Willkommen im Mond-Karussell!

Vortrag 7. Januar 2019

Der Nordknoten ist im Krebs und es ist lohnenswert, sich darauf einzuschwingen. Bekanntlich steht er für unsere Lernaufgabe und für eine neue Integration des Südknotens. Generell bedeutet die Knotenachse Krebs-Steinbock, in die Ordnung von Raum und Zeit zu kommen, in die Gegenwart. Wir hängen emotional oft in der Vergangenheit, derweil wir mental gern schon dem Kommenden entgegeneilen. Diese unzureichende Verortung in Raum und Zeit ist ein Steinbock-Problem. Doch alles, was jetzt an Steinbock-Themen im Argen liegt, wird aktiviert und kommt an die Oberfläche, damit wir es im Mond-Sinn wieder in Harmonie bringen. Und zur rechten Zeit am richtigen Ort sein können!

Das aktuelle Steinbock-Stellium ist von großer Bedeutung, denn wann immer Planeten am Südknoten stehen, sind wir darüber stark mit dessen Themen verbunden, auch wenn alles, was geschieht, eigentlich dem Nordknoten im Krebs, also der Erlösung des Mondes, dienen soll. Planeten am Südknoten binden die Energie. Hat man im Radix einen Planeten am Südknoten, braucht man bis zur Chiron-Wiederkehr, etwa 50 Jahre, um sich endlich dem Nordknoten widmen zu können. Im Steinbock fühlt sich die Konstellation zudem wie Blei an, sie ist beschwerend und kann zu Depressionen führen. Wie können wir das bewältigen, ohne erdrückt zu werden? Wichtige Informationen gibt die Hausposition des Steinbocks im eigenen Horoskop. Dort liegt jetzt eine große Handlungsaufforderung, die wir sehr ernst nehmen sollten, denn Pluto hält sich ebenfalls im Steinbock auf.

Hat man Steinbock im 1. Haus, wird man zum Kämpfen aufgefordert. In diesem Mars-Widder-Haus wird einem nichts geschenkt! Im 6. Haus mit seiner Merkur-Jungfrau-Färbung ist eine tiefgehende Auseinandersetzung mit der Realität angesagt, ein ständiges Abwägen, Analyse, Prüfung, Differenzierung. Die große Lektion des 6. Hauses ist die Annahme der Realität. Mit dem laufenden Pluto darin lotet man kontinuierlich bis ins Detail immer wieder aus, reflektiert und prüft, was wirklich Fakt ist, um sich so eine Arbeitsgrundlage zu schaffen.

So hat jeder seine Variante des Steinbock-Themas. Auf der Seite des Mondes geht es grundsätzlich um Geborgenheit, Identität und emotionale Sicherheit. Wir müssen auch prüfen, wer wir eigentlich wirklich sind. Es können Aspekte unseres Selbst auftauchen, die uns bisher nicht bewusst waren. Wo verorten wir uns, wo setzen wir emotionale Anker? In der Mond-Lernaufgabe geht es um emotionale Ehrlichkeit mit uns selbst. Dafür brauchen wir Klarheit über unsere Biografie. Was unsere innere Wahrheit und den Bezug zu uns selbst angeht, streben wir nach Reinheit – wir wollen buchstäblich ins Reine kommen mit unserer Vita und uns selbst. Nehmen wir den Neptun in den Fischen hinzu, sind wir bei Schuld (Steinbock) und Scham (Fische). Das ist sowohl individuell als auch kollektiv ein schweres Thema.

Das Mond-Karussell

Der Mond wechselt als Herrscher des Nordknotens alle zweieinhalb Tage das Zeichen. Am Thementag zum Mond, der am 16.12.2018 mit Mond im Widder (!) stattfand, haben wir herausgefunden, dass wir die Thematik der inneren Reinheit, die Loslösung von der Identifikation mit der Historie etc. monatlich durch alle Zeichen des Tierkreises deklinieren. Wir beginnen zum Widder-Mond mit Mut und Tatkraft. Im Stier kommen Werte und das Überleben ins Spiel. So absolvieren wir jeden Monat eine Reise durch alle Archetypen, damit wir buchstäblich wieder ganz und rund werden. Das scheint angesichts unserer vielen Steinbock-Altlasten notwendig zu sein.

Außerdem ist der gesamte Tierkreis in der Verzerrung. Wie sollen wir uns dabei in unserem inneren Raum wohlfühlen? Seitdem Pluto durch den Steinbock läuft – also seit 2008 –, sind wir in die Verzerrung geraten, weil Steinbock emotional alles unterdrückt, was ihn am Funktionieren hindert. Und da wir hier im kardinalen Kreuz unterwegs sind, werden die anderen Zeichen mitgeschleift. Nun wollen wir wieder in die natürliche Gesetzmäßigkeit, die für diese Welt vorgesehen ist und die hier herrscht. Wir leben in einer Welt der Polarität – Licht und Schatten, Tag und Nacht, Gut und Böse.  Entgegen mancher Bestrebungen manifestiert sich alles in einer Zweiheit, in einer Dualität. Schon Goethe wusste, dass die Polarität unser Antrieb ist, sie liefert „die zwei Triebräder des Materialismus“. Jegliches Lernen, jede Entwicklung beruht auf der Überwindung von Widerständen, also Anstrengung. Erst die Polarität macht Widerstand möglich!

Deutschlands unerlöstes Mond-Thema

Deutschland hat den Nordknoten im Krebs. Die Knotenachse befindet sich auf der existenziellen Achse 2/8. Darauf fallen zwei T-Quadrate, Neptun und Mars. Diese Konstellation ist jetzt in heftige Schwingung versetzt. Was Schuld und Scham betrifft, haben viele von uns persönlich schon neptunische Heilungswege beschritten, auf kollektiver Ebene muss die Auseinandersetzung mit Schuld und Scham jedoch noch stattfinden: Deutschland sieht einem Knotenachsen-Return entgegen. Mond und Krebs bringen den Aspekt der Geschichte mit. Kein Archäologe kommt ohne Mond-Interesse aus, wenn er forscht, woher wir kommen, was früher mal da war, wo und welcher Art unsere Wurzeln sind. In unerlöster Form zeigt es sich als Überidentifikation mit der eigenen Geschichte. Eckhart Tolle zur Mond-Aufräumung: „Identifiziert euch nicht mit der Biografie, denn ihr seid nicht eure Biografie.“

 

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