Fix was los im Karussell!
Mars läuft heute im fixen Zeichen Stier über den Nordknoten, morgen treffen sich Mars und Uranus. Die Energie dieser einmaligen Konstellation ist heute und morgen am stärksten. Jetzt sind sie nur noch fünf (Spannungs-)Bogenminuten auseinander und auf diesen letzten Metern der Annäherung ist die Energie am intensivsten.
Diese machte sich bereits auf der politischen Bühne bemerkbar: Der offiziell nicht angekündigte Taiwan-Besuch von Nancy Pelosi, Sprecherin des US-Repräsentantenhauses, schlägt hohe Wellen, weil China diesen Besuch nicht wünscht. Kurz – Taiwan ist die Ukraine der Chinesen und könnte ein weiterer Schauplatz in dem großen Abbruch-Szenario werden. Astrologisch bemerkenswert ist der Umstand, dass die Knotenachse des Taiwan-Horoskops ebenfalls auf Stier/Skorpion liegt und die chinesische Kultur dem Stier zugeordnet wird.
Mars hat immer eine militärisch-kriegerische Komponente, Uranus repräsentiert als Beschleuniger der Entwicklung eine Energie, die plötzlich frei werden kann. Damit erfolgt eine Trennung vom Alten, das keine Zukunft schafft oder der Entwicklung abträglich ist. Uranus und Mars treffen sich nicht allzu oft im Stier, zuletzt geschah das am 1. März 1942. Und jetzt zeigt sich die Höchstspannung dieser Begegnung auch noch in einer Stier-Region!
Es gibt zwei Planeten, die jeweils in der Mitte der Knotenachse, also im Quadrat zu den Knoten, stehen: auf der einen Seite Saturn im Wassermann, auf der anderen Seite Merkur in Löwe. Die Opposition beider Planeten war gestern exakt.
Herrscher des Nordknotens im Stier ist die Venus und Pluto gehört zum Südknoten im Skorpion. Wir sehen hier einen geschlossenen Kreis. Energetisch sind diese vier Planeten über die Knoten- achse miteinander verbunden. Planeten im Quadrat zu den Mondknoten sind als ungelöst zu betrachten und aktivieren deswegen beide Knoten.
Das große Karussell
Bis auf Neptun, Jupiter und Mond sind alle Planeten involviert – wir befinden uns in einem großen Karussell, mit an Bord ist die angespannte, brodelnde Grundstimmung von Mars-Uranus. Letztere setzt für die meisten Menschen ein Bedrohungspotenzial frei, denn dem Stier sind Daseinsbelange zugeordnet wie Arterhaltung, Fortpflanzung, Überleben. In den letzten Jahren hat sich auch die unerlöste Seite von Uranus im Stier gezeigt, der Transhumanismus. Stier ist das Zeichen der sinnlichen Wahrnehmung und des Überlebensinstinktes, Uranus steht für Nähe-Distanz, Künst- liches, Experimentelles – eine enorme Paradoxie.
Mit der Knotenachse und den beiden Quadrat-Planeten Saturn Wassermann und Merkur Löwe ist das Karussell im fixen Kreuz aufgestellt. Die Nähe-Distanz-Thematik wird von den Zeichen Löwe- Wassermann abgebildet: Im Löwen sind wir maximal involviert; wie Kinder, die in ihr Spiel vertieft sind, blenden wir alles andere aus und sind nur noch Teilnehmer des Geschehens. Im Wassermann können wir mit dessen Doppelbewusstsein die Vogelperspektive einnehmen und wie ein Zaungast maximal distanziert sein. Man beobachtet die Ereignisse, ist aber nicht daran beteiligt. Wassermann ist ein Luftzeichen und will sich von den anderen fixen Zeichen nicht binden und stressen lassen, er
braucht Distanz, damit er seinen bisweilen fixen Ideen nachgehen kann. Wenn Skorpion auf verbindliche Festlegung besteht, ist das für den Wassermann schon wie eine Drohung mit Handschellen. Der Stier kann in seiner bewahrenden Qualität an Gefühlen anhaften, was beim Wassermann Beklemmungen auslöst. Sich auf Löwe-Art ganz und gar einzubringen ist dem Wassermann-Naturell gänzlich konträr.
Im fixen Kreuz sind also paradoxe Energien miteinander verbunden. Der eine will immer raus, die anderen wollen immer möglichst fest etablieren und an einer Sache dranbleiben, um sie weiter zu entwickeln. Dem Stier geht es dabei um Werte, dem Löwen um Persönlichkeitsentfaltung. Der Skorpion will maximale Konzentration auf ein Thema, damit es durch eine Bindung oder ein Versprechen Kraft bekommt.
Planeten im Quadrat zur Knotenachse haben einen Knoten, über den sie in ihre Kraft kommen können. Im Karussell soll der Saturn über den Skorpion-Knoten erstarken, der Merkur über den Nordknoten im Stier. Dazu gibt es zwei vorgeschlagene Entwicklungsebenen, die auf den planetaren Qualitäten von Merkur und Saturn basieren. Merkur soll über den Stier agieren, dessen Herrscher Venus ist im Krebs. Dieses Zeichen liegt gegenüber von Steinbock, wo sich Pluto aufhält, der über den Südknoten im Skorpion herrscht. Kein Entkommen aus dem Karussell!
