Vortrag 5. Dezember 2022

Mehr Schein als Sein

2022 haben wir als Jahr des Abbruchs und der Auflösung alter Strukturen erlebt. Für das kommende Jahr ist ein umfassender Neuanfang zu erwarten. Pluto ist seit 2008 im Steinbock, der systemische Wandel ist seitdem das maßgebliche Entwicklungsthema, das sich gegen Widerstände, Macht und Ohnmacht durchsetzen musste. Im März 2023 wird Pluto für knapp drei Monate einen ersten Ausflug in den Wassermann unternehmen. Etablieren wird er sich in diesem Zeichen aber erst Ende 2024:

Pluto im Wassermann

23.03.2022 bis 11.06.2022

22.01.2024 bis 01.09.2024

19.11.2024 bis 09.03.2043

02.09.2043 bis 19.01.2044

Wassermann ist als fixes Zeichen von etablierender Qualität und steht für das Doppelbewusstsein und das Neue, Zukunftschaffende, außerdem für Rebellion und Trennung vom Erstarrten, das für die weitere Entwicklung nicht mehr sinnstiftend ist. Pluto bringt das Eliminieren mit, den Ausschluss des nicht mehr Benötigten. Im Wassermann ist Pluto von etablierender Kraft, die sich schon im Osten und im globalen Süden zeigt, wo sich neue Kooperationsbündnisse und Organisationsformen bilden. Hier verbinden sich Gleichgesinnte und schaffen Netzwerke der Konnektivität. Man begegnet sich auf der Basis von Interessen statt Hierarchien und lotet aus, in welchen Bereichen man gemeinsame Zielsetzungen findet. Das ist ein neues Prinzip für das Miteinander.

Das Jahr 2022 mit der umfassenden Zerstörung veralteter Strukturen ist das letzte Jahr, das Pluto komplett im Steinbock verbringt, ab 2023 ist er in der Wechselphase. Der tiefgreifende systemische Wandel, der mit Pluto Steinbock auf der evolutionären Agenda stand, vollzieht sich tatsächlich erst im letzten Steinbock-Jahr! Und dieses Jahr wird sich mit einem entsprechenden Tusch verabschieden: Nordknotenherrscher Venus läuft am 1. Januar 2023 in den Südknotenherrscher Pluto und beendet damit den Pluto-Venus-Zyklus, der am 3. März 2022 begonnen hatte.

Die Scheinrealität

Gestern, am 4. Dezember, wurde Neptun nach fünf Monaten der Rückläufigkeit wieder direkt. Planeten im ‚Rückwärtsgang‘ rebellieren gegen sich selbst, sie wiederholen, die Energie kommt von außen, der Impuls eines rückläufigen Planeten ist eher introvertiert. Im Transit übernehmen die Rückläufer die Wiedervorlage ungeklärter Themen, damit diese während der Direktläufigkeit in erlöster Form ins Leben gebracht werden können. Neptun steht für Täuschung, Schein und Illusionen aller Art, auch für die Rebellion gegen den Schöpfer, in der sich die Transhumanisten inzwischen für Gott selbst halten. Saturn im Wassermann repräsentiert diesen Typus pathologischer Materialisten.

In den vergangenen 5 Monaten mussten wir wirklich alles, was uns medial entgegenschallte, auf seinen Realitätsgehalt überprüfen und ebenso unsere Reaktion auf die Dinge: Werden wir Opfer unserer Illusion oder einer Sehnsucht, beschwichtigen wir aufgrund einer Idealvorstellung oder liegt unserer Wahrnehmung der tiefe Wunsch nach Heilung zugrunde? Bei einem Neptun-Prozess kommt das Unterste nach oben, wo es einer tiefen Klärung unterzogen wird. Davon ist alles betroffen, was illusorisch oder nicht real ist. Man verkauft uns Virtual-Reality-Brillen als „erweiterte Realität“, eine Realitätssimulation. Hier hilft uns Neptun Gaukeleien wie diese zu erkennen, uns wieder am Wesentlichen auszurichten, die Realität zu verstehen und auf gesunde Art und Weise anzunehmen.

