Vortrag 1. Juli 2019

Was war – was kommt

Wir sind mitten im Paartanz von Saturn und Südknoten im Steinbock, beide bewegen sich aufgrund von Saturns Rückläufigkeit bis zum 19. September in die gleiche Richtung. Das kommt selten vor. Eine weitere Rarität ist die Konjunktion von Saturn und Pluto im Steinbock im Januar 2019. Diese Konjunktion findet durchschnittlich alle 34 Jahre statt, doch in den letzten 2000 Jahren nur fünfmal im Zeichen Steinbock. Wie im Juni-Vortrag schon erwähnt, ging die Konjunktion Saturn-Pluto im Jahr 1518 einher mit dem Untergang des Aztekenreiches im Zuge der spanischen Kolonialisierung Mexikos; in Mitteleuropa läutete Luthers Reformation ab 1517 eine andere Art der Zeitenwende ein. Wir leben ganz offensichtlich in einer besonderen Zeit, in der es um nichts Alltägliches, sondern um Außergewöhnliches geht. Auch die Mondknoten weisen auf einen Zeitenwandel hin: Die Achse Krebs-Steinbock ist die Achse des Bewusstseins.

Innere Reflexion

Steinbock repräsentiert die Form und Struktur des Bewusstseins in Raum und Zeit. Menschen mit betontem Steinbock brauchen regelmäßig Zeit zum Rückzug, um die Eindrücke des Wachbewusstseins innerlich nach Prioritäten zu ordnen und in Ruhe zu reflektieren, welche Konsequenzen sie aus dem Erlebten ziehen. Mit dem rückläufigen Saturn ist es jetzt besonders wichtig, sich aus der Verdichtung, der vergänglichen materiellen Gegenständlichkeit, herauszuziehen. Wer keinen Zugang zu seinem geistigen Sein hat, erlebt die Vergänglichkeit in dieser sterblichen Hülle als beängstigend. Je mehr wir uns von diesem Bewusstsein einer materialistischen Gefangenschaft lösen, desto mehr sollen wir auch mit dem Neptun in Fische Zugang zu den kosmischen und schöpferischen Gesetzen bekommen und verstehen, dass alles seinen tiefen Sinn hat. Die materialistische Sicht des Steinbocks geht eher von Zufällen aus. Doch Materie ist ohne Geist nicht denkbar, weil sie letztlich nichts als extrem verdichteter Geist ist. Sind wir im materialistischen Steinbock-Bewusstsein verankert, was gerade durch die aktuellen Konstellationen aufgebrochen werden soll, haben wir keinen Zugang zum Geist, der dahintersteht. Dann können unsere Seelen nicht durch weniger verdichtete Gefilde „fliegen“.

Innere Klarheit und Wahrheit

Die andere Seite der Medaille ist der Krebs, dort finden wir unsere ureigene Bewusstseinsschwingung, wie sie sich in unserer Biografie und unserem inneren Raum zum Ausdruck bringt. Der Steinbock ist das Wasserglas oder die Form, der Krebs ist die Qualität des Wassers, des Bewusstseins. Alles, was uns ausmacht und zu unserem Selbstbild führt, finden wir im Krebs: Die frühkindliche Prägung, unsere Identität, unser einzigartiger Bezug zu uns selbst. Kinder sind noch verbunden mit ihrem Sein, mit der Steinbock-Erde und der Schütze-Natur, mit der Raum- und Zeitlosigkeit. Krebs steht als Wasserzeichen im Trigon zu Skorpion, der Seele, und damit ist der Mond das Tor zur Seele. Wenn wir uns auf unseren wahrhaftigen inneren Kern besinnen, kommen wir automatisch in den Kontakt mit unserer Seele und zum Grund unseres Hierseins. Krebs im Trigon zu Fische verdeutlicht, dass wir auf diesem Planeten nur Gäste sind und unsere hiesige Heimat eine vorübergehende ist, doch darüber hinaus ist unser Sein unsterblich.

Jetzt ist die Gemengelage so anstrengend, weil wir durch den Südknoten in Konjunktion mit Saturn so massiv in der Steinbock-Energie gehalten werden, das den Mond-Themen der Gegenwärtigkeit, des inneren Raumes, des Wohlfühlens, der Identität und Klärung der Biografie, entgegensteht. Wir brauchen Klarheit und Wahrheit, werden aber im Steinbock festgehalten und müssen aufpassen, dass wir uns nicht im Übermaß beschäftigen, d.h. zu Leistung und Funktionieren antreiben lassen, denn das wären auch nur wieder materielle Aspekte des Steinbocks. Dieser bildet ein Trigon zum Stier, damit stehen Existenz, Sicherheit und alles, was sich außerhalb von uns befindet, auf der Agenda.