Fahrgast Merkur im Löwen hat ein mentales Problem. Von seiner äußeren Zwillings-Seite her kann er sich in These-Antithese verzetteln. Seine innere Jungfrau-Seite hat mit dem Alltäglichen zu tun, aber auch mit Krisen und schlimmsten Befürchtungen, deswegen zählt Merkur hier Erbsen. Er ist ein Analytiker, der jedoch in Zweifel gerät, wenn er die Analyse übertreibt. Immer findet er noch ein weiteres Buch, das das Gegenteil von dem behauptet, was er gerade erkannt zu haben meint. Auf seiner Position in der Mitte der Knotenachse ist Merkur stark verunsichert: er möchte im Löwen natürlich in die Gestaltung des Lebens kommen und mit Uranus im Stier vor allem für die Zukunft sorgen, indem er sich in kleinen Schritten (Jungfrau-Methode) aus dem skorpionischen Joch ebenso befreit wie aus den aufgezwungenen kognitiv-dissonanten Botschaften und Krisen- Narrativen. All dem möchte Merkur jetzt entrinnen und konkrete Schritte in den Neuanfang und die Zukunft machen, wo man sich wieder auf wahre Werte bezieht statt auf artifizielle Dekonstrukti- onen. Im Löwen will Merkur das möglichst in Eigenregie durchführen, Freude und Spaß gehören dazu. Die Stier-Herrscherin Venus im Krebs tendiert allerdings eher dahin, an die Hand genommen zu werden.
Fahrgast Saturn, rückläufig im Wassermann, erweist sich hier als hilfreich für den Prozess, denn sein Thema ist Selbstverantwortung und das Hinterfragen von Regeln, Normen, Gesetzen und Diktaten, die nicht zielführend sind, weil sie die Entwicklung nicht fördern. Hier geht es letztlich um den Zusammenbruch des Systems und den Aufbau einer neuen Ordnung, einer zukunftsfähigen Struktur. Fahrgast Saturn soll sich über den Skorpion erlösen, also über eine Verpflichtung, eine bindende Zusage und Festlegung. Wassermännische Ideensprudelei wird nicht ausreichen, Saturn muss Nägel mit Köpfen machen, sonst wird es wieder nichts. Es muss eine ernsthafte Entscheidung von unglaublicher Tragweite und Konsequenz getroffen werden, damit sind wir dann bei Pluto, dem Südknotenherrscher im Steinbock, als Endpunkt der Saturn-Kette. Hier stoßen wir auf das Problem der immer noch bestehenden Struktur und Macht, auf die immer noch vorherrschenden Bedingungen.
Immer wieder rotiert das Karussell am Punkt der Aufhebung vorbei: Selbstverantwortung und Selbstbestimmung sind großartig, aber wie gelingt die Durchsetzung? Es will eine konzentrierte
Energie entstehen, weil es sonst weder Abbau noch Entwicklung gibt. Im Persönlichen bedeutet es, dass wir uns alle neu positionieren wollen. Der rückläufige Jupiter im Widder regt auch noch zur Entwicklung eines neuen Glaubenssystems oder Weltbild an, um mit einer anderen Interpretation des Lebens zu neuen Horizonten zu gelangen. Eine ungeheure Aufbruchstimmung ist im Raum, gleichzeitig wollen viele Faktoren sinnstiftend miteinander verbunden werden.
Wo ist der Einstieg zur Rundreise?
Wenn es unübersichtlich wird, orientiert man sich an Pluto Steinbock, der repräsentiert den tiefgreifenden Wandel der systemischen Bedingungen, und das gegenüberliegende Zeichen Krebs als Ort der Manifestation. Dieser Weg impliziert einen Wandel von global zu lokal, wo sich neue Gemeinschaften bilden wollen, die sich viel konkreter mit dem, was uns umgibt, befassen. Bei dieser Aufbauarbeit sollten wir uns im Miteinander um emotionale Ehrlichkeit oder Authentizität bemühen, damit wir uns nach dem langen Verbiegungs-Kujonat innerlich wieder aufrichten können. Die Selbstverantwortung soll uns zu unserem wahren Wesen führen.
Hier wird die Venus im Krebs sicher wieder fragen, wovon sie dann leben und ihre Existenz bestreiten soll, ist da genug Sicherheit und Geborgenheit, wie soll sie das überhaupt umsetzen? Eine Venus-taugliche Lösung liegt in der Gemeinschaft Gleichgesinnter, ein Wassermann-Prinzip. Damit lassen sich Mittel und Wege finden, die vorhandenen Konzepte und Ideen in die Realität zu bringen. Venus herrscht nicht nur über Stier, sondern auch über Waage. Sie weiß, dass es sich in Gemein- schaft leichter überleben lässt. Staatliche Hilfen sind nichts, auf das man sich stützen sollte, denn in der jetzigen Umbruchphase geht es damit zu Ende. Wertschöpfende Tätigkeiten bedürfen ohnehin der Unabhängigkeit.
