Vortrag 4. März 2024 Energetischer Umschwung

Vor Kurzem trafen sich Pluto und die Mondknotenherrscher Mars (Nordknoten Widder) und Venus (Südknoten in Waage) auf dem ersten Grad Wassermann, eine unglaubliche Konstellation. Pluto repräsentiert den evolutionären Wandlungsimpuls, der mit unseren Seelenprozessen zu tun hat. Wo immer Pluto sich aufhält, sind wir individuell angesprochen. Er bringt uns die Themen, über die wir in Einklang mit der Essenz unseres Seelenweges kommen können, also mit den Verlangen, die uns überhaupt ins Leben gebracht haben. Im Kollektiven gibt Pluto diese Entwicklungsimpulse „für alle“. Wenn er das Zeichen wechselt, wie jetzt von Steinbock zum Wassermann, spüren wir alle einen energetischen Umschwung. Plötzlich öffnet sich der Vorhang für eine neue Bühne, auf der sich in den nächsten 20 Jahren der kollektive Wandel vollziehen soll. Wir sehen, was zu entfalten und zu verstehen ist.

Die Mondknotenachse zeigt uns in konkreten Lebenssituationen, wie die Pluto-Entwicklung verlaufen soll, sie manifestiert in jedem Moment unseres Alltags die Themen, an denen sich die Entwicklung festmacht. In diesem Jahr sind es die Widder- und Waage-Themen wie Freiheit und Unabhängigkeit versus Gemeinschaft und Abhängigkeit. Mars hat mit Aggression zu tun, die sich gerade global zum Ausdruck bringt, doch tatsächlich geht es um den Antrieb, mit dem wir ins Leben streben, um Selbstbestimmung, Willen und kraftvolles Handeln, damit wir über die Erfahrung lernen und wachsen. Versuch macht klug!

Das Zeichen Widder steht auch für Geburt und Neuanfang, womit immer die Trennung vom Alten verbunden ist. Am 5. März treffen sich Nordknoten und Chiron im Widder, diese Konjunktion betont das Trennungsthema. Dem Zeichen Waage wird unsere Beziehung zur Welt zugeordnet, alles, was uns mit dem Außen verbindet. Waage gibt Feedback: Wenn wir mutig und kraftvoll mit dem Widder im Außen agieren, gibt uns die Welt eine Antwort. Damit können wir die Erfahrung, die wir machen, verinnerlichen – wir erfahren buchstäblich mehr darüber, was wir wollen und was nicht.

Pluto Wassermann – eine neue Zeit beginnt

Wassermann ist ein Luftzeichen, es geht um den Geist, um transformierende Prozesse. Dieses Zeichen arbeitet ebenfalls mit Trennung und zwar mit der Trennung vom Alten, das nicht mehr zielführend ist. Wassermann organisiert sich im freundschaftlichen Geist über Gleichgesinntheit, gemeinsame Interessen, einende Zielsetzungen sowie Vernetzung. Hier erreicht der Individuationsprozess seinen Höhepunkt, daher können die Menschen durchaus grundverschieden sein, es geht um die gemeinsame Schnittmenge, um einen Inhalt. Das ist etwas völlig anderes als zur Zeit von Pluto Steinbock mit der pyramidalen Organisationsform, die zentralistisch-hierarchische Strukturen und Verantwortlichkeiten bevorzugt.

Der Pluto-Steinbock-Prozess (2008 bis 2024) hat zur Selbstverantwortung und in der Polarität Krebs zur inneren Verortung (Identität) aufgerufen. Wer sich darum gekümmert hat, kann jetzt mit innerer Standfestigkeit und emotionaler Souveränität der Welt und ihrer Veränderungsdynamik begegnen.

Mit Pluto Wassermann ordnen wir nicht mehr nach Prioritäten, Status, Leistung oder Regeln (Steinbock), sondern auf der Basis von Interessen. Wir haben uns z.B. hier und heute zu dieser

Vortragsrunde getroffen, weil wir das Interesse an Astrologie teilen. Es ist unerheblich, wer woher kommt und was der Einzelne jeweils mitbringt. Es gibt einen geistigen Grund für das Treffen, der mit dem Fortschrittsgedanken zusammenhängt sowie mit dem Wunsch, Zukunft zu schaffen. Wir bewerten nicht mehr – das war ein Steinbock-Thema –, denn Wassermann ist unvoreingenommen und muss nicht alles gleich einordnen.

Charakteristisch für Wassermann ist das Wechselspiel von Nähe und Distanz: Involviert man sich ins Geschehen (Polarität Löwe) oder bleibt man zunächst als Beobachter draußen bzw. in der Distanz? Letzteres bedeutet, nicht alles auf sich zu beziehen. Dieses Doppelbewusstsein von Nähe und Distanz ermöglicht es der Entwicklung (Pluto), gleichzeitig auf zwei Ebenen zu arbeiten. Die alte Welt fällt zusammen, die neue Welt wird aufgebaut. Auf den Steinbock folgt das Infragestellen aller Strukturen, die Erneuerung des Erstarrten oder Verkrusteten, ein veränderter Blick auf Normen, Traditionen, Werte, die vermeintlich Schutz geben, aber auch von erdrückender Schwere sein können wie ein bleiernes Kirchendach.