Bei genauerem Hinsehen erweist sich auch unser Geldsystem als Scheinrealität, das Papiergeld ist durch keinerlei Wert mehr gedeckt.

Die gesunde Volkswirtschaft ist längst ersetzt durch eine globalisierte Wirtschaft, die sich als Täu- schung erweist, denn tatsächlich geht es nur darum, mit möglichst viel Logistik, Zertifizierung, Gebühren, Vermittlung etc. weitere Erträge zu generieren, die bei Inlandsproduktion in weitaus geringerem Maße anfallen. Betrachtet man diese Scheinrealitäten genauer, stellt sich heraus, dass es eigentlich immer um etwas ganz anderes geht.

Wichtig ist auch die Innenschau – wo hat man seine persönlichen Scheinrealitäten? Wo schaut man sich etwas schön, wo lässt man sich täuschen? Was entspricht nicht dem, was hier in Raum und Zeit möglich wäre? Der Nordknoten in Stier weist uns auf unsere Potenziale hin, die es zu entfalten gilt. Im nächsten Jahr wird der Nordknoten noch an Bedeutung zunehmen, d.h. unser Überleben, unsere Werte und unsere Lebensenergie, die in der traditionellen chinesischen Medizin als „post- natales Chi“ bekannt ist. Die wirkende Kraft, die uns ‚lebendig‘ macht und uns zur Wertschöpfung befähigt, ist vertrauenswürdig. Jedem Menschen steht die Lebensenergie als Ressource zur Verfügung.

Die Stier-Qualitäten können uns auch wieder in die natürliche Ordnung und damit in die Heilung bringen. Alles, was Scheinrealität ist, kann nicht wertschöpfend im Stier-Sinn sein, denn der Schein gibt keine Energie. Das kann nur das Lebendige. Wenn man im Einklang mit seinen Herzenswerten, mit sich und seinen Fähigkeiten etwas erschafft, sei es ein Kunst- oder Handwerk, eine Dienstleistung, eine technische Optimierung oder ein köstliches Essen – dann ist das wertschöpfend und macht glücklich. Das ist Lebensenergie pur und veredelt die Welt. Letztlich bringen wir damit zum Ausdruck, dass wir die Materie meistern.

Die Mär vom Energiemangel

Im Hinblick auf den wertschöpfenden Einsatz unserer Lebensenergie sind wir allerdings tief in der Scheinrealität des „Energiemangels“ versunken und schleppen uns freudlos-müde durch eine ster- bende Ordnung. Wenn wir uns nicht sinnlich und lebendig einbringen können, wenn wir nicht im Fluss der Wertschöpfung mitschwimmen und keine Lebensenergie versprühen können, dann dümpeln und kümmern wir vor uns hin. In der Realität gibt es keinen wirklichen Energiemangel, der angebliche Gasnotstand ist eine Selbstkasteiung aufgrund von machtpolitischen Interessen.

Wenn wir mit intrinsisch Werthaltigem wie Silbertalern oder Goldgramm-Minibarren bezahlen, wird der Wertausgleich sichtbar und spürbar – wir tauschen einen Wert gegen einen anderen und freuen uns auch noch über das funkelnde Edelmetall –, die Lebensenergie fließt. Mit ungedecktem Digital-, Plastik- oder Papiergeld erhalten wir nur ein Leistungsversprechen ohne Garantie. Dieses Versprechen kann sich nächste Woche schon aufgrund der Inflation halbiert haben. Das ist die wertlose Geldscheinrealität!

Zurück in die Lebendigkeit

Wir hängen mit dem Neptun und dem Stier, der nächstes Jahr immer wichtiger wird, im direkten Zusammenhang von Scheinrealität und Lebensenergie, Lebensfreude und -kraft. Das Ende der alten Ordnung zeigt sich jetzt am Zusammenbruch der Scheinrealität. Nur über das Erkennen dieses Phänomens können wir wieder in die Heilung kommen. Mit der Knotenachse auf Stier/Skorpion steht uns immerhin die Option des „Phönix aus der Asche“ zur Verfügung, eine Art Tabula rasa durch die Aufdeckung von Schein und Sein. Wenn wir mit allen Sinnen dem Konkreten nachspüren und mit beiden Füßen fest auf dem Boden der Lebensrealitäten stehen, wird uns das gelingen.

