Vortrag 5. Oktober 2020

Mit Neptun und Schütze durch das Chaos

In der evolutionären Astrologie sagt uns Pluto, was es zu entwickeln gilt. Seit 2008 geht es um die Wandlung des Steinbocks. Die Entwicklung vollzieht sich über die Polarität Krebs. Jedes Chaos, das jetzt in gesellschaftlichen Strukturen und manifestierten Ordnungsprinzipien von Pluto aufgewühlt wird, kommt im Krebs zum Ausdruck. Krebs steht für das Menschliche, Lebendige, die Identität und die Heimat, Zugehörigkeit, Gemeinschaft, emotionale Geborgenheit, Familie. Über das Wasser-Trigon ist Krebs verbunden mit der Schöpfung und der Seele. Der strukturelle Wandel ist zutiefst verunsichernd und geht in die Extreme, der Mond gerät über Waage in Wallung. Er ist in die emotionale Paradoxie auf der Widder-Waage-Achse eingebunden, d.h. wir erleben innerliche Pendelschläge, die von außen ausgelöst werden. Mond/Krebs ist als Ego ein Abgesandter der Seele (Skorpion). Wenn wir auf der Suche nach unserem wahren Selbst sind, dient uns der Mond als Tor zur Seele. Dabei entsprechen die Pendelschläge überhaupt nicht unserer Seelenenergie, die eher gleichmäßig strömt. Sie sind die Extreme von Widder-Waage, die im kardinalen Kreuz auf den Mond wirken: allein sein, getrennt sein, mutig sein, Angst haben, gefangen sein, die Extreme des Vergleichens, sich nicht entscheiden können, die Erwartungen, das Außen. Und der Steinbock wirkt von oben direkt auf unsere emotionale Befindlichkeit. Je nach dem, was gerade passiert, kann das sehr bedrohlich sein.

Letztlich sind wir hier, am Ort der Manifestation, mit unserem Selbst, unserem inneren Kern, in unserem Sein und unserer Identität betroffen. Die Steinbock-Obrigkeit beschließt die Migration, die in der Krebs-Heimat zum Ausdruck kommt. Die Migranten verlieren ihre Heimat, die Bewohner der Zielländer verlieren ihre Steinbock-Kultur und auch ihre Heimat. Alle Prozesse, die Pluto als strukturellen gesellschaftlichen Wandel bewirken soll, die neue Ordnung des gesellschaftlichen Zusammenlebens, die eigentlich hervorgebracht werden soll, finden ihre Auswirkung im Krebs. Die Entwicklung geht von global zu lokal. Der Mond repräsentiert auch das Dorf, die kleinen Gemeinschaften vor Ort. Der Globalismus hat in dieser konzentrierten Obrigkeitsform energetisch schon ein natürliches Steinbock-Ende gefunden, jetzt muss dieses nur noch umgesetzt werden.

Das ist der Weg von Pluto Steinbock. Er geht in die Gegenwärtigkeit, die ganze Entwicklung möchte wieder in die Lebendigkeit. Statt dessen haben wir bisher das unerlöste Gegenteil erlebt, die korrupte und verzerrte Seite des Weges, es ist in einen Kampf gegen alles Lebendige ausgeartet. Pluto hat am Steinbock-Prinzip festgehalten. Zu Pluto gehört der Zwang, daher liegen in seelischen und kollektiven evolutionären Prozessen immer enorme Widerstände. Sie forcieren eine Konzentration der Aufmerksamkeit auf die anstehenden Aufgaben, das ist anstrengend. Mit Pluto Steinbock haben sich die Machtstrukturen, also Hierarchien und Chefs, in den Widerstand begeben und weigern sich, ihre Steinbock-Privilegien aufzugeben. Hatten sie doch zuvor mit Pluto Schütze die Globalisierung so herrlich eingerichtet, die Macht des Kapitals expandiert und riesengroße Firmenkonglomerate geschaffen. Nun wollen sie nicht ins dörflich Regionale zurück, sondern ignorieren seit 2008 den Entwicklungsimpuls. Die sogenannten Eliten wollen in ihrer Macht bleiben und alle zwingen, nach ihren Regeln zu tanzen.

Kein Quantensprung, aber ein Lösungsweg

Es gibt in der evolutionären Astrologie immer einen Weg, einen Prozess, um die Polarität zu erreichen, d.h. man gelangt nicht mit einem Hüpfer dorthin. Wenn Steinbock das Gesetz der Polarität ist, was ist dann die Polarität der Polarität? Die Einheit. Und genau das haben sich die Chefs der Welt zunutze gemacht und einheitlich durchregiert. Pluto Steinbock hat alle Archetypen verzerrt, weil er mit seinem Druck auf den Krebs alles Lebendige unterdrückt. Über das kardinale Kreuz, die Verbundenheit mit der Welt auf der Widder-Waage-Achse, wurden auch die anderen Archetypen verzerrt. Mit Verzerrung sind sonderbare Absurditäten gemeint wie Schwangeren- taugliche Einstiegsluken bei Panzern oder die wundersame Vervielfältigung wählbarer Geschlechtsidentitäten. Jedes einzelne Lebensgesetz ist verzerrt.

