Konfusion und neue Wahrheiten
Pluto ist seit 26. April rückläufig, Jupiter wechselt am 15. Mai – nach Saturn am 12. Mai – ebenfalls seine Laufrichtung. Damit nehmen Konfusion und Chaos der Neuen Phase (Konjunktion Jupiter- Pluto war am 5. April) wieder zu. Bis zum 30. Juni bewegt Jupiter sich rückläufig auf Pluto zu und begibt sich anschließend in die balsamische Phase. Die dritte und letzte Konjunktion von Jupiter- Pluto im Steinbock findet am 12. November statt. Zur Zeit intensiviert sich das Geschehen auf den letzten Metern der Mondknotenachse in Krebs/Steinbock, die am 5. Juni nach Zwillinge/Schütze wechseln wird.
Jupiter-Pluto: Ideologisch gesicherte Macht bröckelt
Das Staatskonstrukt ist in einem tiefen systemischen Wandel. Jupiter betrifft alles Ganzheitliche, jeden Dachverband, jedes Konzept sowie Naturgesetz und unser astrologisches System, denn jeder Ort im Tierkreis ist mit allem anderen verbunden. Mit Jupiter im Steinbock haben wir zwei Formen von System: Zum einen das ideologische System Jupiters, zum anderen Ordnung, Hierarchie, Grenzen, Gesetze, Strukturen des Steinbock. Beide schwingen miteinander und erhalten Energie von Pluto, die mit Entwicklungs- und Wandlungsimpulsen einhergeht.
Das Feedback von Saturn in der Neuen Phase war die Konsequenz der Pluto-Absichten. Jupiter reagiert in der Neuen Phase auf Pluto mit veränderter Deutung, neuer Wahrheit. Der Jupiter gibt dem Ganzen die Bedeutung, ist etwas eine Mücke oder ein Elefant?
Pluto und Jupiter im Steinbock bestimmen das Zusammenspiel von Ideologie und Regeln. Deutung und Doktrin fallen zusammen und arbeiteten der Pluto-Macht zu. In der balsamischen Phase von Pluto und Jupiter diente das der Sicherung von Privilegien und Macht.
Jetzt hat Jupiter Pluto überholt, der neue Zyklus ist eingeleitet, das verordnete Weltbild hat ausgedient. Jupiter fragt nun nach neuen Konzepten, welche ganzheitliche Gesetzmäßigkeit legen wir dem neuen Zyklus zugrunde? Macht und Ideologie treten in einen neuen Zyklus, das bedeutet auch Überidentifikation und Übertreibung hinter sich zu lassen. Jupiter und Saturn bestehen jetzt beide darauf, die Dinge mit neuen Augen zu betrachten: Der Saturn z.B. Raum, Zeit, Konsequenz und Jupiter die weltanschauliche Deutung und den Systemzusammenhalt. Wenn Jupiter am 15. Mai rückläufig wird, kommen alle Themen zum Vorschein, die erledigt werden wollen, damit in der Direktläufigkeit (ab 17. September) das Neue umgesetzt werden kann. Und das hat mit Kompetenz, Glaubenssystem und Wahrheit zu tun. Für den Pluto-Prozess heißt das: Bewährte Maßnahmen oder Methoden sind nicht mehr erfolgreich. Wurde Jupiter bisher über Ideologie und Weltanschauung zur Festigung der Hierarchie und zum Machterhalt genutzt, funktioniert das nicht mehr.
Der Wechsel der Mondknotenachse wird vorbereitet
Jupiter kann deswegen unehrlich sein, weil wir durch den Quinkunx Krebs-Schütze bedingt, unsere emotionale Sicherheit an dem festmachen, was wir glauben. Geborgenheit ist in diesem Aspekt etwas, das Ideologie uns geben kann. Auf diese Weise ist die Gesellschaft über Weltanschauung manipulierbar. Viele Menschen mit ihrem Bedürfnis nach emotionaler Sicherheit, lassen sich sogar von etwas unlogischem überzeugen damit sie sich in der Geborgenheit mit anderen sicher fühlen können. Andersdenkende finden sich dann widdermäßig allein wieder und sind auf sich selbst zurückgeworfen.
