Vortrag 7.11.2022

Im Kokon der Selbstbesinnung

Willkommen im Wasser-Trigon von Fische und Skorpion!

Neptun und Jupiter stehen erneut in den Fischen ziemlich nah beieinander, ihre Konjunktion fand am 12. April 2022 statt. Jupiter war inzwischen schon bis in den Widder gewandert. Am 28. Oktober wurde Jupiter rückläufig und nähert sich wieder dem Neptun in Fische an. Das ist schon etwas Besonderes, denn eine Begegnung von Neptun und Jupiter in den Fischen gehört zu den seltenen Ereignissen. Neptun braucht für eine Runde durch den Tierkreis ca. 150 Jahre. Zuletzt hielt sich Neptun von 1848 bis 1862 in den Fischen auf. 1856 gab es dort am 17. März eine Konjunktion mit Jupiter, die das Ende des Krim-Kriegs am 30. März 1856 einleitete. Eine Friedensschluss- Parallele im Jahr 2022.

page1image60739440

Neptun und Fische repräsentieren die Schöpfung und den Schöpfer, die letztendliche Wahrheit und die Quelle allen Seins. Wenn sich dazu noch ein Skorpion-Stellium gesellt, geht es um ernsthafte Angelegenheiten. Der südliche Mondknoten im Skorpion bestätigt, dass uns diese Themen in jedem Moment beschäftigen. Im Skorpion heißt das z.B.: auf Herz und Nieren prüfen, entscheiden, eliminieren, sich verpflichten.

Der Wassermann-Saturn steht in der Mitte zwischen den Mondknoten und fokussiert den Südknoten im Skorpion als Lösung. Das heißt, alle Stier-Themen (z.B. Überleben, Wertschöpfung, Ressourcen, Talente, Selbstwert), die sich jetzt in unserem Alltag bemerkbar machen, wollen über den Südknoten im Skorpion erlöst werden. Venus, die über den Nordknoten im Stier herrscht, läuft seit dem 23. Oktober auch noch durch den Skorpion, seitdem geht es dort ganz vehement zur Sache.

Die innere (Stier-) Seite der Venus umfasst u.a. die Beziehung zu sich selbst; zur äußeren (Waage-) Seite der Venus gehört ihre Beziehung zur Welt, zum Außen.

Welchen Entwicklungsimpuls bekommt der Stier?

Am 3. November lief Nordknotenherrscher Venus über den Südknoten im Skorpion. Wenn die Lösung über den Skorpion erfolgen soll, bedeutet das tiefgreifenden Wandel, eine Metamorphose, die mit essenziellen Themen einhergeht, eine „Phönix aus der Asche“-Entwicklung. Es gilt, einen Raupentod zu sterben, durch den der Schmetterling ins Sein gelangt. Das ist der Weg, um mit den Stier-Potenzialen, mit Sinnlichkeit, Lebendigkeit, Arterhaltung und Fortpflanzung wertschöpfend tätig zu sein und auf diese Weise mit Uranus im Stier Zukunft zu schaffen und zur natürlichen Ordnung zurückzukehren, die Neptun in den Fischen repräsentiert.

Venus im Skorpion fragt sich jetzt, was der Stier vom Skorpion lernen soll. Es muss auf der Venus- Ebene eine Skorpion-Botschaft zur Erlösung des Stiers geben, die mit der Beziehung zu uns selbst zu tun hat, mit dem Überlebensinstinkt, der sinnlichen Wahrnehmung, mit Herzenswerten, Talenten und Ressourcen. Und natürlich muss die Botschaft auch unsere Beziehung zur äußeren Welt berück- sichtigen: Sind Geben und Nehmen, Bedingungen im Außen, Brauchen und Austausch im Streben nach Gleichberechtigung in Harmonie? Im Wesentlichen geht es um unseren Besitz und unsere Beziehungen.

Wenn der Skorpion über Venus den Stier – mit allen Gaben, die wir vom Schöpfer mitbekommen haben – freisetzen soll, müssen wir uns jetzt mit dem Raupentod befassen, denn es geht um unser gottgegebenes Potenzial und unseren Entwicklungsauftrag, zum tätigen Mitschöpfer zu werden.

