Das Finale der Steinbock-Tanzshow
Saturn und Südknoten trafen sich am 25. Mai 2019 auf 20°12 Steinbock und laufen seitdem aufgrund der Rückläufigkeit Saturns zusammen. Das passiert sehr selten, denn die Mondknotenachse hat eine Umlaufzeit von etwa 18 Jahren, Saturn ca. 28 Jahre. In ihrer natürlichen Bewegung sind sie außerdem gegenläufig. Diese Rarität findet zudem im Steinbock statt, dessen Herrscher Saturn ist. Am 15. September 2019 tauschen die Paartänzer die Plätze, der Südknoten überholt den rückläufigen Saturn und läuft Richtung Schütze. Saturn vollzieht am 19. September seinen Richtungswechsel, wird direktläufig und wandert im Steinbock auf Pluto zu. Die erdrückende Sommer-Konstellation liegt dann endlich hinter uns.
Weiterhin außerordentliche Steinbock-Betonung
Nicht zu vergessen: Evolutionstreiber Pluto läuft seit 2008 durch den Steinbock und allmählich gewinnt die damit einhergehende Zeitenwende an Sichtbarkeit – Steinbock ist Raum und Zeit, Pluto ist der tiefe Wandel. Und dieser Wandel betrifft uns alle, denn Steinbock repräsentiert unsere Grundbedingungen, die buchstäbliche Erdenschwere in Form verdichteter Materie, die Struktur unseres physischen Körpers, in dem wir wohnen, sowie die Vergänglichkeit unserer Existenz. Steinbock ist formgebend für die Struktur des Bewusstseins. Wie viel Ordnung haben wir in unserem Wachbewusstsein? Wir fühlen uns nur sicher, wenn wir orientiert sind, dann können wir nach Prioritäten ordnen, dafür brauchen wir Zeit und Gründlichkeit. Alles, was wir jetzt tun, hat Konsequenzen, deswegen wollen Entscheidungen in dieser Steinbock-betonten Zeit reiflich überlegt sein. Die Frage lautet, kann ich in 10 Jahren noch damit leben?
Kulminationsphase von Saturn-Südknoten
Wir betrachten in der Evolutionären Astrologie jeden Aspekt zweier Planeten zueinander detailliert nach dem Phasenmodell: Welchen Abstand haben sie genau? Ist es ein brandneuer Zyklus oder nähert er sich seinem Ende? Wird ein Zyklus abgeschlossen und ein neuer vorbereitet? Über den Sommer erlebten wir die Kulminationsphase einer sehr alten Steinbock-Dynamik (Südknoten- Saturn balsamisch=endend). Ein Sicherheitsstreben in Wiederholungsschleifen hat uns aufgehalten, diese Wiederholung von kollektiven Prinzipien wurde uns von außen „verabreicht“ (Saturn rückläufig).
Was ist charakteristisch für das Sicherheitsstreben des Steinbocks? Er hält sich an tradierten Werten fest, an den alten Strukturen von Normen, Gesetzen und Werten. Auch an Urteilen – Steinbock ist der Richter. Diese nach Sicherheit strebende Handlungsweise ist uralt. Noch mehr Gesetze, noch mehr Regeln, noch mehr Kontrolle - im Kollektiven wird es sichtbar. Den ganzen Sommer haben wir überlegt, wie wir etwas regeln oder regulieren. Das schafft Sicherheit: Wenn ein Gesetz erlassen wird, müssen es alle befolgen. Eine Hauptrolle spielt derzeit z.B. das Nordknoten-Thema Immobilien und Wohnen: Da versucht man zwecks Macht- und Systemerhalt über Normierung, Gesetze und Gleichmacherei die Mieten weit unter den Mietenspiegel zu senken und Eigentum zu reglementieren.
Als Individuum können wir uns fragen, wo wir selber auf eine Lebenssituation mit unterdrücken, zusammenreißen und Reglementierung reagieren anstatt in den Flow zu kommen. Viele Menschen
haben sich in bestimmten Umständen eingerichtet, sie wohnen mit anderen zusammen, weil einer allein die Bleibe nicht bezahlen kann. In dieser Lebensform herrscht oft Starre, doch wenn der Baum nicht frei schwingen kann, bricht er. Sich anspannen, an einer Sicherheit festhalten und diese nicht loslassen, weil sie einem doch so viel bedeutet: Verhärtete Strukturen sind immer ein Saturn- Thema!
Mit Pluto im Steinbock, der für den Fluss des Lebens und für Weiterentwicklung steht, ist aber klar, dass in diesem Zeichen Evolution stattfinden soll. Steinbock ist ein kardinales Zeichen und wird daher vom Sicherheitsstreben bestimmt. Vieles verändert sich jetzt und wir haben versucht, alles beizubehalten, obwohl unter Saturn-Südknoten immer noch eine Schippe draufgelegt wurde. Diese Kulminationsphase läuft zum 15.9. aus. Sie geht einher mit dem Weltbild- und Vertrauensthema von Jupiter Quadrat Neptun – Wahrheit, Desillusionierung, Reinigung von der Überidentifikation. Jede Interpretation wird jetzt auf Wahrheit geprüft und entsprechend bereinigt. Wahrheit ist die Rettung, vor allem die Wahrheit in Bezug auf die eigene Biografie, denn die Lösung ist der Nordknoten im Krebs. Am 21. September 2019 ist das Quadrat von Jupiter und Neptun exakt, am 4. Oktober wird Pluto direktläufig.