Und wo ist der Ausgang?
Der Systemwandel wird nicht von einzelnen Menschen durchgeführt, er braucht unsere Mitwir- kung. Natürlich tendieren immer noch viele zum Anlehnen (Venus Krebs) an die vermeintliche staatliche Schutzmacht (Steinbock). Wenn wir überleben wollen, brauchen wir die Erkenntnis, dass Obrigkeitsstrukturen nicht unbedingt wohlwollend sind. Venus wird feststellen, dass so ein Saturn im Wassermann ziemlich kalt ist. Dem geht es darum, sich mit Zielen zu verbinden, die vorwärts führen, um das Elend der Fremdbestimmung zu überwinden.
Im Löwen ist eigentlich Leichtigkeit und Freude, der stellt begeistert fest, über welche Fülle an Ressourcen er im Stier für den Mars-Neuanfang verfügt; mit dem Uranus trennt er sich von dem alten Müll und will loslegen. Dann kommt Venus Krebs und will versorgt sein, prompt muckt der Merkur auf und beginnt zu zweifeln, denn die schlimmste Befürchtung der Jungfrau führt direkt dort hin: Wir werden von unseren Stier-Ressourcen getrennt, das böse Russland dreht das Gas ab, wir verhungern im Dunkeln, wenn wir nicht vorher erfrieren. Das ist die eine Seite der Medaille.
Die andere Seite ist Wassermanns big picture, die Zukunftsvision. Sie muss so weit gereift und tief verinnerlicht sein, dass man dafür skorpionisch verbindlich einstehen kann und bereit ist, jede Konsequenz zu tragen. Wenn der Saturn aufmuckt, zeigt sich darin die Angst vor der Konsequenz: Und wenn das jetzt doch alles nicht stimmt? Dann sind Reife und Verinnerlichung noch nicht ausreichend oder man hat Nachholbedarf im Hinblick auf das Verständnis von Verbindlichkeit.
Ausstiegshilfe: Jupiter
Jupiter im Widder ist der Überzeugungstäter, seit dem 28. Juli ist er rückläufig. Unser Glaubens- system wird in Frage gestellt, unsere Art und Weise der Interpretation des Lebens. Hier sind wir
aufgefordert, zu unserer ureigenen Wahrheit zu finden, uns von jeder bisherigen Interpretation, Doktrin oder Überzeugung zu trennen und ganz neu zu schauen – ohne dabei gewohnten Deutungs- mustern oder verordneten ‚Wahrheiten‘ zu folgen. Das bedeutet, sich innerlich zu öffnen und versuchsweise mal alles für möglich zu halten. Was halten wir intuitiv für wahr, weil sich uns plötzlich – ohne den gewohnten Bezugsrahmen – eine überraschende Sinnhaftigkeit oder ein unerwarteter Widerspruch erschließt?
Das Karussell wird nicht mehr lange kreiseln, Mitte August steht die Sonne dem Saturn gegenüber, danach löst es sich auf. Dann sind wir wieder auf den Punkt der Entscheidungen (Skorpion) fokussiert.
Der Pluto-Weg, der normalerweise eine klare Richtung weist, ist versperrt durch die weinerliche Krebs-Venus und Plutos Verwicklung in die Steinbock-Thematik. Es gibt nur einen übergeordneten Leitfaden – Selbstverantwortung und Systemzusammenbruch, raus aus der Zerstörung von allem Lebendigen und hin zur eigenen wahrhaftigen Identität, zur Beheimatung im eigenen Inneren. Von diesem Referenzpunkt aus kann man gelassen auf das Karussell und die Weltunordnung schauen. Die Klarheit in Bezug auf die eigene Biografie gibt innere Standfestigkeit und ermöglicht das Treffen von Entscheidungen.
Der Stier, wo die Befreiung mit Mars/Uranus stattfinden will, ist irrational. Er arbeitet mit Instinkt, sinnlicher Wahrnehmung und innerer Stimme. Dieses Irrationale soll in die zu treffenden Entscheidungen einfließen – Stier liegt gegenüber vom Skorpion. Der Löwe-Merkur arbeitet nach subjektiver Analyse dem Stier mit Informationsübermittlung zu, doch die Entscheidungen, die wir jetzt zu treffen haben, sind ohne Sicherheit im Sinne von Gewährleistung. Vielleicht findet sich eine Idee, mit der die Krebs-Venus sich gut aufgehoben fühlt und Merkur begeistert die Gemeinschaft und das Vorhandensein von Experten anpreist – da könnte der Saturn Wassermann ganz paradox reingrätschen und darauf bestehen, dass er sein eigenes Ding machen und Chef sein will und sich deswegen nicht für diese Idee entscheiden kann.
Diese Konstellation ist eine weitere Zuspitzung der Gemengelage und besagt, dass jetzt nicht weiter ausgesessen werden kann. Tatsächlich bleibt uns derzeit als einzig stabile Kraft nur der Neptun, mit dem wir unserem Stier vertrauen – unseren Ressourcen und Wahrnehmungen, unserer Existenz.