Doch es geht nun um die Wahrheit. Mit dem rückläufigen Neptun liegt eine Rebellion gegen jede Lüge, Illusion und Panikmache im Bereich des Möglichen. Wir können uns aus der materiellen Verhaftung nur befreien, wenn wir den Neptun als Werkzeug und Hilfe nutzen, ihn als klärenden Segen verstehen.

Wenn wir uns aus den materialistischen, verpflichtenden Umständen lösen möchten, geht das nur über Neptun, der einen ziemlich exakten Aspekt zur Knotenachse bildet. Da ist eine tiefe und ehrliche Überzeugung von der Sinnhaftigkeit allen Seins nötig. Solange wir uns weiterhin an „Zufälle“ klammern oder neptunische Zweifel an geistigen Wirklichkeiten haben – das kann nicht sein, dass der liebe Gott uns irgendwelche Probleme ins Haus spült, das würde er uns nicht antun – übersehen wir, dass es hier zappenduster ist aufgrund einer enormen Verdichtung, was uns am höheren Sinn zweifeln lässt. So kegeln wir uns wieder aus dem tiefen Vertrauen heraus, dass zuerst der Geist und dann die Materie kommt.

Im Erdelement Steinbock haben wir Mauern, Sicherheiten, Gesellschaft, Grundsätze. Der Materialismus ist inzwischen ad absurdum getrieben. Die Existenz der Erde, immerhin 4,5 Milliarden Jahre alt, so die Geologen, unterliegt der Vergänglichkeit. Jede Form von diesbezüglicher Panikmache greift derzeit ganz hervorragend. Der Saturn auf dem Südknoten sagt, dass sich der ganze Prozess an der Vergänglichkeit festmacht. Wir sollten schauen, wo wir für uns selbst Ehrlichkeit herstellen können, um uns aus dem Steinbock-Würgegriff zu befreien, dem Gefangensein in irgendwelchen Rollen, Regeln, Urteilen, Definitionen, Zwängen. Zu uns selbst können wir ehrlich sein – niemand muss sich lebenslänglich vormachen, die eigene Kindheit sei paradiesisch gewesen. Das beschönigende Verleugnen bindet uns an die Gefangenschaft, nur die Ehrlichkeit bringt uns in die Freiheit von Geist und Bewusstsein. Gegenwärtig haben wir keine andere Möglichkeit der Befreiung.

Klärungs-Methodik

In diesem Prozess der geistigen Befreiung, der aus dem materialistischen Weltbild herausführen und neuen Zugang zum eigenen Sein ermöglichen soll, muss jeder für sich folgende Fragen klären:

  • Warum bin ich hier?
  • Was ist mein Wunsch, was sind meine Ziele?
  • Worauf will ich mich wirklich besinnen?Antworten finden wir, indem wir die aktuelle Mondknotenachse an unser Geburtshoroskop (Radix) anlegen, heute befinden sich Nord- und Südknoten auf knapp 18° Krebs/Steinbock. In welche Radix-Häuser fallen die laufenden Mondknoten? Darin zeigt sich das persönliche Gefängnis, das der Südknoten gerade thematisiert und aus dem über den Nordknoten eine Befreiung erfolgen kann.
  • Der laufende Südknoten sagt durch seine Hausposition etwas aus über persönliche Themen aus der Vergangenheit: wo ist der Steinbock-Terror im Unerlösten, wo kann man sein eigenes Sein nicht leben, wo ist man im Materialistischen verhaftet, wo fühlt man sich gefangen.
  • Die Radix-Position des Südknotenherrschers Saturn beschreibt, wie man die gegenwärtige Dynamik persönlich erlebt.
  • Die Hausposition des laufenden Nordknotens weist auf das hin, was man aktiv tun kann, um den Schmerz des Südknotens zu erlösen.
  • Das genauere Wie des Erlösungsprozesses beschreibt der Radix-Mond in Haus und Zeichen.Beispiel:
    Die laufende Knotenachse dockt mit Saturn, Südknoten und Pluto im 4. Haus an. Der laufende Nordknoten fällt ins 10. Haus. Wie schaut hier das persönliche Südknoten-Gefängnis aus?Der Radix-Saturn sei in Schütze im 1. Haus. Es wird emotionale Enge erlebt, durch das Steinbock- Stellium in 4 hängt diese zusammen mit Schuldthemen und Leistung, Angst vor Strafe. Das führt zur Blockierung der eigenen Handlungsfreiheit (1. Haus) und mit dem Schützen weiß man nicht mehr, was man glauben soll.Der Nordknoten ist im 10. Haus, da muss man die Verantwortung für sich und sein Wohlbefinden selbst übernehmen. Das genauere Wie beschreibt der Radix-Mond, beispielsweise im Widder in 7: Der soll sich emotional freimachen von allem, was andere sagen und erwarten.

