Vortrag 6. Februar 2023

Übergang in eine werthaltige Zukunft

Derzeit ist die Passage der Venus durch Fische besonders spannend: Kaum war sie Ende Januar in diesem Zeichen, wurde zum 1. Februar die Maskenpflicht in Bus und Bahn aufgehoben. Am 15. Februar treffen sich Venus und Neptun in den Fischen, was bedeutsam ist, denn Venus ist Herrscher von Uranus und dem Nordknoten im Stier.

Um diese wichtige Konjunktion zu verstehen, schauen wir zuerst – wie in der Evolutionären Astrologie üblich – auf Pluto. Mit Spannung erwarten wir Plutos ersten Zeichenwechsel in den Wassermann am 23. März, der im Vorfeld schon für allerhand Unruhe sorgt. „Zeitenwende!“ Der Prozess des Zeichenwechsels wird sich mit einigem Hin und her zwischen Steinbock und Wassermann über knapp zwei Jahre hinziehen, bis Pluto sich am 20. November 2024 für die nächsten zwei Jahrzehnte im Wassermann etabliert.

Plutos Position weist auf das Thema hin, das es zu entwickeln gilt. Für Pluto Steinbock war das z.B. der strukturelle Wandel. Ort der Manifestation ist immer die Pluto-Polarität, im Steinbock ist es das gegenüberliegende Zeichen Krebs. Wir konnten seit 2008 zuschauen, wie sich der Wandlungsprozess in Mond-Themen manifestierte wie emotionale Sicherheit und Geborgenheit, wahres Selbst, Heimat, Identität, Volk und Wurzeln.

Wenn wir die Dinge in größeren kollektiven Zyklen betrachten, stellen wir fest, dass der Beginn eines neuen Entwicklungszyklus Pluto Waage und der Polarität Widder zuzuordnen ist, denn Widder ist das Zeichen für den Neuanfang.

Pluto hielt sich von Oktober 1971 bis 1983 in der Waage auf und der Neubeginn setzte gleich nach dem „Nixon-Schock“ ein: Der US-Präsident hatte am 15. August 1971 den Goldstandard aufgehoben, die USA brachen damit einseitig ihr Versprechen, den Dollar jederzeit in Gold umzutauschen. Das führte zur unbegrenzten Geldvermehrung, der Dollar-Hegemonie. Mit diesem Zusammenhang lässt sich Pluto Waage als Zäsur betrachten; es wurde z.B. auch der Vietnam-Krieg beendet, 1973 zogen die Amerikaner ihre Truppen ab.

Von 1984 bis 1995 lief Pluto durch das Zeichen Skorpion, die Polarität war im Stier, dem Zeichen für Ressourcen, Existenz, Überleben. Während dieser Zeit begann die Genmanipulation (Skorpion). Astrologen wussten, dass etwas im Verborgenen geschah, was mit Ernährung und Überleben zu tun hatte, konnten es aber mangels Information nicht genau benennen.

1996 bis 2007 war Pluto in Schütze, nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion 1993 tobte die Globalisierung los. Die Banken wurden dereguliert, indem die Regeln für die Kreditvergabe gelockert wurden. Ort der Manifestation war Zwilling, z.B. Kommunikation: 1996 kamen die MultifunktionsHandys auf den Markt, 1999 folgte das erste Mobiltelefon mit Kamera. Es begann auch die Ära der Political Correctness und der Gleichschaltung der Medien. Im Zwilling wäre die geeignete Lösung für Pluto Schütze der bilaterale Vertragsschluss gewesen statt der globalistischen Freihandelsverträge.

Mit der Polarität Krebs von Pluto Steinbock erfolgte seitens der pyramidalen Obrigkeit ein umfassender Angriff auf die Identität. Wir wurden in eine konstruierte Gleichmacherei hineinreguliert, was unsere emotionale Sicherheit nahezu verdampfte. One size does not fit all!

Aus diesem Schnelldurchlauf der letzten 50 Jahre lassen sich einige Schlüsse ziehen im Hinblick darauf, was uns mit Pluto Wassermann und Polarität Löwe erwartet. Dort sind wir auf der Achse der Individuation und Persönlichkeitsentfaltung unterwegs.

