Gerade ist Venus in das Zeichen Löwe gelaufen. Damit steht sie Pluto exakt gegenüber, der sich noch knapp im Wassermann befindet. Am 11. Juni kehrt er für das nächste halbe Jahr zurück in den Steinbock. Im Quadrat zur Opposition von Venus-Pluto steht die Mondknotenachse, wobei Pluto der Herrscher des Südknotens im Skorpion ist und Venus Herrscher des Nordknotens im Stier. In diesem Kreuz ist alles in einem geschlossen Looping miteinander verbunden, das ist eine außergewöhnliche Konstellation und als eine Art Startschuss zu betrachten. Dieser Impuls gilt besonders für Deutschland, das diesen Looping in seinem heute beginnenden Lunar hat (das Horoskop der monatlichen Mond-Wiederkehr).
Ein Planet im T-Quadrat zur Knotenachse ist unerlöst, d.h. er hat ein Problem in Bezug auf die Themen, die er repräsentiert. Das Problem soll gelöst und neu integriert werden. Die Integration erfolgt über den Mondknoten, der – aus Sicht des jeweiligen Planeten – links von ihm steht. Im Fall der Venus ist das der Nordknoten im Stier, für Pluto ist es der Südknoten im Skorpion. Venus Löwe im T-Quadrat löst ihr Problem also über den Nordknoten, integriert damit den Skorpion neu und gelangt so in die großartige Löwe-Kraft.
Pluto Wassermann im T-Quadrat
Pluto im Wassermann möchte Zukunft schaffen, gern auch über Befreiung. In diesem mentalen Luft-Zeichen läuft die Befreiung über Beobachtung, Nähe und Distanz und das Doppelbewusstsein. Wassermann kann sich ein größeres Bild verschaffen, indem ein Teil seines Bewusstseins in die Vogelperspektive geht. Dieses Zeichen ist auch bekannt als Beschleuniger der Entwicklung, denn Wassermann möchte an nichts anhaften. Die Anhaftung gehört zur etablierenden Qualität des fixen Kreuzes, sie kann aber auch zu übermäßigem Festhalten führen. Wassermann möchte vor allem im skorpionischen Sinn nicht anhaften, eine Verpflichtung soll ihm keine Handschellen anlegen. Eine andere Art der skorpionischen Anhaftung ist das Festhalten an einem Zustand, für den man sich vor langer Zeit aus tiefster Seele entschieden hat, der aber dem inzwischen veränderten eigenen Entwicklungsstand nicht mehr zuträglich ist.
Im Wassermann ist Pluto mit den kosmischen Gesetzen und dem großen Plan verbunden. Um durch Befreiung Zukunft zu schaffen, wirft Pluto die Frage auf, was hinsichtlich etwaiger Anhaftungen eliminiert werden muss. Wassermann trennt, wenn nötig, auch mit Blitz und Donner. Jeder kann für sich klären, was seine Entwicklung blockiert, wovon er sich trennen muss. Die Antwort oder Lösung liegt im Südknoten Skorpion: Wir müssen uns hundertprozentig für die Trennung entscheiden, ohne Hintertürchen. Dazu sollten wir auf unsere innere Stimme hören, unsere Herzenswerte, unseren Basic Instinct – Stier.
Die Frage, wovon wir uns trennen müssen, um Entwicklung zu ermöglichen und Zukunft zu schaffen, kann dazu führen, dass wir etwas loslassen müssen, was bisher unser Überleben (Stier) garantiert hat oder von dem wir geglaubt haben, dass es existenziell ist. Im Skorpion sind es vor allem Bindungen, alte Commitments oder Verträge, die zur Disposition stehen könnten. Werden wir irgendwo festgehalten? Haben uns ggf. irrationale Ängste im Griff? Die Themen der Achse Stier / Skorpion sind Leben und Tod, hier tänzeln wir nicht leichtfüßig herum, denn es geht um unsere Existenz, um die Seele und den tiefen Wandel.
Venus Löwe im T-Quadrat
Venus Löwe möchte das, was sie fühlt, auf eine ganz persönliche Art zum Ausdruck bringen und ihre Talente verwirklichen. Wenn sie unerlöst ist, braucht sie zunächst den Stier: von der inneren Venus her Selbstwert, Vertrauen in die eigene Existenz und auch das Vertrauen in die eigene sinnliche Wahrnehmung; von der äußeren Venus her Erwartungen, die anderen Menschen, Gemeinschaft. Im Löwen ist die Selbstzentrierung angesagt und tatsächlich muss der Mensch sich wieder in den Mittelpunkt des Lebens rücken. Also raus aus der unerlösten Venus, deren Waage-Seite (Beziehung zur Welt) leicht in Gaganess verfällt und deren Stier-Seite (Beziehung zu sich selbst) oft ein defizitäres Selbstwertgefühl aufweist.
Wir wollen jetzt unsere Verrücktheiten und Geisteskrankheiten heilen, in die uns die kognitive Kriegsführung der vergangenen drei Jahrzehnte getrieben hat. Chiron, der verletzte Heiler, befindet sich gerade im Widder und will den Schmerz der Unfreiheit und das Fehlen von Selbstbestimmung heilen. Das kardinale Zeichen Widder repräsentiert die Geburt. Im kardinalen Kreuz, wo dem Steinbock Recht und Gesetz zugeordnet sind, geht es um das Menschenrecht, genauer: unser Geburtsrecht als freie Menschen.