Jetzt will alles, was der Entwicklung im Weg steht, radikal abgeräumt werden, Wassermann trennt sich von dem, was dem Kommenden nicht mehr dienlich ist. Wir befinden uns an einer Schnittstelle und verlassen die alte pyramidale Welt, wie sie z.B. von der Raubritterei des Wertewestens repräsentiert wird. Die Plünderung der Welt begann 1518 mit einer der seltenen Konjunktionen von Pluto-Saturn im Steinbock, die einen Zyklus von 500 Jahren materialistischer Exzesse einleitete. Der Zyklus endete am 12. Januar 2020 mit einer neuen Konjunktion von Pluto-Saturn im Steinbock. Wenn Pluto und Saturn sich im Steinbock treffen, geht das mit einem grundlegenden Wandel der gesellschaftlichen Ordnung einher. In Europa brach 1517 die Zeit der protestantischen Reformation an. In Mittelamerika wurden indigene Völker wie die Azteken von den Spaniern weitestgehend ausgerottet. Mit der Entdeckung der „neuen Welt“ kam ein Weltherrschaftswahn auf, in dem sich vor allem die Briten durchsetzten, ab dem 20. Jahrhundert agierten sie im anglo-amerikanischen Verbund. Doch seit 2020 sehen wir den letzten Resten des Empire beim Bröckeln zu.

Inzwischen hat der Materialismus den Wertewesten fest im Griff. Geist und Seele sind durch soge- nannte Wissenschaft ersetzt worden, die aber stets dem Gewinnstreben untergeordnet ist. Die Miss- achtung der Dreiheit von Körper, Geist und Seele, dem Gesetz der Schöpfung, führte zur Betrachtung des Menschen als optimierungsbedürftiges biochemisches Konglomerat und damit zur Entkopplung von der Realität. Die Materialisten-Fraktion ist inzwischen in ihrer Scheinrealität gefangen, sie hat nichts Lebendiges mehr. Skorpion ist die Seele, Stier ist das irdische Leben – Arterhaltung, Fortpflanzung, das Sinnliche; das Lebendige ist beseelt. Sie haben sich entseelt und separiert. Ihre Scheinrealität entfernt sich immer weiter von den gegebenen Bedingungen dieses Ortes und ist inzwischen nicht mehr kompatibel mit dem Lebendigen.

Mit Pluto Wassermann haben wir die Möglichkeit, diese alte, materialistische Welt der oligarchi- schen Strukturen zu verlassen. Die Herrschaft von wenigen über viele (Steinbock) kann beendet werden.

Aufbruchstimmung

Mars und Venus geben uns als Knotenherrscher nähere Auskunft, was – auf der Basis von Tag zu Tag – gerade ansteht. Gleichzeitig erleben wir einen energetischen Wechsel: die Lösungsenergie wechselt vom Südknoten in der Waage zum Nordknoten im Widder. Grund dafür ist die Auflösung des Pluto-T-Quadrats, das den Südknoten fokussierte. Damit mussten wir den unerlösten Widder über Waage integrieren, was schwierig war. Für die Generation Pluto Jungfrau kam noch die Opposition von Saturn Fische zu Pluto hinzu, was zu einem Erschöpfungszustand führte.

Jetzt sind Mars-Venus in neuer Phase und der Fokus liegt auf der Widder-Energie, dem Neuanfang. Dieser Wechsel macht sich bemerkbar, es kommt Kraft auf, die zum Frühjahr hin immer stärker wird. Mit dem Erstarken der Aufbruchskraft nimmt allerdings auch der Schmerz der Trennung zu – Nordknoten Konjunktion Chiron. Dieser Asteroid steht für die tiefste Wunde und das größte Potenzial an Heilung und geistiger Führung (Chiron), für das Prinzip der Berührbarkeit, das uns vor dem Abgleiten in die Hybris bewahrt. Die tiefste Wunde von Chiron im Widder ist die Unfreiheit. Jetzt wird mit Mars Wassermann alle Kraft auf die Befreiung gelegt.

Mars rennt los und wirft alles über Bord, weil es doch ins Neue geht und überhaupt! Irgendwann steht er allein in der Pampa und fragt sich, wo sind die anderen? In dieser Konstellation ist die unbewusste Kraft groß, mit der man – ohne es zu merken – die eigenen Bedürfnisse und Werte, die eigene Kraft und Befindlichkeit auf das projiziert, was man im Außen vorfindet. Das soll uns bei der Klärung von Abhängigkeiten (Venus Waage) helfen. Venus ist mit dem Waage-Südknoten verbunden. Über die Mars-Projektion begegnen wir unseren eigenen Abhängigkeiten: Hat man in seiner Projektion ein großes Harmoniestreben und Bedürftigkeiten („brauchen“) und ist im Wassermann auch noch von sich selbst abgespalten, projiziert man die Bedürftigkeit auf den anderen im Außen und sieht den anderen als enorm abhängig, aber nicht sich selbst.