In der Evolutionären Astrologie unterscheiden wir subjektive und objektive Entwicklung. Die subjektive Entwicklung vollzieht sich in den ersten fünf Zeichen vom Widder bis zum Löwen. Dieser repräsentiert den Gipfel der Subjektivität und die Integration dessen, was in den ersten vier Zeichen gelernt wurde. Den Mut und die Kraft des Neuanfangs (Widder), Ressourcen und Selbstwert (Stier), Intellekt und Erkenntniskraft (Zwilling) sowie Identität und emotionale Sicherheit (Krebs) fließen in den Löwen ein und werden zur sonnenhaften Persönlichkeit integriert, die sich mit großer Freude und auf einzigartige Weise in der Welt zum Ausdruck bringen will.

Damit können wir uns jetzt auf einen krassen Schwenk von der Gleichmacherei (Krebs/Steinbock) zur Individuation und subjektiven Persönlichkeitsentfaltung (Löwe/Wassermann) einstellen. Mit Pluto Wassermann werden wir einen echten Individuations-Impuls bekommen.

Mit Pluto Wassermann verlagert sich der Ort der Manifestation in das Zeichen Löwe. Was werden wir im Löwen integrieren? Abspaltungen und Traumata. Der Schritt von Pluto Steinbock zu Pluto Wassermann wird auch im Hinblick auf das Identitätsthema von großer Bedeutung sein. Jetzt geht es darum, sich zu zentrieren und Bezug auf die bisherigen vier Zeichen zu nehmen. Die Aufmerksamkeit wendet sich nun der Verschiedenheit zu, der echten, natürlichen Vielfalt, die uns durch die persönliche Einzigartigkeit gegeben ist. Wassermann ist fokussiert auf seine Andersartigkeit, deswegen neigt er zur Entfremdung, was ihn anregt, sich genauer zu erforschen.

Zum Löwen gehört auch Freude, Spaß und Wettbewerb, in die Lebendigkeit kommen, raus aus dem Reglementierten. Löwe macht keine halbherzigen Sachen, sondern involviert sich voll und ganz – wie spielende Kinder, die ganz versunken sind in ihr Tun. Löwe ist über das fixe Kreuz mit Stier und Skorpion verbunden, da geht es um sinnlich Wahrnehmbares und Werte. Und hier schließt sich der Kreis zum definierten Zyklusbeginn mit Pluto Waage und Polarität Widder im Jahr 1971: Die Aufhebung der Goldbindung der Leitwährungen führt in der Konsequenz zu ihrem Niedergang, denn Gold ist dem Löwen zugeordnet. Neue Währungen mit einem realwirtschaftlich orientierten Welthandel werden sich etablieren. Sie sind mit Gold oder anderen Rohstoffen gedeckt.

Wassermann will das Alte, Verhärtete abschütteln, was der Entwicklung nicht mehr förderlich ist. Alle Bereiche, die dem dynamischen Neuen entgegenstehen lassen sich als notwendigen Widerstand gegenüber dem evolutionären Impuls betrachten. Sie dienen damit der Bewusstwerdung und Klärung, worum es wirklich geht. Im Sinne der Individuation hat der deutschsprachige Kulturkreis die Aufgabe, die Bewusstseinsseele zu entwickeln, am inneren geistigen Menschen zu arbeiten.

Der Steinbock bringt das göttliche Gesetz der Fische in Raum und Zeit auf die Erde, das ist Religion. Diese wird dem jeweiligen Bewusstsein (Steinbock) entsprechend gelebt. Wir Mitteleuropäer sind darauf ausgerichtet, sinnend, lauschend, schauend durch das Leben zu gehen und unsere Verbundenheit mit der Schöpfung auf eine individuelle Weise wahrzunehmen, wie Rilke sie im Stunden-Buch beschreibt:

Ich finde dich in allen diesen Dingen, denen ich gut und wie ein Bruder bin;
als Samen sonnst du dich in den geringen und in den großen gibst du groß dich hin.

