Was uns gerade im Leben begegnet – 22.Mai 2023 Mars-Pluto-Opposition

Gemengelage am 22. Mai 2023; Hamburg; 03:23 Uhr MESZ

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Pluto Wassermann im T-Quadrat

Pluto steht in der Mitte der Mondknotenachse (T-Quadrat) und ist gleichzeitig Herrscher des Süd- knotens im Skorpion. Das ist ein Sonderfall. Planeten im T-Quadrat sind unerlöst, d.h. sie wollen die „skipped steps“, bisher übersprungene Entwicklungsschritte, nachholen. Das erfolgt über den Mondknoten zur Linken (aus Sicht des betroffenen Planeten). Ein unerlöster Pluto steht grundsätzlich für Entscheidungsschwäche sowie für Manipulations- und Machtspiele in Bezug auf existenzielle Themen. Skorpion erpresst mit Zwang, Commitment, Bedingungen: „Wenn du überleben willst, dann musst du leider diesen oder jenen Vertrag unterschreiben und dich binden.“ Alle Kraft und Konzentration muss sich auf Entscheidungen fokussieren, um überhaupt die gegenüberliegen- den Stier-Potenziale entfalten zu können.

Pluto im T-Quadrat hat ein Problem mit Entscheidungen, daher springt man zwischen beiden Kno- ten hin und her. Pluto Wassermann hat vor allem die Agenda Individuation und Befreiung und pen- delt damit zwischen Stier und Skorpion. Dieser Pluto will sich von allem trennen, was seine Entwicklung behindert und untauglich für die Zukunft ist. Wassermann schätzt weder das stierische Anhaften an der Materie noch die Fremdbestimmung durch skorpionische Bindungen. Diese Herausforderung ist mit der aktuellen Konstellation im fixen Kreuz ziemlich deutlich vorhanden. Wassermann ist der Beschleuniger der Entwicklung, der sich von Anhaftungen befreien will, sei es die Anhaftung des Stiers an der existenziellen Sicherheit oder die Anhaftung des Skorpions am Vergangenen, Gewohnten, Bekannten. Skorpion tut sich schwer, etwas loszulassen, dem er sich irgendwann mal verpflichtet hat. Er fragt sich unaufhörlich „warum, warum?“, anstatt seinen Klammergriff zu lockern. Irgendwann wird sich auch der Skorpion eingestehen müssen, dass eine Bindung nicht mehr besteht, denn das Zuverlässigste im Leben ist die Veränderung. Mit seinem Trigon zu den Fischen wird sich Skorpion irgendwann für das Loslassen entscheiden, aber das dauert.

Skorpion steht gegenüber vom Stier, der unsere Talente und Potenziale repräsentiert. Wenn wir uns nur am Überleben orientieren, liegen diese Gaben brach. In dieser Stagnation wirkt Skorpion als Kraft, die schlimmstenfalls mit einem kataklysmischen Ereignis alles abräumt, damit wieder Bewe- gung in die Situation kommt und wir auf ungenutzte Ressourcen aufmerksam werden.

Pluto Wassermann will weder durch unauflösbare Bindungen fremdbestimmt sein noch durch die ausschließliche Ausrichtung auf das Überleben, davon möchte er sich jetzt über den Skorpion-Weg befreien. Das kann als plötzliche Trennung mit Blitz und Donner erfolgen (Wassermann) oder mit dem radikalen entweder-oder des Skorpions. Die Befreiung findet über den Lösungsknoten im Skorpion statt und wird über den Nordknoten im Stier integriert.

Pluto im T-Quadrat ist gleichzeitig Problem und Lösung: Er hat eine Entscheidungsschwäche, muss aber eine Entscheidung treffen, um einen notwendigen – bisher ausgelassenen – Entwicklungs- schritt zu vollziehen. Es scheint eine Trennung (Wassermann) vom Alten notwendig zu sein. Die Trennung von dem Altbekannten verursacht gleichzeitig existenzielle Unsicherheit. Genau damit wird der Stier freigesetzt, man wird auf seine Potenziale und Ressourcen zurückgeworfen, weil etwas Entscheidendes wegfällt, was bisher das Überleben garantiert hat.

Das ist der Pluto-Widerstand, mit dem wir alle ringen. Wir klammerten uns vor allem an Commit- ments – Bindungen und Verpflichtungen – fest, die unser Überleben garantierten. Pluto steht in der Evolutionären Astrologie für die Seele. Diese trägt die Essenz aller Erfahrungen in sich, die wir gemacht haben. Der älteste, bekannteste und tiefste Sicherheit versprechende Punkt unserer bis- herigen Leben. Deswegen rutschen wir in Krisen auf unseren natalen Pluto zurück (der kalte „An- haftungskeller“). Wir haben uns hier von etwas zutiefst Bekanntem und Gewohnten zu trennen, um Zukunft zu schaffen – mit den irrationalen Existenzängsten des Stiers, die sich sofort bemerkbar machen. Aber nur so kommen wir an unsere Potenziale, an etwas Schönes, das wertschöpfend in die Welt will.

