skorpion, die evolutionäre Zielsetzung, das Ideal schöpferisch auf die Erde zu bringen, es zu manifestieren. Das ist keine Option, sondern eine Verpflichtung. Doch wir sehen, dass der Stier hier total zerstört wurde. Deswegen kann die Mehrheit in diesem Land nicht mehr denken. Zwilling würde sich sonst sofort auf einen Forschungsweg machen, wenn er feststellt, dass ihm der Stier andere Signale mitteilt als der Fernseher oder das sonstige mediale Einerlei. Er beschafft Informationen, diskutiert und klärt die Widersprüche.

Die Botschaft des Tierkreises besagt, dass der ganzheitliche Schütze im naturgesetzlichen Sinn die absolute Wahrheit repräsentiert. Zwilling ist die relative Wahrheit, d.h. mit den merkurischen Denk- prozessen erfassen wir immer nur einen Teil der Wahrheit, formuliert in Thesen (Leitsatz oder Be- hauptung) und Antithesen sowie vorläufigen Annahmen, die logisch zu beweisen sind. Fehlen dem Zwilling die Stier-Signale, ist das ein Informationsdefizit, das die vermeintliche Wahrheit, die es zu erforschen gilt, noch weiter relativiert oder verzerrt.

Die Wetter-App färbt bei Standard-Sommertemperaturen die Karten in Alarm-Dunkelrot, sie droht auch nach 4 Wochen Dauerregen mit „Waldbrandgefahr“ etc. Ohne Informationen vom Stier, der normale Temperaturen, einen sumpfigen Waldboden und triefendes Blattwerk sehr wohl wahrge- nommen hat, läuft Zwilling schnell in eine falsche Richtung – schließlich führen doch alle Wege nach Rom!

Die Zweiheit

Das Zwillings-Denken bezieht sich auch auf unsere Sinne und das Überleben, worin ein gewisser Ernst liegt. Zum Zwilling gehört die Dualität, die Zweiheit, und die lebenswichtige Fähigkeit, zu unterscheiden: Handelt es sich um einen Champignon oder um einen Knollenblätterpilz? Das erkennt man, wenn man das Teil ausgräbt – der Giftpilz hat eine Knolle, beim Wiesenchampignon fehlt sie. Echtes Johanniskraut kann leicht mit dem giftigen Jakobskreuzkraut verwechselt werden, zur Unterscheidung braucht man Informationen über die Blattformen beider Pflanzen.

Es gibt etliche Doppelgänger, daher ist es wichtig, das Unterscheiden zu lernen. Es begegnet uns auch in der Jungfrau (innerer Merkur): Wie soll sie alles an den richtigen Platz sortieren, wenn sie nicht unterscheiden kann? Im Zwilling müssen wir erkennen, welche Erscheinungsform das Be- kömmliche, Heilsame und welche das Giftige ist. Das gilt für Pflanzen ebenso wie für Medienbei- träge und sogenannte wissenschaftliche Studien. Zwillinge Quadrat Fische – Vorsicht, Täuschung!

Die Südknotendynamik der Waage

Venus im Zwilling holt die unerlösten Themen der Waage ins Boot. Der Südknoten bringt die Themen an die Oberfläche, die neu integriert werden müssen, damit die Entwicklung voranschreiten kann. Auf individueller Ebene ist der Nordknoten im Widder die Lösung, wir streben alle eine Befreiung und Neugeburt an, ein menschliches Dasein in Selbstbestimmung. Venus macht uns darauf aufmerksam, dass wir dafür noch ein paar Hausaufgaben erledigen müssen: Die Welt, das Bedingungsvolle und das Dritte. Eine Beziehung braucht z.B. etwas Drittes, archaisch ist das Vater- Mutter-Kind. Das dritte Element ist etwas, worin man sich begegnet, was man miteinander teilt, etwas Verbindendes. Wir brauchen persönlich als Drittes die innere Verbundenheit mit unserem Selbst und unseren Werten, um im Zwilling unterscheiden zu können. In der Waage objektivieren wir uns durch Vergleich und erfahren, dass sich die Realität der anderen von der unsrigen unter- scheidet. Waage sucht den Ausgleich und strebt nach Harmonie, deswegen ist ihr ein „sowohl-als auch“ möglich, das jeden Skorpion („entweder-oder“) auf die Palme treibt. Waage möchte uns wieder in Harmonie mit den Gesetzen der Schöpfung bringen.

Da sie derzeit die unerlösten Themen auf die Tagesordnung setzt, präsentiert Waage uns allerhand Theater, das zum Zwilling getragen wird. Wir bekommen vom Außen nur einen Weg gezeigt statt sowohl-als auch. Das ist nichts für den Zwilling, der arbeitet bekanntlich mit These-Antithese. Gibt man ihm nur einen Weg vor, überlegt er sich automatisch, warum diese Vorgabe nicht stimmen könnte. Ausgeprägte Zwillinge lernen durch das Suchen der Antithese.

Die Waage steht im Unerlösten auch für Extreme und Geisteskrankheit und dürfte im beweglichen Luftzeichen Zwilling für eine Beschleunigung sorgen, die in den nächsten Tagen alles zerreißen könnte. Je mehr Einseitiges dem Zwilling verabreicht wird, desto häufiger wird er im ersten Impuls sagen: „Moment mal, das könnte doch auch ganz anders sein? Es könnte doch auch nicht stimmen?“ Die Beschleunigung werden wir in den Medien sehen (Zwilling). In Worten, Bildern, Videos und Gesängen.

Im beweglichen Kreuz rast ein Impuls immer weiter, da steht nichts still. Jeder hat das schon mal in Form des Gedankenratterns erlebt. Der rastlose Geist quecksilbert um ein Thema und kann kein Ende finden. Dabei möchte er eigentlich zum Erkenntnisgewinn und zum Finden einer Lösung beitragen. Es geht um These-Antithese, um die Zweiheit: Mittels Ge- und Verbot kann den Menschen kein Giftiges mehr statt des Heilsamen verkauft, kommuniziert oder medial eingetrichtert werden, das lassen sie sich nicht mehr bieten. In der Zwillings-Rastlosigkeit ist die dogmatische Zwangsbeglückung nicht mehr möglich.

Das giftige Kriegsgetrommel, das neuerdings zu vernehmen ist, provoziert sofort die antithetische Vorstellung, dass Krieg ist und keiner hingeht. Abgesehen davon sind Kriegsbemühungen unerlöste Waage, eine Erscheinungsform der Geisteskrankheit.

Das amtierende System meint, mit dem Nordknoten im Widder nur noch eine Möglichkeit des Machterhalts zu haben – Krieg. Wir hingegen wollen als selbstbestimmte Menschen einen Neu- anfang in Freiheit und möchten über das Unterscheidungsvermögen des Zwillings in die Harmonie gelangen. Derweil wir diesen heilsamen Weg beschreiten, verpasst das System sich selbst den Giftpilz der ultimativen Niederlage, auf die es zusteuert.

Jupiter bleibt jetzt ein Jahr lang im Zwilling. Stellen wir uns auf eine Überfülle an Informationen ein. Wir können entscheiden, welchen Themen wir uns geistig zuwenden wollen, den guten oder den giftigen. Darüber können wir weitere Erkenntnisse gewinnen und entsprechende Resonanzen herstellen, die sich positiv auf die Gemeinschaftsbildung auswirken werden, wenn es uns gelingt, Gottes Werk von Teufels Beitrag zu unterscheiden.

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