Das ist das wundersame Spiel der Kräfte,
dass sie so dienend durch die Dinge geh’n:
in Wurzeln wachsend, schwindend in die Schäfte und in den Wipfeln wie ein Aufersteh’n.

Stellen wir uns vor, wie kraftvoll und schön es sein kann, wenn jeder sich innerlich bündelt und von ganzem Herzen seinen persönlichen Beitrag in die Welt einbringt. Die Freude ist groß, wenn es gelingt, und es dient auch dazu, wieder ganz zu werden. Mit dem Einsammeln und Integrieren verlorener Anteile bzw. Abspaltungen sind wir bei der Heilung angekommen und damit sind wir bei den Fischen.

Überleitungszeit in den Fischen

Am 7. März wandert Saturn in die Fische, aber zurzeit läuft Nordknoten-Herrscher Venus dort auf den Neptun zu. Planeten, die energetisch mit der Mondknotenachse verbunden sind, tragen in jedem Moment dazu bei, die anstehenden Themen in den Alltag und in die konkrete Erfahrung zu bringen. Ein Loslassen oder ein Prozess der Klärung und Reinigung wäre denkbar. Zu den Fischen gehört die Auflösung, Venus repräsentiert die Werte. Die Täuschung, dass „Geld“ von intrinsischem Wert ist, offenbart sich.

Alle Themen der Mondknotenachse müssen jetzt an die Oberfläche gebracht werden, damit sie geklärt werden können. Saturn in den Fischen könnte dazu beitragen, dass kompetente Wissenschaftler mit der Unterstützung durch uranische Geistesblitze neue Heilungsmethoden entwickeln.

Bei all dem ist es ratsam, sich auf das Mitgefühl und die Ehrlichkeit der Fische zu besinnen sowie auf das Zulassen des Neuen, das in den kommenden Wochen über uns ‚hereinbrechen‘ wird. Die von Uranus und Nordknoten im Stier implizierten neuen Ressourcen könnten zum Leben erweckt werden. Damit kämen die Werte ins Leben, die benötigt werden.

Täuschung und Wahnsinn werden weniger, aber Fische können auch die größte Angst sein. Überall da, wo mit Neptun Paranoia entsteht, dürfte es turbulent werden, vor allem in der Finanzwelt. Mit Venus-Neptun sind einige Offenbarungen zu erwarten. Venus ist mit dem Stier verbunden, da soll es um Produktion, um reale Wertschöpfung gehen. Die Scheinwelt, die seit 1971 sich ausgebreitet hat, wird jetzt offenbar.

Wenn Venus auf den Neptun trifft, lösen sich Lügen, Täuschungen und Illusionen auf. Danach geht Saturn in die Fische – er ist immer noch Herrscher von Pluto Steinbock – und alte, festgefahrene Strukturen werden sich ebenfalls rasant auflösen. Das ist auch notwendig, damit wir an die genialen Kräfte von Uranus Stier herankommen, die uns zu innovativen Technologien verhelfen werden.

Für den persönlichen Blickwinkel bietet es sich an, Venus in den Fischen von ihrer Stier-Seite zu betrachten und sich selbst auf den energetischen Wandel, auf das Zentrieren vorzubereiten, anstatt auf die anderen oder das Kollektiv zu schauen. Es gehört zur Vorbereitung, den ureigenen Selbstausdruck wiederzufinden, indem man sich eine eigene Position erlaubt und diese auch lebt. Das Eigene wird sich als wertvoll für alle Beteiligten erweisen.

Die starke Fische-Beteiligung bleibt uns während der letzten Phase von Pluto Steinbock erhalten.

Der Widerstand von Pluto Wassermann wird ein anderer sein als im Steinbock: Im Wassermann haben wir das Doppelbewusstsein – zeitgleich wird das Alte abgebaut und das Neue aufgebaut. Es gibt die zwei Ufer des Flusses und Pluto ist die Entscheidung. Gerade in diesem Jahr werden Entscheidungen wichtig und tragfähig sein, weil Pluto sich noch im T-Quadrat zur Knotenachse bewegen wird.

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