Wo haben wir uns bisher raupenartig und fröhlich mampfend von Blatt zu Blatt bewegt? Skorpion erinnert uns daran, dass wir uns – sowohl persönlich als auch im Kollektiv – hinreichend satt gefressen und damit genug Substanz gebildet haben, um uns jetzt in die nächste Stufe unseres vorgesehenen Entwicklungsprogramms zu begeben: ab in den Kokon der Selbstbesinnung, vorüber- gehendes Einstellen der Aktivitäten im Außen zugunsten einiger Umbaumaßnahmen im Inneren. Nun haben wir seelische Entwicklungsschritte zu vollziehen, naturgemäß gegen einen Widerstand. Im persönlichen Horoskop weist die Position von Pluto in Haus und Zeichen darauf hin, wo die meisten Widerstände auftauchen. Pluto zeigt als Archetyp der Seele die Verlangen und Sehnsüchte, die uns überhaupt in dieses Leben gebracht haben. Und den entsprechenden Widerstand gegen jede Entwicklung, sobald wir in dieser taumelbunten Welt angekommen sind.

Mit dieser Skorpion-Konstellation ist jedes Individuum in einer Prüfungs- und Entscheidungsphase, in der es auch vom Bewusstsein abhängt, wie sehr man sich auf Neptun einlässt und sich dem Wandlungsprozess öffnet, den jeder auf seine Weise erlebt. Es wird auch Kräfte geben, die den ‚Raupentod‘ nicht sterben wollen und sich am Blattrand festklammern. Wenn das Vertrauen zu Neptun fehlt, kann die Raupe ja gar nicht sicher sein, ob ihr Tod ein notwendiger Entwicklungsschritt ist, der ihre Existenz vom Kriechgang auf eine andere Ebene heben wird. Auf dieser wird sie in anderer Gestalt köstlicheren Nektar zu sich nehmen und anmutig beflügelt über Bäume und Blumen gleiten. Der Schmetterling trägt zum Lebensprozess bei, indem er Blumen bestäubt – er ist zum tätigen Mitschöpfer geworden.

Mit der Sonne im Skorpion geht es auch um die Integration dessen, was für uns wichtig ist, wenn wir wieder in die Kraft, ins Leben und in die Wertschöpfung kommen wollen. Merkur ist mit von der Skorpion-Partie und weist uns auf die Bedeutung von Alltag und Realität hin. Er steht für Wissen und Intellekt, auch der Verstand will durch den Wandel gehen, um sich wieder auf die Fische zu beziehen.

Das Eliminieren – wovon müssen wir uns trennen?

Hilfreich ist die Verabschiedung von alten Überlebensstrategien, die nicht mehr förderlich sind. Möglicherweise enthalten sie eine Zwangskomponente (Skorpion), mit Pluto Steinbock könnte es sich um Konditionierungs-Zwänge handeln. Wir kommen jedoch nur weiter, wenn wir uns auf das absolut Wesentliche beziehen und nicht in Sicherungs-Automatiken verfallen. Eine Überlebensstrategie hat in erster Linie das Ziel, den Kopf über Wasser zu halten, damit können wir aber keine Metamorphose vollziehen. Die äußere Venus hat mit Erwartungen zu tun, im Skorpion kommt es auch mal zu Erpressung, Manipulation und Zwang. Jeder sollte sich fragen, wo er sich ggf. erpressen lässt, wo ihn ein Erwartungsdruck einengt. Wer in Beziehung lebt, wird das deutlich mitkriegen: Skorpion ist der Archetyp intimer Beziehungen, diese werden jetzt geprüft: Ist das Geben und Nehmen in Harmonie, stimmen unsere Werte überein, können wir noch Zukunft schaffen miteinander? Im Grunde bezieht sich der Raupentod auf alles, was stagniert und sich nicht bewegt. Stier und Skorpion sind fixe Zeichen, da kommt es durchaus vor, dass der Karren im Dreck steckenbleibt und sich nicht mehr bewegt. Das gilt es an erster Stelle zu prüfen: wo hänge ich fest?