Um jetzt wieder mit unserer Lebendigkeit, unserem Wesen und unserer Bestimmung als Mensch in die natürliche Ordnung zu kommen, steht uns zur Zeit die Mondknotenachse auf Schütze/Zwilling mit ihren Herrschern Jupiter und Merkur sowie dem Neptun im T-Quadrat zur Verfügung. Der Lösungsknoten und sein Herrscher stellen den Weg dar, auf dem Pluto sich „wie von selbst“ zur Polarität entwickeln kann. Dieser Weg soll in jedem Moment gelebt und gelernt werden, so können wir zu unserer Bestimmung als Mensch zurückfinden und uns unserer selbst bewusst werden. Neptun steht in der Mitte der Mondknotenachse, also im T-Quadrat. Sein Lösungsknoten ist der Südknoten im Schützen, dessen Herrscher Jupiter im Steinbock unterwegs ist. Das ist zur Zeit der Weg, das sollen wir lernen.

Auf der Basis von Tag zu Tag haben wir die Achse Zwillinge/Schütze, denken und deuten. Normalerweise wäre der Nordknoten in Zwillinge der Lösungsknoten, um wieder in den erlösten Krebs zu gelangen. Doch lauschen wir den Medien und den transportierten Narrativen bis hin zur sog. Wissenschaft, stellen wir fest, dass der Zwilling extrem verzerrt ist und vom Neptun erst mal geheilt werden muss. Der Intellekt, das Denken, die Logik sowie Sprache und Kommunikation sind unverbunden, unser rationaler Erkenntnisprozess ist geschreddert. Man erzählt uns jeden Tag Märchen und viele Menschen glauben diese. Was kommuniziert wird, ist meistens eine unpräzise Mixtur mit viel Ideologie und sprachlich eine Zumutung für die „Einwohnenden“ und „Konsumierenden“. Eigentlich geht es im Zwilling darum, sich über These-Antithese eine eigene Erkenntnis, eine eigene Meinung zu verschaffen. Will der Zwilling sich aus seiner Verzerrung befreien, muss er sich wieder mit der Gesamtheit des Tierkreises verbinden. Vor allem mit dem Stier, den Herzenswerten und der sinnlichen Wahrnehmung, sowie mit dem Krebs, der Wahrnehmung schlechthin. Die Jungfrau sorgt für die Überprüfung der Realität, der Steinbock verbindet den Zwilling mit den herrschenden Gesetzmäßigkeiten, die Fische holen ihn wieder ins Mitgefühl, mit Wassermann ist die höhere Intelligenz wieder in Denkweite.

Ist der Zwilling verzerrt und unverbunden, kann er sich nur im Luft-Trigon bewegen, dann rennt er zur Waage und fragt die anderen. Genau das sehen wir in den Medien: Experten allerorten. Ob Lobbyisten für die Pharma-Industrie befragt werden oder Fernsehköche sich zur pandemischen Lage äußern – wer sich keine eigene Meinung bilden kann, muss „Experten“ fragen, auf deren Statements er sich dann beruft. Sonst landet man womöglich im Luft-Trigon beim Wassermann und ist ein Außenseiter, hilf Himmel!

Hier mischt sich nun Neptun ein, hören wir ihm zu: „Ihr könnt die gesellschaftliche Entwicklung zur Stimmigkeit nicht über den Zwillings-Weg vollziehen, denn ihr wisst ja gar nicht mehr, welchen Standpunkt ihr für euch selbst vertretet. Ihr wisst nicht, was wahr ist und was nicht, ihr seid so manipuliert, dass ihr nicht mehr wisst, was ihr denken sollt. Ihr könnt keinen größeren Zusammenhang mehr herstellen, der euch eine Deutung der zahlreichen kleinteiligen Informationsdetails ermöglichen würde.“

In der Tat sind wir so fragmentiert, dass wir unseren Entwicklungsthemen über den Zwillings-Weg, der ja ein Erkenntnis-Weg ist, nicht gerecht werden können. Deswegen will Neptun zuerst Heilung in die Täuschung, die Fragmentierung und Orientierungslosigkeit bringen. Solange Neptun im T- Quadrat zu den Mondknoten steht, ist der Südknoten in Schütze unsere Aufgabe. Dessen Herrscher ist Jupiter, der sich gerade im Anflug auf Pluto befindet und diesen am 12. November trifft.

Der Neptun ist unerlöst in Bezug auf Erkenntnis und Wahrheit, in den Fischen steht er für die Täuschung, den Glauben, die Hoffnung. Wenn dem Zwilling im Erkenntnisprozess die Fische fehlen, lässt man sich täuschen, gerät schlimmstenfalls in ein Denken ohne Mitgefühl. Der Neptun wiederum hat Fantasie und erzählt von einem Protein-Gebilde, das erst ab 1,70 m Höhe ansteckend ist, dafür aber nach 23 Uhr nicht mehr. Das glaubt aber auch nur ein geschredderter Merkur.