Mit Jupiter-Pluto in Neuer Phase kommt die Verunsicherung. Wohl dem, der in der Zeit des Krebs- Nordknotens sein inneres Zuhause gefunden hat! Wer über diesen inneren Bezugspunkt verfügt, kann von festem Grund aus in die Welt schauen. Lügen, die durch emotionale Überidentifikation und Machtmissbrauch entstanden sind, werden sich offen zeigen und zerplatzen. Absicht und Deutung sind jetzt in neuem Verhältnis. Es werden neue Interpretationen dessen, was passiert, angeboten. Wurden „Verschwörungstheoretiker“ bisher verurteilt, nennt man sie inzwischen schon „Wahrheitssucher“. Darin zeigt sich Jupiter-Pluto neu – Absicht und Deutung im Wandel.
Jupiter ist ab 5. Juni Herrscher des Südknotens, Merkur herrscht dann über den Nordknoten in Zwillinge. Der Südknoten in Schütze bringt unerlöste Themen an die Oberfläche, die nun über den nördlichen Zwillingsmondknoten neu integriert werden wollen. Im Schützesinn werden gerade Inhalte, wie z.B. Generalisierungen und Vermischungen, in die man sich so schön hineinsteigern kann, an der Oberfläche erscheinen. Jupiter-Pluto herrschen über den Südknoten, da bekommen wir es mit dem Geheimnis des Verborgenen zu tun.
Vom Zwillinge-Nordknoten sind logische Lösungsvorschläge zu erwarten: rational und selber denken, analysieren, informieren, Erkenntnisse gewinnen, neuer Umgang mit Sprache und Begriffsklärungen. Klares Denken braucht eindeutige Begriffe und saubere Definitionen. Die Narrative (Wortgemenge, Doppelbödigkeiten) müssen dann sortiert werden. In der Zweiheit der Zwillinge (These- Antithese) begeben wir uns in den Bedeutungsraum der Dualität, der unvereinbaren Gegensätze. Wenn wir zu neuen Deutungen gelangen wollen, müssen wir die Themen analytisch und kleinteilig zerlegen und untersuchen, wo das Gute tatsächlich ist und wo uns Böses als Gutes verkauft wird. So werden wir z.B. den Begriff „Toleranz“ erlösen müssen: In den letzten Jahren wurden wir auf das Ertragen und Erdulden konditioniert. Doch im Zwillingssinn ist der Begriff positiv gemeint, weil er eine Vielzahl von Möglichkeiten anerkennt. Jeder darf seinen eigenen Weg und seine eigene Meinung haben. Durch Kommunikation darüber können wir Erkenntnisse gewinnen.
Der große Bogen
Im vergangenen Jahr haben wir uns ausführlich mit der seltenen Saturn-Pluto-Konjunktion im Steinbock beschäftigt, die nur alle 500 Jahre stattfindet und immer eine veränderte Welt hinterlässt. 1517 erfolgte die Religions-Spaltung in Katholiken und Protestanten. In der Neuen Welt wurden durch Ressourcenkriege ganze Völker ausgerottet. Das Zeitalter des globalen Imperialismus mit seinen weltumspannenden Handelsunternehmen und privaten Zentralbanken begann. Dieses System ist nun im Wandel. Mit den neuen Konjunktionen von Saturn-Pluto (12. Januar) und Jupiter-Pluto im Steinbock wird ein Neuanfang eingeleitet. Der Pluto-Polaritätspunkt bleibt im Krebs – die Entwicklung tendiert ins Regionale. Wenn das Dachkonzept eine lokale Agenda ist, wird der Handel eine bilaterale Ausrichtung haben, und die Produktion möglichst autark vor Ort stattfinden.
Nach dem 30. Juni ist Jupiter wieder balsamisch, erst im November fängt endgültig der neue Zyklus an. Das ist der Wurf, danach geht der Zyklus auf seine Reise.