Neptun kann in seiner Entgrenzung und dadurch, dass er für ein Vakuum sorgt, zur vollkommenen Orientierungslosigkeit führen. In den letzten 5 Monaten ermöglichte der rückläufige Neptun die Erkenntnis unserer Scheinrealitäten durch ihre Auflösung – Neptun brachte das in die Sichtbarkeit, was sich zeigen sollte. In dieser Auflösung ist nichts mehr zum Festhalten da, man ist in einer Art Nebel und kann nur in der Gegenwärtigkeit bleiben, bis sich allmählich wieder Konturen abzeichnen und die Sicht klarer wird. Wichtig ist in diesem Prozess vor allem das Fische-Vertrauen – sich mit der geistigen Welt zu verbinden, ihre Existenz für sich zu erkennen und den höheren Sinn als gefühlte Erkenntnis in sich zu etablieren.

Es gibt keine Patentrezepte – 2020 endete mit der Konjunktion von Saturn und Pluto im Steinbock ein Zyklus von 500 Jahren. Was kommen will, kennen wir noch nicht. Für diese Zeitqualität brauchen wir allerhand Vertrauen. Wichtigste Stier-Themen sind Selbstwert, Würde und Selbstbewusstsein. Das bedeutet, der eigenen sinnlichen Wahrnehmung zu vertrauen, der inneren Stimme, dem, was man fühlt. So kommt man wieder in seine Energie und kann über sein geklärtes Resonanzfeld neue Kontakte zur Welt aufnehmen. Wir spüren alle, dass eine Veränderung kommen will, kriegen sie aber noch nicht richtig zu fassen.

Je mehr wir alles, was nicht stimmt, loslassen, und uns über die Gegenwärtigkeit mit dem Wahrhaftigen verbinden, werden wir uns Schritt für Schritt dem Neuen annähern und es irgendwann dingfest machen.

Ausklang mit Tusch

Zum Jahresende gibt es noch ein Feuerwerk von Scheinrealitäten, Lügen und Täuschungen. Es unterstützt uns dabei, wieder in Harmonie mit der Wahrheit zu kommen und darüber Energie zu erlangen; annehmen, was ist – raus aus dem Kampf.

Der Südknoten ist im Skorpion und „hat noch die Macht“ wegen des T-Quadrats von Saturn Was- sermann. Wir werden in der Ohnmacht gehalten, um zutiefst in uns hineinzuhören, zu recherchieren und nicht zu früh zur Tat zu schreiten. Lieber noch ein paar Tage der Selbstversenkung, um herauszufinden, wie wir wieder in unseren Energiefluss kommen können. Ohnmacht ist der Katalysator, weil sie uns so lange in die Selbstversenkung zwingt, bis der Impuls kommt – als Gefühl, als Potenzial, als Wert. Trotz Zusammenbruch sind noch Strukturen vorhanden, die uns in der Ohnmacht halten. Darin weiß man nicht, womit zu rechnen ist. Das Ohnmachtsthema im Verbund mit Leben / Tod begleitet uns seit dem Wechsel der Knotenachse auf Stier / Skorpion am 23. Dezember 2022 und bleibt uns bis 12. Juli 2023 erhalten. Aber der Fokus wird in der ersten Hälfte von 2023 auf dem Nordknoten in Stier liegen – deswegen die ausführliche Betrachtung der Lebendigkeit und Energie im Stier.

Der diesjährige Abbauprozess in Ohnmacht und Fremdbestimmung war so kräftezehrend, dass wir erkennen konnten, wie wichtig es ist, den Schein hinter uns zu lassen und uns wieder auf unser Sein zu konzentrieren.

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