Oberthema ist und bleibt mit Pluto Steinbock die Selbstverantwortung. Wenn wir uns keine eigene Meinung mehr zutrauen, müssen wir ja komplett unverbunden sein – das sagt uns das Neptun-T- Quadrat. Wenn wir die Dinge selber in der Realität prüfen, sehen wir ja, dass die Geschichte so nicht funktioniert. Trotz tobender Pandemie ist nichts Außergewöhnliches zu verzeichnen – weil wir Abstand halten halten und Masken aufsetzen? Dieses Beispiel illustriert die Konstellation des Neptun im T- Quadrat, das Schütze-Weltbild und das Zwillinge-Narrativ.

Deutlich sehen wir, warum im Moment mit dem Zwilling nichts anzufangen ist. Deswegen brauchen wir die Heilung über den Schützen, über die Wahrheit und das Naturgesetz, die Betrachtung von Zusammenhängen. Herrscher Jupiter läuft auf Pluto zu – das Schütze-Dogma hat uns über das Zwillinge-Narrativ weit von allem entfernt. Nun sollen wir uns im erlösten Sinn den Schützen greifen, uns auf Zusammenhänge und Wahrheit im Sinne des Ganzheitlichen konzentrieren. Leider hat es auch im Schützen eine Verzerrung gegeben, wie sich am ideologischen Übermaß und politisch Korrekten zeigt. So ist es kein Wunder, dass Jupiter im Zeichen der Polarität auf Pluto zuläuft – Pluto ist als Urgrund allen Seins, die größte Prüfung überhaupt. Pluto prüft Absicht, Kausalität und worum es in der Essenz geht. Mit Steinbock haben wir die ordnende und strukturelle Prüfung. Die Konjunktion von Jupiter und Pluto ist ein Lösungsvorschlag für uns, damit wir wieder auf die Beine kommen. Da Steinbock auch die Selbstverantwortung darstellt, ist es naheliegend, dass wir in diesem Prozess – bis zum 12. November - unseren eigenen Standpunkt finden müssen. Pluto fordert uns zur Entscheidung im Rahmen der Steinbock-Polarität auf. Auf welcher Seite stehst du?

Wenn wir uns auf das göttliche Gesetz der Fische und der Einheit besinnen, kommen wir über diese Entscheidung zurück in unser Wesen, in unser Selbst und werden wieder aufmerksam in Bezug auf unsere Bestimmung. Jetzt ist der Zeitpunkt da, an dem es um eine klare und bewusste (Steinbock!) Entscheidung geht. Die beschriebenen Pluto-Steinbock-Widerstände bestehen gegenüber der Individuation. Das zeigt sich an der Gleichmacherei: alles wird so extrem eingeebnet, wie es nur in kardinalen Zeiten möglich ist. Dem Einzelnen bleibt nichts von seiner Identität, die ihn ausmacht. Dank der Widerstände wird aber deutlich, dass wir uns um unser Selbst kümmern müssen, um unsere persönliche Bestimmung im Hinblick auf Steinbock-Ziele im eigenen Leben, aber auch in Bezug auf die Bestimmung als Mensch in der Familie, im Umfeld und im Allgemeinen.

Es geht um die Heilung und Selbstverantwortung, darum, zur eigenen (Jupiter-) Wahrheit im Steinbock zu stehen und sich mit Pluto auch dafür entschieden zu haben. Ohne Neptun- Hintertürchen! Ein unerlöster Neptun kann eine Entscheidung schwächen, z.B. durch Angst. Doch hier will der Neptun Heilung bringen und das heißt ganz klar definieren – damit hätte man den Zwilling schon positiv eingebunden -, wo man von seinem Bewusstsein, seiner Haltung und seiner Beziehung zur Welt her steht und welche Steinbock-Gesetzmäßigkeit man selbst als verbindlich erachtet. Da kann man sich nicht auf beiden Seiten positionieren. Was den Pluto betrifft, sind wir an einem Entweder-oder. Nach der Entscheidung brauchen wir keine Angst mehr zu haben, sondern können mit Neptun vertrauen.

Dieses Vertrauen werden wir brauchen, denn Venus läuft am 18. Oktober in die Opposition zu Neptun. Sie gehört zum Stier, zur Materie. Es könnte etwas Existenzielles auf uns zu kommen. So gesehen ist es ratsam zu klären, was wirklich wichtig ist im Leben, und daraus seine Haltung zu entwickeln. Mit dieser Haltung fängt man nach dem 12. November neu an, kann Altes, was nicht mehr von Nutzen ist, zurücklassen und hat maximale Kraft für den Neuanfang.

In diesem Sinne brauchen wir die Mondknoten, damit der Pluto erlöst in die Polarität, den Krebs, kommen kann. Widmen wir uns dieser Lernaufgabe und dem gegenwärtigen Handlungsvorschlag für die Krebs-Qualität, begeben wir uns auf einen konstruktiven guten Weg. Und der führt über Neptun – es geht um Heilung des Geistes, weil wir mit dem unverbundenen Merkur richtig oder falsch nicht mehr erkennen können.

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