Mars in Löwe im T-Quadrat

Mars steht in Opposition zu Pluto Wassermann und damit auch in einem T-Quadrat, allerdings ist für Mars der Nordknoten im Stier die Lösung, über die er sich in die Kraft bringt. Ein unerlöster Mars ist imstande, sich vor lauter Freiheitsstreben in langfristige Verpflichtungen zu manövrieren (das klassische Beispiel: für den großen ‚Freiheits-Trip‘ rund um die Welt nimmt man einen Kredit für das erforderliche Vehikel auf). Signifikant für den unerlösten Mars sind Durchsetzungsschwierigkeiten und Aggressionshemmung. Versuch und Irrtum, Handlungsbereitschaft, Tatkraft – all das soll über den Stier durch die Überwindung der Ohnmacht (Skorpion) befreit werden. Der Stier will dem Löwe-Mars jetzt eine Hilfe geben, damit dieser freudestrahlend in die Selbstzentrierung ge- langt und sich subjektiv-kraftvoll selbst verwirklicht. Die Hilfestellung besteht im Selbstwert, im Vertrauen auf die eigenen Talente und Ressourcen. Wegweiser für den Mars ist das, was wir sinnlich wahrnehmen, die gefühlten Werte, denen wir vertrauen. Damit erklimmen wir eine weitere Stufe der Selbstbesinnung. Wenn man sich selbst nicht glaubt, wird das nichts – das bestätigt gerade Jupi- ter im Stier. Es geht darum, sich selbst, seiner Wahrheit und Vision, der inneren Stimme zu vertrauen, was dann freies Handeln und das Lösen von Zwängen (Skorpion) ermöglicht. So kann Mars im Löwen spielerisch und fröhlich in Aktion treten und dem Jupiter-Stier-Thema entsprechend powern – er bringt es ins Leben.

Etablierungs-Looping

In dem Spannungsfeld der Opposition von Pluto und Mars soll losgelegt werden. Dafür muss Mars im beschriebenen Sinn den Stier geklärt haben und Pluto muss die Bereitschaft aufbringen, sich von etwas wesentlichem Alten zu trennen. Das kulminiert auf dem Mars, der auf dem Polaritätspunkt von Pluto steht, dem Ort der Manifestation von Pluto Wassermann. Mars kann erst agieren, wenn Pluto die Trennung vollzogen hat.

Der Trennungsprozess – was lasse ich los, mit dem ich lange verbunden war, weil es mein Über- leben garantiert hat – hat auch mit etwas Mentalem zu tun, denn Wassermann ist ein geistiges Zeichen. Am 5. Juni läuft Venus in den Löwen und in die Opposition zu Pluto Wassermann, den sie auf den letzten Metern vor seiner Rückkehr in den Steinbock erwischt. Auf der Basis dieser Ener- gien soll etwas entstanden sein, auf dem Pluto in der Konsequenz aufbauen kann, wenn er wieder in den Steinbock geht. Das fixe Kreuz wird mit dem geschlossenen Looping von Mars-Pluto bzw. Venus-Pluto und Knotenachse in den Etablierungsmodus versetzt: Neue Werte und Bindungen wol- len entstehen, neue Entscheidungen getroffen werden, damit sich etwas Neues etablieren kann.

In den kardinalen Jahren mit Pluto Steinbock sahen wir immer deutlicher die Notwendigkeit eines systemischen Wandels, hofften aber vergeblich auf Reformen und Veränderung. Au contraire – wir wurden bis zur Erstarrung reglementiert. Kardinale Qualität kann nur streben, aber nichts errichten – die Probleme treten nur in Erscheinung, wie wir seit 2008 (!) lernen mussten. Auf dem fixen Kreuz findet jetzt eine Initiation und Befreiung statt, damit Neues begründet werden kann.

Quintessenz

Die Opposition von Mars und Pluto holt uns aus der Stagnation, beide Planeten möchten sie auf- brechen. Deswegen stehen sie im T-Quadrat. Zum einen kommt Bewegung auf durch die Trennung vom Alten, auf dem keine Entwicklung mehr liegt. Zum anderen wird die Mars-Kraft durch das tiefe Vertrauen in die eigene Wahrheit und die eigenen Werte zur Blüte gebracht.

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