Auch im Kollektiven führt diese Konstellation zum notwendigen Wandel und zu etwas Neuem. Darauf wollen wir uns persönlich und individuell vorbereiten. Manche haben mit dem Saturn im Wassermann schon etwas Neues begonnen und z.B. ihrer beruflichen Tätigkeit eine neue Form gegeben. Saturn ist das Formgebende und Gestaltende, das uns im Leben Sicherheit, Klarheit und Struktur gibt, der Fels, auf den wir bauen. Um wieder ins Leben zu kommen ist es auch für den Saturn notwendig, den Skorpion-Weg zu gehen: Neue Formen und Ziele, eine neue Berufung. Das findet der Skorpion wunderbar und meint: Dann planieren wir das Alte mal ganz, damit schaffen wir richtig viel Raum – Zeit – Platz (Saturn) und errichten vom Fundament an neue Strukturen! Der Raupentod ist gewissermaßen eine solche völlige Umstrukturierung. Auf der persönlichen Ebene liegt der ‚Umbau‘ in der Selbstverantwortung eines jeden Individuums. Natürlich muss man mit Pluto Steinbock in sich gehen, reflektieren und innerlich abwägen (Venus) und die Konsequenz bedenken. Alles dient der Vorbereitung auf das, was kommt.

Wann ist denn das Neue endlich da?

Eine Möglichkeit der Orientierung bietet Pluto: Am 23. März 2023 wechselt er zum ersten Mal in den Wassermann, kehrt aber am 11. Juni 2023 wieder zurück in den Steinbock. Dieses Hin und Her treibt er bis zum 20. November 2024. Ab dann bleibt Pluto bis zum 19. Januar 2044 im Wassermann. Doch es gilt eine alte kosmische Weisheit: Im Anfang liegt Verlauf und Ende!

Wir können auch davon ausgehen, dass mit Pluto Wassermann ein neuartiges Wirtschafts- und Finanzsystem aufgebaut wird.

Die Ankunft des Neuen ist ein dynamischer Prozess

Am 8. November findet mit dem Vollmond auf der Stier-Skorpion-Achse die letzte Finsternis des diesjährigen Zyklus statt, damit wird ein weiterer Impuls für etwas Initiierendes gesetzt. Ein Samenkorn wird in den Boden gelegt, das ganz viel in sich trägt, was sich aber erst im Lauf der Zeit entfaltet.

Im Persönlichen können wir diese Skorpion- und Finsternistage zur Einweihung (Steinbock) nutzen und tiefere Einsichten gewinnen. Wir wollen in Einklang mit unserem seelischen Impuls unseren Wunsch nach Potenzialentfaltung und Wertschöpfung verwirklichen. Es muss nicht alles schon perfekt vorhanden sein, solange wir wissen, dass „im Verborgenen“, in skorpionischer Tiefe schon viele Wandlungsprozesse angelaufen sind. Jetzt ist der Moment, auf tiefster Seelenebene zu erkennen, wo wir gerade stehen, was wirklich wichtig ist und was nicht. Das ist individuell unterschiedlich. Alles kulminiert auf Pluto Steinbock und Saturn Wassermann.

Saturn ist – unter spirituellen Aspekten betrachtet – die Einweihung: eine feierliche Handlung oder Segnung, eine geistige Erhebung. Steinbock repräsentiert Raum und Zeit und die Grenzen unseres Wachbewusstseins. Wassermann ist das individuelle Unbewusste, das sich uns z.B. in Geistesblitzen zeigt. In der Regel haben wir dazu keinen Zugang, das geht nur über die Trance, mit Neptuns Hilfe – der Auflösung von Raum und Zeit. Wenn Steinbock einen glücklichen Moment hat, kann er die göttlichen Gesetze der Fische empfangen und in Raum und Zeit auf die Erde, in Form oder ins Bewusstsein bringen. Wenn der Wassermann mithilft, taucht vielleicht ein inneres Bild auf.

Die drei Zeichen Steinbock mit Pluto (Essenz einer Zeit), Wassermann mit Saturn (mischt täglich in der Gemengelage mit, weil er mittig zu den Mondknoten steht) und Fische mit Jupiter und Neptun (Naturgesetz und die Gesetze der Schöpfung) arbeiten zusammen. In den Fischen ereilt uns die individuelle Desillusionierung – was ist wahr, was nicht, was ist meine Wahrheit, was ist Illusion. Mit Jupiter kommt noch das Glaubenssystem hinzu. Und das in einem Moment, wo sich auf der Weltenbühne alles ändert!

Diese Tiefe begann mit Venus im Skorpion, am 28. Oktober wechselte Jupiter in die Fische, am 3. traf Venus auf den Südknoten.