Jeder kann für sich daran arbeiten und aufhören, die eigene Geschichte zu verklären oder schönzureden. Die Dinge müssen jetzt an ihren Platz gerückt werden, das ist ein Jungfrau-Thema. In diesem Zeichen haben wir gerade ein Stellium von Sonne, Merkur, Venus und Mars.
Dynamische Aussichten, Überraschungen nicht ausgeschlossen
Ab dem 15. September sind Veränderungen zu erwarten, die Realität wird sich faktisch offenbaren und die Konsequenz des sommerlichen Südknotenprozesses zeigt sich. Mit Uranus im Stier werden wir feststellen, dass es sich mit unserem hochgelobten Wohlstand möglicherweise anders verhält, als es uns nahe gelegt wird. Derzeit wirkt ein kraftvolles Erd-Trigon, es geht folglich um Konsequenzen, Ressourcen und Realität. Wie viel Anpassung ist möglich, ab wann ist Anpassung Selbstverleugnung?
An diesen Herbst werden wir noch lange zurückdenken. Wir wurden immer fester in den Schraubstock gespannt, sodass bald niemand mehr in unser Land investieren will oder gar erwägt, hier ein Haus zu bauen, weil in diesem Land sich die Grundvoraussetzungen dafür zersetzt haben. Hier wurde nicht weit genug gedacht, ohne mögliche Konsequenzen zu berücksichtigen. Das Wirtschaften gehört aber zu den Grundbedingungen unseres Seins, die Wirtschaft ist das Fundament für Freiheit, für das Manifestieren, damit arbeiten wir einem höheren Sinn zu. Sie ist auf der Achse Stier-Skorpion angesiedelt. Jeder natürliche Fluss wirtschaftlicher Tätigkeit ist in der Kulminationsphase eingefroren worden, eine florierende Industrienation wurde in strukturelle Kristallisation versetzt.
Das ist nichts für Pluto, denn nur Bewegung ist Leben, Entwicklung ist der seelische Grund unseres Hierseins. Wachsen, Beschränkungen überwinden, eine Entwicklung in Richtung Freiheit und Selbstverantwortung ist unsere Aufgabe. Der freie, selbstbestimmte Mensch trägt die Verantwortung für sich selbst! Das Anstreben solcher Entwicklungsziele eröffnet neue Räume und Möglichkeiten. Pluto hält sich seit über 10 Jahren im Steinbock auf, allmählich wird es Zeit für eine entsprechende Umstrukturierung. Wir brauchen ein komplett neues Gesellschaftssystem, eine neue gemeinschaftliche Ordnung.
Der Höhepunkt der kontrollierenden Gleichmacherei ist erreicht, in der ständig alte Mittel die Probleme der Gegenwart lösen sollten. Es wurde immer nur wiederholt, was schon seit Jahren nicht funktioniert. Wir sollen aber nicht mehr auf der Stelle treten, sondern bewusst werden. Das Wahrheitskriterium ist jetzt Gold wert! Mit emotionaler Selbstehrlichkeit sollten wir uns nun um Einsicht in die Gesetzmäßigkeiten des eigenen Handelns bemühen und mithilfe des Jungfrau- Stelliums die Dinge an die richtige Stelle sortieren.
Dazu gehört die Beantwortung von diesen Fragen:
- Welche Bedeutung (Jupiter/Schütze) gebe ich einem ganz konkreten Sachverhalt (Jungfrau)und an welche Stelle platziere ich diese?
- Wie nutze ich die aktuellen Reinigungsmöglichkeiten in Bezug auf Ehrlichkeit?
- Wie kann ich meinem Radix-Mond in emotionaler Ehrlichkeit Ausdruck verleihen? EinemWaage-Mond werde ich gerecht, wenn ich mich auf eine Art mitteile, die der andere gut verkraften kann. Botschaften, die die Party sprengen, wären eher etwas für den Widder- Mond.
- Hinweis
- Ideen für eine neue Gesellschafts- und Wirtschaftsordnung gibt es reichlich, z.B. das gut durchdachte Modell der Sozialen Dreigliederung von Rudolf Steiner, das Axel Burkart in seinem Vortrag „Brüderlichkeit in der Wirtschaft“ anschaulich erklärt:https://youtu.be/wSexSBqPklMDie Soziale Dreigliederung beschreibt eine Gesellschaft, in der die Koordination der gesamtgesellschaftlichen Lebensprozesse nicht zentral durch den Staat oder eine Führungselite erfolgt, sondern in der sich die drei Bereiche des sozialen Lebens - Geistesleben (Kultur), Rechtsleben bzw. Politik und Wirtschaft - selbst verwalten und relativ autonom ihren jeweiligen Funktionsprinzipien folgen.