Die momentane Konstellation wirkt wie ein Feinschliff zur Optimierung der Befreiung. Wann immer man noch nicht in echter Verbundenheit mit sich oder im Überlebensinstinkt unterwegs ist, geht man in die Projektion und trifft sofort auf Feedbacks, die das verdeutlichen. Doch es ist der letzte Akt des Dramas. Für die Aufrechterhaltung der bestehenden Strukturen bedeutet diese Konstellation, dass die einzige Möglichkeit, zu überleben (Venus) und an der Macht (Mars) zu bleiben darin besteht, einen Krieg (Mars) zu führen. Den wird es nicht geben, aber die aktuelle Gemengelage bestätigt, dass der energetische Wechsel zum Widder-Nordknoten stattgefunden hat: Alles fokussiert sich aber auf den Neuanfang und bündelt sich in der Widder-Qualität, die der Weg in die Zukunft ist. Krieg ist ein unerlöster Aspekt der Widder- Kraft und genau genommen wird gerade ein letzter Krieg um den Erhalt der Nachkriegsordnung geführt, die aber nicht zukunftstauglich ist.

Wir sehen die Projektion: Man ist abhängig und projiziert ständig etwas auf den „Feind“, was man selber machen will. Auf der großen Bühne wird es besonders deutlich: es wird denjenigen Krieg unterstellt, die keinen wollen.

Das Ende der Unterdrückung

Es sind gerade vier Planeten in den Fischen, auch der Saturn. Das bedeutet Auflösung der verhärte- ten Strukturen. Saturn steht für Verantwortung, das Zeichen Fische für die letztendliche Wahrheit. Saturn bringt Wahrheit hervor, die Täuschungen und Lügen der Scheinrealität (Fische) schwinden dahin. Mit Saturn lassen sich Befindlichkeiten unterdrücken, dann funktionieren wir. Im Kollek- tiven konnte lange die Wahrheit unterdrückt werden, das ist jetzt nicht mehr möglich. Aktuell wird versucht, uns mit saturnischem Druck die Täuschung aufzuzwingen: Wir kriegen es mit dem Gesetz zu tun, wenn wir offizielle Postulate in Abrede stellen. Doch Saturn kann die Scheinrealität nicht mehr halten. Am 28. Februar fand die Konjunktion von Saturn (Gesetz) und Merkur (Lieferketten) in den Fischen (Blubb, weg war es) statt – an diesem Tag wurde das Lieferkettengesetz auf EU- Ebene abgelehnt.

Wir haben jetzt die Möglichkeit, die Realität in bewusster Selbstverantwortung ganz anders fassen zu können – das, worum es wirklich geht. Dabei ist Saturn großartig und hilfreich: er bringt das göttliche Gesetz in Raum und Zeit auf die Erde. Widmen wir uns dem mit Ernsthaftigkeit, wäre die Ordnung der manifestierten Schöpfung wiederhergestellt.

Die 1960er Jahrgänge erleben den Saturn Fische in Opposition zu ihrem Pluto und Uranus. Diese Generation erfuhr eine frühkindliche traumatisierende Prägung durch den Mangel an emotionaler Wärme und Geborgenheit, sie war permanenter Rastlosigkeit ausgeliefert und konnte wenig Urvertrauen aufbauen. Mit Saturn wurde das lange unterdrückt, diese Generation hat funktioniert und sich um das Überleben und das Bestreiten ihrer Existenz gekümmert. Das Unterdrückte führte zu einer Grunderschöpfung, die sie – wie in einem Rucksack – immer mit sich geschleppt haben. Die Opposition von Saturn Fische zu ihrem Radix-Pluto und -Uranus sowie Pluto Wassermann dazu öffneten gewissermaßen den Rucksack und lösten bei vielen aus dieser Generation die Grund- erschöpfung aus, sie fanden sich in einem gefühlten Burnout wieder. Die mitgeschleppte frühkindliche Erschöpfung will jetzt heilen, das wurde deutlich.

Wir sehen aber auch, welche Kraft diese Konstellation hat – alte Traumata (Pluto Wassermann) können integriert werden (Polarität Löwe), damit wir zum Neuanfang wieder in den Mut und die Kraft, zur Menschlichkeit und Seele kommen. Gleichzeitig erleben wir persönlich den Beweis dafür, dass die Wahrheit nicht mehr unterdrückt werden kann.

Wir wollen das Belastende jetzt loslassen. Damit sind wir wieder bei Mars-Venus und dem Wasser- mann-Prozess, in dem wir in Bezug auf Freiheit, Abhängigkeiten und Projektionen diese Fragen klären: Was betrifft mich, was betrifft mich nicht, wie schaffe ich Werte, wovon befreie ich mich? Mit Saturn ist das natürliche Ende erreicht, Altlasten müssen nicht weiter mitgeschleppt werden.

Das ist der Start ins Frühjahr!

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