Uranus im Stier

Freiheitsfreud Uranus im Stier packt noch eine Schippe drauf, es geht ja um Sicherheits- und Existenzthemen. Wie kommt die Seele aus dem Gefängnis der Täuschungen? Mit dem Nordknoten im Krebs können wir uns gerade nicht bevorzugt ums Kollektiv kümmern, das wäre nicht sinnvoll und gäbe nur Probleme. Angebracht ist es, sich auf sich selbst zu besinnen und durch die eigene Freiheit eine positive Energie freizusetzen. Bei allem Bestreben, einen persönlichen Bezug zur Schöpfung zu finden, bleibt immer noch das Versorgungsthema auf der Tagesordnung. Uranus sagt uns zwar auch, wir sollen unsere Herzensanliegen nicht verraten, aber trotzdem brauchen wir etwas zu essen! Uranus steht für die Zukunft, den individuellen Weg und die Ressourcen. Der gute Rat lautet, sich – sofern Mittel dafür verfügbar sind –, mit etwas zu versorgen, was die Freiheit der Existenzsicherung ermöglicht, zum Beispiel Edelmetalle. Mond/Krebs stehen für Silber, Sonne/Löwe für Gold. Der Goldpreis macht gerade signifikante Höhenflüge, Silber ist immer noch auf erstaunlich niedrigem Preisniveau. Dabei ist es angesichts von Pluto Steinbock und Krebs- Nordknoten das angesagte Metall, sodass man von derzeitiger Preisdrückung ausgehen muss. Denken wir an den Wechsel von Pluto in den Wassermann, wird als Ort der Manifestation Löwe im Fokus stehen – das ist eine überaus günstige Bedingung für goldgestützte Währungen!Edelmetalle haben eine wunderschöne Schwingung. Wenn wir unsere Seele aus dem materialistischen Gefängnis befreien wollen und es um die Zukunft und das Vertrauen in die Existenz geht, sollten wir Gold in Betracht ziehen. Es funkelt mit seiner ganz eigenen Sonnenhaftigkeit, immerhin war es mal Sternensubstanz. Man nimmt an, dass die Edelmetalle in der Erdkruste vornehmlich von metallhaltigen Meteoriten mit einem Durchmesser von rund 20 Kilometern stammen, die in dieser Größe in der Lage waren, einen eigenen Kern auszubilden, in dem sie die dort eingeschlossenen Metalle transportieren und beim Aufprall auf der Erde dort freigeben konnten. Das ist qualitativ etwas ganz anderes als der von gewissen Personen empfohlene Aktienerwerb.

Aussichten: unheiter bis dunkelwolkig

Seitdem Saturn und Südknoten ihren Reigen vollziehen, wird es täglich schlimmer mit den absonderlichen Hiobsbotschaften, zudem wird der Materialismus in jeder Verordnung und Regelung bis zum Exzess betrieben. Die Angstmache vor der Vergänglichkeit und dem Tod ist groß. Jedoch gilt es die Wahrheit, wie einen klaren See, durch den man bis auf den Grund blickt, zu schauen.

Wahrscheinlich wird es jetzt zum Dezember hin immer enger, bis es zur Explosion kommt. Die tiefste Sehnsucht des Steinbocks ist der Kontrollverlust, weil er die Emotionen zugunsten seiner Funktionsfähigkeit immer unterdrücken muss. Somit scheint die zunehmende Verengung unvermeidbar. Im Kleinen erleben Steinbock-Menschen diesen Prozess, wenn es ihnen schwerfällt, Ordnung im Haus zu halten. Dem zugrunde liegt die Sehnsucht nach Kontrollverlust.

Mitte Dezember erfreut sich Deutschland eines Returns der Knotenachse (9° Krebs/Steinbock), dann endet etwas Altes, das ab 6. Mai 2001 begann, und etwas Neues fängt an.

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