Wenn das Vertrauen in die eigene Existenz vorhanden ist, kann es mit mit Venus Löwe wunderbar kreativ zugehen. Jupiter im Stier steuert Visionen bei, aber auch dafür brauchen wir das Vertrauen ins uns selbst, den Glauben an unsere Vision. Erst mit diesem Enthusiasmus und der Überzeugung, dass sich die eigene Vision ins Leben bringen lässt, kann der Glaube Berge versetzen (Jupiter).
Wie schon erwähnt, ist die Venus zu einer gewissen Verrücktheit fähig. Im Löwen kann daraus ein erstklassiger Größenwahn werden, was dem Jupiter mit seiner Freude an Überidentifikation und Übertreibung entgegenkommt. Er wäre trotz Ebbe in der Kasse sofort und ohne Einwände zum Kauf von goldenen Wasserhähnen bereit, wenn Venus meint, damit ihre Beziehung zur Welt aufpolieren zu können.
Eine Variante davon ist das Gesetz zur „Aussetzung der Schuldenobergrenze bis 1. Januar 2025“, das der US-Präsident am 3. Juni mit seiner Unterschrift in die Wirksamkeit beförderte. 2007 beliefen sich die US-Schulden auf 9 Billionen Dollar, jetzt sind sie bei 31,8 Billionen Dollar angekommen.
Wie war das möglich? Man hat Pluto, der seit dem Eintritt in den Wassermann am 23. März im T- Quadrat zur Knotenachse unterwegs war, und seine Lösung im Skorpion nicht ernst genommen. Sonst hätten die Amerikaner sich tunlichst von schlechter Absicht, machtvoller Manipulation, Lug und Trug getrennt und zugesehen, dass man die schlimmsten Auswüchse eliminiert und keinen solchen Vertrauensmissbrauch am Volk begeht. Das ist nicht der Anfang vom Ende, es ist das Ende.
Die Aussichten
Auf diesen Impuls der aktuellen Konstellation bezogen verläuft die Entwicklung zweiten Halbjahr, auch wenn Pluto wieder in den Steinbock zurückkehrt. Venus wird Mars erst am 22. Februar 2024 auf 7° Wassermann überholen. Zuvor geht Pluto am 21. Januar 2024 zum zweiten Mal in den Wassermann.
Nach dem Wechsel vom fixen Kreuz ins kardinale haben wir mit Pluto Steinbock ab 11. Juni die Gelegenheit, Konsequenzen zu ziehen und aufzuräumen. Steinbock steht für unsere Lebensbedin- gungen, von Polarität über Zeit und Raum bis hin zur Vergänglichkeit. Wir sollten anfangen, die alten Bedingungen – wie z.B. das wertlose Schuldgeldsystem – nicht mehr so ernstzunehmen, im Bewusstsein, dass auch ein Geld- und Finanzsystem der Vergänglichkeit unterliegt und etwas Neues kommt.
Die momentane Konstellation erzwingt Veränderung und Wandel, weil ein „weiter so“ in die Stagnation führt, wo die Entwicklung in den Stillstand gerät. Ein Aussitzen der Dinge ist nicht mehr möglich, das sehen wir hierzulande: Wir werden getrennt (Uranus) vom Handel (Merkur) und von den Energie-Ressourcen (Stier), die wir dringend brauchen. Das ist ein Veränderungszwang. Aus dieser Notlage wird etwas Positives entstehen, denn Uranus ist auch ein innovativer Erfinder: Wir müssen neue Technologien einsetzen, wenn wir keinen Zugang mehr zu den Ressourcen für die alten haben.
Mit Pluto im Steinbock kommen wir hinsichtlich der vorhandenen Strukturen in die Ohnmacht. Dann werden die Notstände sichtbar und Konsequenzen müssen auf struktureller Ebene gezogen werden. Das erstreckt sich auch auf die unerlöste Wassermann-Fraktion der Transhumanisten. Zwar versuchen sie, die Innovationskraft von Uranus im Stier zu nutzen, aber sie haben ihr „small window of opportunity“ verfehlt, das sich am 12. Januar 2020 mit der Konjunktion von Saturn- Pluto geschlossen hat.
Die aktuelle Konstellation will uns wieder ins Menschsein zurückführen, in die einzigartige Qualität des Menschlichen und Lebendigen. Stier ist auch Arterhaltung und Fortpflanzung; mit Neptun in den Fischen sollen wir die Achtung vor der Schöpfung wiederfinden, auch wenn sich Transhumanisten um die Abschaffung der Arterhaltung bemühen. Es gibt bedauernswerte Wirrköpfe, die in der KI (künstlichen Intelligenz) die Chance wittern, menschliche Intelligenz auf technologischem Weg zu einer Art göttlichen Intelligenz weiterzuentwickeln. Diesen Allmachtsfantastereien können wir nur mit klarem und eigenständigen Denken entgegentreten, durch das wir uns unseres eigenen geistigen Wesens bewusst werden, in das unser Schöpfer das Samenkorn der wahren göttlichen Intelligenz gelegt hat.