Energie!

Im Stier liegt die Lebensenergie, auch das postnatale Chi, die Energie, die wir mitbekommen haben. Das Thema ist von so existenzieller Bedeutung, dass es uns im Außen geradezu verfolgt: Energiekrise, -wende, -verbrauch, -kosten, -quellen, -märkte. Wir erleben innovativen Pipeline-Terror und Angriffe auf Energie-Infrastrukturen. Da uns „Energie“ auf Schritt und Tritt verfolgt, sollten wir nachdenken, wofür wir unsere Lebensenergie einsetzen oder sie uns womöglich rauben lassen. Wodurch und womit wird unsere Lebensenergie gebunden, umgeleitet oder abgeschöpft?

Stier verkörpert das Resonanzgesetz: Die Qualität der Beziehung zu uns selbst erzeugt eine bestimmte ureigene Schwingung, einen Magnetismus aus Anziehung und Abstoßung. Uranus steht für die allgemeine Elektrizität in unserem Körper (Nervenimpulse oder Hirnströme z.B.). Der Stier- Magnetismus hat mehr mit Polarität (Steinbock) zu tun, entweder herrscht Sympathie oder Antipathie. Der Basic Instinct des Stiers arbeitet auf der Ebene sinnlicher Wahrnehmung: etwas riecht gut oder schlecht, das ist angenehm oder unangenehm, entweder – oder. So gesehen wirkt der Stier polarisierend.

Konkret und wahrnehmbar ist z.B. die veränderte Schwingung vieler Zeitgenossen, die in den letzten zwei Jahren keine guten Entscheidungen im Hinblick auf ihre Lebensenergie getroffen haben. Und was auf jeden Fall in den letzten Tagen stattgefunden hat, war eine atmosphärische Veränderung, die wir körperlich spüren konnten. Venus lief am 3. November über den Südknoten, am 5. November in die Opposition zu Uranus. Venus ist die Schwingung, Uranus repräsentiert die Atmosphäre. Irgendetwas ist passiert und wir müssen lernen, damit umzugehen. Von der heutigen Inschrift aus betrachtet, gibt es sehr viele Argumente dafür, dass das Allerwichtigste für die Zukunft schon geschehen ist. Wir werden wahrscheinlich in den nächsten Wochen und Monaten mehr darüber erfahren.

Welchem System wollen wir unsere Energie zur Verfügung stellen? Jupiter stellt immer die Frage nach der Ganzheitlichkeit: Wie ist hier alles miteinander verbunden? In den Fischen erhält er womöglich Zugang zu den Gesetzen der Schöpfung. Jede Lüge, jede Ideologie und Doktrin soll jetzt weggefegt werden. Auch in dieser Hinsicht könnte das Wichtigste schon passiert sein, denn der Zwillinge-Mars im Quadrat zu Neptun arbeitet der freien Meinungsäußerung zu. Mars ist seit 30. Oktober rückläufig, das heißt, er denkt, bevor er handelt. Es macht sich eine enorme Kraft bemerkbar, die nach Freiheit oder Mut im Denken strebt, sich dabei aber mit Neptun abstimmt, um nicht auf Lügen und gekaufte Wissenschaft hereinzufallen.

Mars bleibt bis zum 25. März 2023 im Zwilling und hat sich auf die Fahne geschrieben, aus der wahnhaften Machtausübung durch Bedeutungszuweisung = Definition (Zwilling) herauszukommen. Das Wort „nachhaltig“ bezeichnete früher etwas als „auf längere Zeit anhaltend und wirkend“. Der Begriff „Nachhaltigkeit“ wird inzwischen inflationär mit „Zukunftsfähigkeit“ konnotiert. Wo „Nachhaltigkeit“ drauf steht, ist Zukunft drin.

Mars ist als Altherrscher von Skorpion Teil der Wandlungs-Konstellation. Er ist die Ermutigung schlechthin: Denk selbst und mach dich unabhängig! Zwillingsherrscher Merkur ist ebenfalls im Skorpion und fordert auf, sich die Kompetenz (Pluto Steinbock) zu geben und mit dem Skorpion gemäß der eigenen Zwillings-Expertise zu entscheiden.

Noch keine Kommentare bis jetzt.

Einen Kommentar schreiben